-(31)- Von Shirt-fressenden Schafen und irritierten Hosteldamen (Part 1)

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"Es war evenutell nicht die beste Idee ohne Ersatzklamotten in dieses eiskalte Meer zu gehen", schimpft Niall schon beinahe, als er uns dabei zusieht, wie wir zitternd am Feuer sitzen und kaum reden können, weil wir zu sehr mit unseren Zähnen klappern müssen.

Ich fühle mich, als wäre ich in 'ner Band. Mit Laura zusammen. Und dem Feuer. Irgendwie geben wir ja alle Geräusche von uns, die Rhythmus haben.

"Ja, schon möglich", stimmt Laura ihm zu. Unter anderen Umständen hätte ich ihm wohl auch

Ich nicke einfach zustimmend. Im Nachhinein war es wirklich nicht schlau, aber hey, man ist immer schlauer im Nachhinein! Zumindest habe ich meine Lektion gelernt.

Eindeutig.

Niall greift seufzend nach einem Stock, den er vorhin irgendwo vom Strand aufgegabelt hat, und spießt dein Marshmallow gewalttätig darauf auf. Ich atme erschrocken gespielt ein.

"Nils! Du Mörder!", rufe ich empört. Er blickt mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Währenddessen beginnt er sein Marshmallow zu rösten.

Ich gebe hebe meinen nassen Ärmel, der voller Sand ist, hoch und tatsche ihn ein paar Mal auf die Backe.

"Nils?", fragt er nach.

Ich zucke nur mit den Schultern.

"Mal wieder äußerst kreativ. Und nein, ich bin kein Mörder. Ich hab' nur Hunger."

"Hunger also", meint Laura und streckt sich ausgiebig.

"Genau. Bevor wir weiterfahren. Das rate ich euch auch. Haltet den Mund, zieht euch ein paar Marshmallows rein und genießt das Feuer bevor wir weiterfahren."

"Ich genieß es richtig, du", meint Laura und rückt noch ein Stückchen näher dran.

"Vielleicht solltet ihr auch noch das Zeug aus euren Gesichtern entfernen", gibt er uns noch einen Tipp.

Wir beide blicken uns an und verziehen synchron die Lippen. Danach schütteln wir gleichzeitig unseren Kopf.

"Ne, lieber nicht", sagen wir gleichzeitig.

"Außerdem trägst du auch noch deinen Bart", sagt Laura an Niall.

Er fährt sich über seine neu gewonnene Haarpracht und nickt nachdenklich.

"Ich glaube den werde ich behalten."

"Trotz der Läuse?", will ich wissen.

Er zieht eine Schute. "Die verleihen dem Ganzen eben eine gewisse Individualität."

Irgendwann, nachdem Niall die meisten seiner Marshmallows alleine in sich herein gestopft hat, verlassen wir den Strand.

Wahrscheinlich würde ich irgendwie sehnsüchtig zum Meer zurückgucken, aber da es dunkel ist, würde ich sowieso nichts sehen. Wäre also ziemlich unnötig. Stattdessen folge ich den Beiden einfach und summe etwas vor mich hin.

Ich steige dieses Mal gleich vorne ein und mache es mir auf dem Beifahrersitz bequem. Niall und Laura setzen sich ebenfalls ins Auto und so fahren wir, nun im Dunkeln, weiter.

Es sind keine Wolken am Himmel, aber dennoch sieht man die Sterne nicht wirklich klar. Es sieht so aus, als wären sie enorm weit weg.

Warte mal, sind sie ja auch.

Ich nicke um mir selbst in meinen Gedanken zuzustimmen und suche mir eine etwas bequemere Sitzposition auf dem Sitz. Das ganze Rumhüpfen hat mich wohl wahnsinnig müde gemacht.

Country Trouble (One Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt