Five

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Zum Essen waren wir dann doch rein gegangen, da es draußen zunehmend kühler wurde. Wir setzten uns an einen Tisch am Fenster, mit Blick zur Tanzfläche. Spock betonte immer wieder, dass er nicht wollte, dass ich sowas für ihn tat. Jedes Mal antwortete ich ihm, dass es okay sei, da man so etwas für einen Freund nun mal tat. Jedes Mal umarmte er mich. Es war echt niedlich zu sehen, wie glücklich man ihn mit Kleinigkeiten machen konnte. Nachdem wir aßen, fragte ich ihm, wie es ihm geht. Das war irgendwie eine Sache von uns geworden. Wir fragten uns immer gegenseitig, wie es uns geht. Er antwortete mir, dass er es genießt, einen so schönen Abend mit mir zu verbringen. Dann bat er mich um einen Tanz, worüber ich positiv verwundert war, aber ich willigte ein und wenig später tanzten wir langsam zu der Musik. „Ich finde es wirklich schön, Zeit mit dir zu verbringen Spock. Dich so gelöst zu sehen macht mich glücklich. Du bist so anders als auf der Akademie." Ich legte meine Arme um seinen Hals, er leistete Widerstand. „Ich bin froh, dass du nicht von meiner Anwesenheit gelangweilt bist." Das war alles, was er sagte. Was er sagen konnte.

Nach einer Woche landeten wir wieder in San Franzisco. Wir machten uns auf den Weg zum Sternenflottengelände, redeten über die letzten Tage. Spock und ich haben noch viel Zeit mit meiner Mutter verbracht, sie versprach sogar, mich mal zu besuchen. Leider war Spock wieder so wie vor unserer Reise, aber das war okay, denn ich kannte ihn ja jetzt auch anders. Wir betraten das Gelände und sofort verabschiedete Spock sich von mir. Ich seufzte und machte mich auf dem Weg zu Nyotas und meinem Quartier, wo ich von ihr und dem Rest empfangen wurde. „Keeeee!!!", rief Scotty, als er auf mich zulief und mich umarmte, ihm nach Nyota und Pille. Jim saß auf dem Sofa und beäugte das Ganze nur seltsam. Ich erwiderte die Umarmungen meiner Freunde und ging dann zu Jim. „Können wir reden Jim?" Er sah zu mir auf, seufzte und stand auf. Wir gingen in mein Schlafzimmer und setzten uns aufs Bett. „Kea es tut mir leid. Es war nicht richtig wie ich mich verhalten habe diesem Spock gegenüber." Ich schüttelte den Kopf. „Ich kann dich ja verstehen Jim. Aber glaub mir, ich habe in den letzten Tagen einen anderen Spock kennen gelernt. Du musst aber auch verstehen, dass er hier auf der Akademie eine Aufgabe hat und er muss diese Aufgabe erfüllen, egal was er dafür aufgeben muss. Es tut ihm weh, als gefühlskalt dargestellt zu werden. Er ist ein sehr gefühlvoller Mensch wenn man ihn erstmal kennt." Er sah mich an. Danach umarmte er mich. In dem Moment meldete sich der Computer, jemand stand vor der Tür. Ich stand auf und ging hin, öffnete die Tür und lächelte. „Hallo Spock. Komm rein. Möchtest du etwas trinken?" Er schüttelte den Kopf und ging mit mir ins Wohnzimmer. Sofort standen Pille, Scotty und Nyota auf, Jim stand ja bereits. „Rühren Sie sich Kadetten. Es gibt keinen Grund für ihr Handeln. Ich bin wegen keiner akademischen Absicht hier." Jeder nickte und setzte sich wieder, allerdings traute sich niemand, etwas zu sagen. „Leute, ihr müsst euch nicht so benehmen. Spock gehört zu meinen Freunden." Die Anderen nickten. „Wie wäre es, wenn ihr uns erzählt, was ihr erlebt habt in Australien." Ich musste lächeln. Ich fand es süß von Nyota, dass sie versuchte, Spock in die Gruppe zu integrieren. Wir setzten uns auf das Sofa und erzählten von den letzten Tagen. Spock war am Anfang ziemlich unsicher, aber mit der Zeit wurde er zunehmend lockerer und lächelte sogar, als ich von dem Abend im Theater erzählte. „Das hört sich ja ganz toll an.", grinste Pille, gab mir einen merkwürdigen Blick. Ich schüttelte den Kopf und ging mit Spock nach draußen auf den Campus. „Du lässt sie alleine in deinem Quartier? Hast du keine Bedenken?" Ich lachte, Spock war schon ziemlich niedlich wenn er sich Sorgen machte. „Ich teile mir das Quartier mit Nyota, also wird schon nichts passieren.", antwortete ich ihm, immer noch lachend. Er nickte verstehen, war aber immer noch verwirrt. Ich hackte mich bei ihm ein und zusammen gingen wir über den Campus. „Kea ich möchte mich bei dir bedanken. Die letzten Tage waren wirklich schön, ich genieße deine Gegenwart. Du hast mir gezeigt, das Gefühle nicht schlimm sind, allerdings finde ich es unlogisch, Gefühle vor Menschen zu zeigen, die mir nichts bedeuten." Er sah mich an, sah dann weg. „Du bist mir wichtig Kea. Du verdienst es, geliebt zu werden und ich hoffe wirklich, dass du glücklich sein wirst." Er blieb stehen und sah mich erneut an. Ich musste lächeln, er war so süß. „Ach Spock, du bist so süß wenn du gefühlsduselig bist." Ich legte eine Hand auf seine Schulter. „Gefühlswas?" Ich lachte und ging weiter, er ging neben mir her. „Gefühlsduselig. Ein Begriff, welchen die Menschen oft benutzen, wenn jemand ihnen viele Gefühle zeigt. Und das hast du gerade getan, worüber ich sehr stolz bin." Er war verwirrt, weshalb er eine Augenbraue hob. „Du verwirrst mich immer wieder Kea." Mit diesen Worten machten wir uns auf den Rückweg zu meinem Quartier, noch immer war ich bei Spock eingehakt.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war mir kalt. Ich sah auch schnell, warum dies so war. Jemand schlief neben mir, eingewickelt in die Decke. Ich dachte, dass es sich um Jim oder Nyota handelte, da es häufiger vorkam, dass Nyota und ich uns ein Bett teilten oder dass Jim neben mir schlief, wenn wir einen Filmabend gemacht hatten. Ich stand also auf und machte Frühstück für zwei, danach deckte ich den Tisch im Wohnzimmer. Draußen wurde es immer kühler, immerhin stand der Winter vor der Tür. Mir war vorher nie aufgefallen, dass es kühler wurde, aber zwischen Sydney und San Franzisco war es ein gewaltiger Temperaturunterschied. Ich deckte also den Tisch und ging dann wieder zurück in mein Schlafzimmer, um mein Bett herum, um die Gardinen zu öffnen. Nachdem ich dies tat und mich zum Bett umdrehte erschrak ich. Unter der Deckte lugten kleine spitze Ohren hervor, es waren Spocks Ohren. Ich musste leise lachen da es unglaublich niedlich aussah, wie er dort so eingewickelt unter der Decke lag, mit geschlossenen Augen und verstrubbelten Haaren. Ich setzte mich auf die Bettkante und weckte ihn sanft. Er öffnete leicht seine Augen und sah mich an, gähnte dann. Er erinnerte mich ein wenig an eine kleine Katze. Spitze Ohren, verwuscheltes, sehr flauschig aussehendes Haar. Er war richtig niedlich, wenn er morgens aufwachte. „Guten Morgen Kätzchen. Ich bin zwar verwirrt, dass du hier übernachtet hast, aber ich habe Frühstück gemacht. Nyota ist vermutlich beim Sport, also sind wir alleine." Er nickte und gähnte, er wusste glaube ich nicht ganz, was gerade passiert war. Verschlafen setzte er sich auf, gähnte und rieb sich die Augen. „Warum habe ich hier geschlafen?", fragte er müde und sah mich an. „Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Ich habe mich selber erschrocken, als ich dich hier schlafen sah. Komm, lass uns etwas essen, danach können wir in die Botschaft gehen wenn du einverstanden bist." Er nickte, ging mit mir ins Wohnzimmer, wo wir zusammen frühstückten. 10 Minuten später kam Nyota nach Hause. Als sie Spock auf dem Sofa sitzen sah, wurden ihre Augen riesengroß, Spock hingegen war noch halb am Schlafen. „Warum ist der Commander hier?" Ich gab Spock einen Kuss auf die Wange und ging mit Nyota in die Küche. „Er hat hier übernachtet. Ehrlich gesagt habe ich das auch erst vor knapp einer halben Stunde erfahren, da er mir heute Nacht die Decke geklaut hat. Naja wir werden nach dem Frühstück in die Botschaft gehen." Sie nickte und wir gingen zurück zu Spock. Dieser saß im Schneidersitz auf dem Sofa und sah aus dem Fenster. „Na ich lass euch dann mal alleine, bin noch mit den Anderen verabredet." Nyota umarmte mich und ging dann wieder raus, schloss die Tür hinter sich. Ich setzte mich wieder zu Spock und legte meinen Kopf an seine Schulter. Er schreckte auf und sah mich an, ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. „Tut mir leid dass ich hier geschlafen habe. Das war nicht richtig. Ich werde gleich in mein Quartier gehen, dann hast du deine Ruhe." Ich schüttelte den Kopf und umarmte ihn. Er war ja so niedlich. „Ich verbringe gerne Zeit mit dir. Du bist mein Freund, Spock. Und ich hab dich gern. Und außerdem wollten wir doch nachher in die Botschaft um Soval die Akten meines Vaters zu zeigen. Du wirst mich niemals nerven können, dafür bedeutest du mir viel zu viel." Er seufzte und sah mich an, lächelte dann. „Danke Kea." Wir beendeten das Frühstück und machten uns auf den Weg zur Botschaft. Spock war immer noch verschlafen, weshalb ich mich wie am Vorabend bei ihm einhakte, damit er nirgends gegen lief. Er war mein kleiner Vulkanier und ich hatte ihn wirklich lieb.

In der Botschaft angekommen wurden wir zu Soval gebracht, mussten aber warten, da dieser gerade ein Gespräch hatte. Wir setzten uns vor sein Büro auf eine Bank und warteten. Spock legte seinen Kopf an meine Schulter, er war immer noch ziemlich müde. „Spock? Möchtest du in dein Quartier gehen und dich hinlegen? Ich kann das hier auch alleine schaffen." Er schüttelte den Kopf und setzte sich wieder auf, irgendwie sah er krank aus. Ich wollte gerade noch etwas sagen, als Soval zu uns kam und uns rein bat. Wir erzählten ihm alles, was wir über meinen Vater erfahren haben und gaben ihm alle Dokumente, die wir gefunden haben. Soval war überrascht, dass wir so viel gefunden hatten, ich hoffte nun, dass er uns etwas mehr erzählen konnte. „Ich werde mir die Unterlagen genauer angucken und euch kontaktieren, sobald ich etwas gefunden habe." Ich nickte und sah zu Spock, welcher seit Längerem nur auf einen Punkt starrte. „Spock? Alles in Ordnung?" Vorsichtig griff ich nach seiner Hand, er reagierte nicht.

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Sister of a VulcanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt