Das Ganze endete damit, dass Spock bewusstlos zu Boden fiel und wir ihn auf die Krankenstation bringen mussten. Jetzt saß ich neben ihm am Bett und wartete darauf, dass er wieder zu sich kam. Man hatte ihm Medikamente gegeben, welche dafür gesorgt hatten, dass er aus der Bewusstlosigkeit geholt wurde. Nun schlief er. Ich konnte mir nicht erklären, warum es ihm so schlecht ging. Außerdem überlegte ich die ganze Zeit, was diese Bewusstlosigkeit verursacht hatte. Spock hätte mir doch gesagt, wenn er sich nicht gut fühlen würde, oder? „Kea?" Ich erschrak aus meinen Gedanken und sah zu Spock, welcher sich verzweifelt umsah. Vorsichtig nahm ich seine Hand, hoffte, ihn nicht zu sehr zu erschrecken. „Ich bin hier Spock. Alles ist gut." – „Wo bin ich Kea? Warum bin ich nicht in der Botschaft bei meinem Vater?" Ich seufzte und setzte mich zu ihm aufs Bett. „Du bist auf der Krankenstation im Akademie Hauptgebäude. Spock, du bist bewusstlos geworden als wir bei Soval waren. Ich habe mir Sorgen gemacht Spock." Er schüttelte den Kopf, war immer noch verzweifelt. „Die Akademie hat keine Krankenstation. Botschafter Soval arbeitet nicht mehr hier. Er arbeitet auf der Erde." Ich schluckte. „Spock, du bist hier auf der Erde. Schon seit fast 4 Jahren." Er schüttelte den Kopf und sah mich an. „Kea ich arbeite in der Wissenschaftsakademie auf Vulkan. Was sollte ich auf der Erde wollen." Ich sagte ihm, ich würde einem Arzt Bescheid sagen, dass er aufgewacht sei und ging dann aus dem Zimmer. Sofort lief mir Pille über den Weg. Ich bat ihn, Spocks Gehirn zu untersuchen, was er auch tat. Ich durfte während der Behandlung nicht dabei sein, weshalb ich Spocks Vater aufsuchte und ihm von den Geschehnissen berichtete. Ich erzählte ihm, dass Spock davon überzeugt war, dass das hier Vulkan sei und dass er sich nicht erinnern könnte, auf der Erde zu arbeiten, an mich allerdings könnte er sich erinnern. Sarek musste gemerkt haben, wie beunruhigt ich war, weshalb er versuchte, mir gut zuzureden. „Mache dir keine Sorgen um ihn Kea. Er wird wieder gesund, das verspreche ich dir." Ich nickte und bedankte mich bei ihm, bevor ich zur Krankenstation zurück ging. Die Untersuchung war beendet, weshalb Pille mit mir reden wollte. „Das sieht nicht gut aus Kea. Er erinnert sich an nichts was passiert ist, allerdings an dich und daran, dass ihr deinen Vater sucht. An seine Zeit auf der Erde erinnert er sich überhaupt nicht. Ich gehe davon aus, dass diese Amnesie nur zeitweilig ist, ich kann dir aber nicht sagen, wie lange das noch anhalten wird." Ich nickte bedrückt und machte mich auf den Weg zu Spock. Dieser saß auf dem Krankenbett und saß sich Akten an. Akten von seiner Zeit auf der Akademie als Professor für Xindi-Linguistik. Als er mich bemerkte, begann er zu lächeln. „Kea!! Du besuchst mich!" Ich nickte und setzte mich neben ihn auf das Bett. Sofort machte er mir Platz und sah mich an, als würde er etwas total spannendes von mir erwarten. „Spock, ich habe mit dem Arzt gesprochen. Er meinte, du hast eine zeitweilige Amnesie, weshalb du dich nicht daran erinnern kannst, dass du auf der Erde in der Akademie der Sternenflotte arbeitest. Du wirst dich aber wieder erinnern können, dass braucht nur seine Zeit." Er sah mich erschrocken an. Dann nahm er meine Hand. „Bleibst du bei mir Kea? Ich möchte nicht alleine sein. Wenn ich alleine bin, ist es langweilig." Ich nickte, war verwirrt über seine Worte. „Natürlich bleibe ich bei dir. Komm, wie wäre es, wenn ich dir hier alles zeige. Vielleicht erinnerst du dich an etwas." Er nickte und nachdem er sich die Schuhe angezogen hatte, gingen wir zusammen raus. Immer noch hielt er meine Hand fest, er hatte Angst, dass ich ihn im Stich lassen würde. Ich zeigte ihm die Botschaft und die Akademie, den Campus und die Quartiere. Zum Schluss ging ich mit ihm in mein Quartier, denn an das konnte er sich erinnern. Allerdings war in seiner Erinnerung gespeichert, dass wir uns dieses Quartier teilen würden. Ich sagte ihm, er solle sich auf das Sofa setzen, während ich in der Küche war und zwei vulkanische Mokka zubereitete. Ich persönlich liebte dieses Getränk und ich hatte die Hoffnung, dass er es auch mögen würde. Ich ging mit den zwei Tassen zurück ins Wohnzimmer und musste lachen. Nyota stand im Türrahmen und sah mit großen Augen zu Spock, welcher auf dem Sofa saß und aus den Fenster schaute. Vor dem Fenster stand ein großer Baum, welcher mittlerweile die Blätter verlor. Immerhin war es schon Mitte Herbst. Ich stellte die Tassen auf den Tisch und ging mit Nyota in den Nebenraum. „Warum ist er hier und warum ist er so komisch?!" Ich seufzte und setzte mich auf ihr Bett. „Spock hat eine zeitweilige Amnesie. Er kann sich an mich erinnern und an dieses Quartier und an seine Familie und an seine Kindheit. Aber er kann sich nicht daran erinnern, dass er auf der Erde arbeitet und er denkt, dass er und ich dieses Quartier teilen. Nyota ich weiß nicht was ich noch machen soll. Ich mache mir Sorgen um ihn. Es kommt mir vor als würde ich mit einen kleinen Kind reden. Auf der andere Seite finde ich es total süß, dass er mich als einzige wiedererkennt." Nyota nickte nachdenklich und sah mich danach an. „Dann ist es besser, wenn er die Nacht über hier bleibt." Diesmal nickte ich. „Was mich außerdem wundert ist, dass er weiß, dass wir meinen Vater suchen. Allerdings war er fest davon überzeugt, dass Botschafter Soval noch immer auf Vulkan arbeitet. Es ist, als wären nur die Erinnerungen und Erlebnisse gelöscht, die er auf der Erde gewonnenen hat. Obwohl wir noch nicht auf Vulkan nach meinem Vater gesucht haben." „Kea?!", hörte ich eine verzweifelte Stimme aus dem Wohnzimmer. Nyota nickte mir nur zu und schubste mich ins Wohnzimmer zurück. Ich ging zu Spock und setzte mich neben ihn, sofort wurde ich von ihm umarmt. „Ich dachte du wärst weg. Du hast mir doch versprochen mich nicht alleine zu lassen. Geh bitte nie wieder weg Kea.", bat er mich traurig, worauf hin ich ihn einen Kuss auf die Stirn gab. „Ich habe nur etwas mit meiner Freundin geklärt. Du wirst heute hier übernachten." Er nickte und sah mich an. „Aber ich schlafe doch immer hier. Ist das nicht mein Quartier?" Ich seufzte. „Nein Spock. Das hier ist nicht dein Quartier. Da du Offizier der Sternenflotte bist und ich nur ein Kadet, ist dein Quartier um einiges größer und mit wertvolleren Möbeln ausgestattet." Er überlegte, spielte dabei mit dem Kissen. „Darf ich mein Quartier besuchen?" Ich nickte und stand auf, half ihm hoch und ging mit ihm zu seinem Quartier. Ich war zwar noch nie drinnen, aber ich wusste glücklicherweise, wo die Offiziersquartiere waren. Ich brachte ihn zu seinem Quartier, war selber aufgeregt, denn nie zuvor durfte ein einfacher Kadet in das Quartier eines Offiziers oder eines Admirals. Er öffnete die Tür und ging rein, ich folgte ihm. Im Inneren angekommen musste ich staunen. Spocks Quartier war viel größer als meins. Es war schlicht aber schön eingerichtet und hatte einen zweiten Stock. Ich hatte mir zwar immer versucht vorzustellen, wie die Offiziersquartiere aussahen, aber so habe ich es mir nicht vorgestellt. Spock schien ebenfalls überrascht zu sein, er schaute sich mit großen Augen um. „Mein Quartier?" Ich nickte ihm zu. Er setzte sich auf das große Sofa im Wohnbereich, ich setzte mich daneben. „Spock?" Er sah mich fragend an. „Warst du als Kind oft alleine?" Ich kannte die Antwort, allerdings hatte er vorhin angedeutet, dass er ab und an alleine sei. Zu meiner Verwunderung nickte er. „Ich war als Kind immer alleine. Mein Vater musste immer arbeiten und meine Mutter auch. Ich war immer alleine." Traurig sah er auf seine Hände, traute sich nicht, mich anzusehen. Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Sarek hatte mir erzählt, dass Spock zwar manchmal am Nachmittag alleine war, aber auch nie länger als 4 Stunden und schon gar nicht jeden Tag. Seine Mutter war Lehrerin an einer Schule, hier würde man es Grundschule nennen. Sie war also jeden Tag zu Mittag zuhause und wenn Sarek einmal auf der Erde arbeiten musste, war Spock immer mitgekommen. Ich umarmte ihn und bemerkte, wie er zu weinen begann. „Spock. Ich verspreche dir, ab heute wirst du nicht mehr alleine sein. Aber bitte hör auf zu weinen, es verletzt mich, dich weinen zu sehen." Er nickte und schniefte, wischte sich danach die Tränen weg. „Ich hab dich lieb Kea. Ganz doll. Ich will nicht, dass du traurig bist, ja?" Ich nickte und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Wollen wir wieder nach Hause gehen? Ich kann dir Pudding machen wenn du willst." Er nickte aufgeregt und zusammen gingen wir wieder in mein Quartier. Ich war überrascht als ich sah, dass die Anderen zu Besuch waren, denn ich hatte nicht damit gerechnet. Spock schien das nicht zu stören, er spielte weiterhin mit meinen Fingern. „Geht es ihm noch immer nicht besser?", fragte Pille mich, woraufhin ich den Kopf schüttelte und Spock ansah. Er tat mir so leid. Wenn er wüsste, dass seine Schüler ihn so sehen, würde er sich vermutlich schämen. „Spock? Möchtest du dich ins Wohnzimmer aufs Sofa setzen? Ich mach dir einen Pudding und dann komm ich zu dir okay?" Er nickt leicht und ging ins Wohnzimmer, während ich zu den Anderen in die Küche ging. „Was ist mit ihm?", fragte Scotty, war wie die anderen verwirrt über Spocks Verhalten. „Spock hat eine zeitweilige Amnesie. Er erinnert sich nicht daran, dass er hier an der Akademie arbeitet und er erkennt euch auf nicht als seine Schüler. Er kennt mich zwar und weiß, dass wir meinen Vater suchen, aber er wusste zum Beispiel nicht, dass wir hier auf der Erde sind und dass Botschafter Soval schon seit mehreren Jahren ebenfalls auf der Erde in der Botschaft arbeitet. Ich weiß, dass es nur zeitweilig ist, aber ich weiß nicht, wie lange das so sein wird. Ich muss noch mit Admiral Pike reden, wenn diese Amnesie nicht bald weg geht, wird Spock nicht auf der Enterprise arbeiten können und er will, dass ich bei ihm bleibe." Ich seufzte und fing an, den Pudding für Spock zu machen. „Du meinst er hat eine psychische Störung? Warum?" Jim war verwirrt, so wie die anderen auch. „Ich weiß es nicht. Er war die ganze Zeit desorientiert. Er war müde und hat bei dem Gespräch mit Botschafter Soval nur auf einen Punkt auf dem Boden gestarrt. Dann ist er einfach zu Boden gesackt." Pille schüttelte den Kopf. „Ich kann mir nicht erklären, was mit ihm ist. Es gibt keine Anzeichen oder Symptome für eine Krankheit, körperlich ist er vollkommen gesund." Ich nickte und machte den Pudding fertig, ging dann mit den Anderen ins Wohnzimmer zu Spock, stellte den Pudding auf den Tisch vor ihn. Spock sah mich mit großen Augen an und fing dann an zu lächeln. „Danke Kea. Ich hab noch nie Pudding gegessen. Schmeckt das gut?" Ich setzte mich zu ihm aufs Sofa und nahm den Pudding. Ich aß ein Löffel und gab ihm den Pudding zurück. „Ja der Pudding schmeckt gut. Probiere ihn, wenn du ihn nicht magst, brauchst du den Pudding nicht aufzuessen. Okay?" Der Vulkanier nickte und begann, den Pudding zu essen. Ich ging mit den Anderen zur Tür und seufzte. „Ich werde versuchen, ihn wieder auf die Beine zu stellen. Ich hoffe nur, dass er schnell wieder normal wird." Die Anderen nickten und verließen das Quartier. „Viel Glück Kea.", sagte Nyota zum Abschied, bevor sie mit den Jungs verschwand. Ich ging zu Spock zurück und sah, wie er auf dem Sofa saß und auf die leere Puddingschale sah. Er war schon irgendwie süß.
Am Abend saßen Spock und ich auf dem Sofa und sahen uns die Akten meines Vaters an, welche Soval mir vor wenigen Stunden gebracht hatten. „Kea werde ich wieder normal? Ich meine, werde ich mich wieder an alles erinnern können so wie du es sagst?" Ich sah ihn an und umarmte ihn. „Irgendwann bestimmt. Und bis dahin werde ich dir helfen, dich hier zurecht zu finden, okay?" Er nickte und sah aus dem Fenster. „Wollen wir rausgehen? Wir können in den Park gehen, vielleicht können wir sogar die Bäume ohne Blätter sehen." Spock nickte und stand auf, zog sich Jacke und Schuhe an. „Kea? Wenn ich dich nerve, sagst du mir dann Bescheid? Ich will dich nicht nerven. Ich weiß auch nicht, was los ist mit mir. Ich merke zwar, dass es mir nicht gut geht, aber dieser Doktor sagte, ich sei körperlich gesund. Ich möchte wieder gesund werden Kea. Ich hab Angst...", gestand er mir, seine Worte machten mich traurig. Er tat mir so wahnsinnig leid. Ich hätte niemals gedacht, dass er mitbekommt, was mit ihm passiert. „Können wir einen vulkanischen Arzt aufsuchen? Vielleicht weiß er, was mit mir ist." Ich nickte und ging mit ihm auf den Campus, ging Richtung Krankenstation. „Ach und Kea? Darf ich nachher noch einen Pudding haben?", fragte er mich schüchtern, lachend hackte ich mich bei ihm ein und nickte. „Natürlich darfst du."
Beim Arzt angekommen wurde Spock sofort untersucht. Ich hingegen saß im Wartezimmer und rief meine Mutter an. Ich berichtete ihr von den Ereignissen, davon, dass es Spock schlecht ging und das ich mir Sorgen machte. Meine Mutter versuchte, mich zu beruhigen, aber so wirklich klappte es nicht. Ich war einfach zu besorgt. Als der Arzt auf mich zu kam, verabschiedete ich mich von meiner Mutter und stand auf. „Miss Kea, ich habe die Ergebnisse der Untersuchung. Wenn sie mich bitte begleiten würden, ich möchte mit Ihnen und Mister Spock alles besprechen da ich nicht glaube, dass er alles versteht." Ich nickte und ging dem Mann hinterher in das Zimmer, wo Spock untersucht wurde. Als er mich sah, fing er an zu strahlen, weshalb ich mich neben ihn setzte. „Also. Bei der Untersuchung fanden wir raus, dass diese Amnesie und die Bewusstlosigkeit durch eine Erinnerung hervorgerufen wurden." Ich war verwirrt. Was denn bitte für eine Erinnerung? Hatte es damit zu tun, dass wir die Schriftstücke durchsucht haben? Hatte Spock etwas entdeckt, was ihn persönlich betraf? „Was genau meinen Sie?", fragte Spock neben mir. Der Arzt nickte lächelnd und setzte sich mit seinem Stuhl uns gegenüber. „Also. Spock hat zu dem Zeitpunkt, als er bewusstlos wurde, an etwas gedacht, was ihm als schlechte Erinnerung bekannt ist. Sei es ein Mord den er beobachtet hat als er kleiner war oder das seine Eltern sich einmal gestritten haben und er es mitbekam. Solche Erinnerungen können durch ein einziges Wort oder durch einen Geruch aus dem Unterbewusstsein hervorgerufen werden." – „Und wieso erinnert er sich an manche Sachen nicht?" Der Arzt nickte erneut und nahm ein Bild von Spocks Gehirn, welches bei der Untersuchung gemacht wurde. „Als Spock zu Boden fiel, schlug sein Kopf ungeschickt auf dem Boden auf. Es wurde der Bereich in seinem Schädel ‚beschädigt', in dem diese Erinnerungen gespeichert waren. Die sind jetzt, wie sagt man, unsortiert und brauchen ihre Zeit, um sich wieder zu sortieren." Spock und ich nickten, ich stand auf um Spock vom Bett zu helfen. Wir verabschiedeten uns von dem Arzt und gingen raus auf den Campus. Draußen wurde es kühler, weshalb ich zu zittern begann. Spock merkte dies und zog seine Jacke aus, legte sie mir um die Schultern. Vorsichtig legte er auch seinen Arm um meine Schultern. Ich legte meinen Kopf gegen seinen Arm und schloss meine Augen für einen kurzen Moment. Spock ist ein wundervolles Wesen, warum das niemand verstehen kann, ist mir unklar. „Kea? Gehen wir wieder nach Hause? Du frierst und ich möchte nicht, dass du krank wirst." Ich nickte ihm zu und zusammen gingen wir zu meinem Quartier zurück. Ich fand es irgendwie süß, dass er mein Quartier als sein Zuhause ansah. Aber das war leider nur aufgrund der Amnesie.
DU LIEST GERADE
Sister of a Vulcan
FanfictionHi :) Ich starte diese Story, da ich gerne wissen möchte, wie mein Schreibstil bei euch ankommt. Die Personen in der Geschichte gehören größtenteils Gene Roddenberry, ich habe nur ein paar wenige dazu gebracht. Handlungen habe ich mir selber ausge...