Eight

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Ich war gerade auf dem Weg zu den Schiffen als ich Bescheid bekam, dass Spock nicht angekommen ist. Er hätte schon vor zwei Tagen ankommen sollen, ich hatte gewartet, allerdings hatte das Shuttle technische Probleme und sollte deswegen heute ankommen, aber so war es nicht. Ich wurde von Admiral Pike auf die Enterprise gebracht und musste erstmal staunen. Das Schiff war wunderschön, genauso wie ich es mir immer vorgestellt habe. Mir wurden die Quartiere und die medizinischen Räume gezeigt, dann der Maschinenraum und die Frachträume. Zuletzt wurde ich auf die Brücke geführt. Sofort wurde ich von der übrigen Crew herzlich aufgenommen, ich fühlte mich wohl. Man zeigte mir meinen Platz, wo zwei Stühle standen, einer war für Spock. Ich machte mir Sorgen um ihn. In den letzten Tagen hatte ich viel über meine Gefühle für Spock nachgedacht, ich war zu dem Entschluss gekommen, dass ich ihn liebte. Ich wollte diese Gefühle zu Anfang unterdrücken, aber Nyota und auch Pille meinten, dass es mich mit der Zeit kaputt machen würde, also versuchte ich, es zu akzeptieren.

Eine Woche später, die Enterprise war gerade gelandet und ich auf dem Weg zu meinem Quartier. Spock war noch immer nicht aufgetaucht und langsam wurde meine Angst größer, dass ihm etwas zugestoßen war. Ich öffnete wie gesagt die Tür des Quartiers und ging rein, sofort wurde ich von Nyota ins Wohnzimmer gerufen. Ich stellte meine Tasche ab, da ich für das Wochenende hier schlafen würde und ging dann ins Wohnzimmer. Dort angekommen wurden meine Augen riesengroß, als ich sah, wer dort war. Außer Nyota, Pavel und Scotty war noch ein mir sehr bekannter Vulkanier im Raum, es war Spock. Bevor er auch nur ein Wort sagen konnte, lief ich auf ihn zu und fiel ihm um den Hals, weinte vor Freude und Erleichterung. Spock wirkte zuerst sehr überrumpelt, was aber schnell wieder verging, worauf hin er seine Arme um meinen Rücken legte und mich leicht hochhob. „Du hast mir gefehlt Kea.“, murmelte er in meine Haare, weshalb ich ihn ansah, ihn anlächelte. „Ich habe dich auch vermisst Spock. Ich habe auf dich gewartet, aber du kamst nicht. Admiral Pike hat dich glaube ich auch vermisst, denn jetzt bin ich nicht mehr so alleine, wie er es sagt.“ Spock nickte leicht und sah mich an. „Es gab Probleme auf Vulkan, man hat das Shuttle nicht starten lassen. Weshalb ich umso erleichterter bin, jetzt wieder hier zu sein.“ – „Erinnerst du dich denn wieder an alles?“ Er nickte erneut und ließ mich wieder zu Boden. „Ich erinnere mich zwar noch nicht an alles, aber an den Großteil und das ist gut.“ Nyota sah uns beide an. „Ihr habt einiges zu besprechen, wie wäre es, wenn ihr zwei einen Spaziergang macht?“ Wir nickten und wurden sofort von Nyota aus der Tür geschoben, bevor sie diese hinter uns verschloss. Wir gingen ein Stück nebeneinander her, keiner  traute sich, etwas zu sagen. Bis Spock nach einiger Zeit stehen blieb und meine Hand nahm. „Kea, ich hatte viel Zeit zum nachdenken. Das tat ich auch. Ich habe bemerkt, dass ich dir gegenüber ein anderer Mensch bin als vor mir fremderen Personen. Ich fühle anders und ich glaube dass meine Gefühle für dich ziemlich stark sind. Ich weiß dass mein Handeln damals falsch war, es war ein Fehler, dich zu küssen. Allerdings hat es sich nicht falsch angefühlt in dem Moment und das war, was mich verunsicherte.“ Ich schüttelte den Kopf und lächelte. „Spock, ich sagte dir bereits, dass mir der Kuss gefallen hat. Ich fühle mich wohl in deiner Gegenwart und ich bin froh, dass du mit mir über deine Gefühle redest, denn das zeigt mir, dass du mir vertraust.“ Er nickte und sah mich an, schwieg aber. Gerade als ich weitergehen wollte, sprach er die schönsten Worte, die eine Frau der Erde hören wollte, „Ich liebe dich, Kea.“ Ich blieb wie angewurzelt stehen und drehte mich langsam zu ihm, konnte nicht glauben, was er gerade gesagt hatte. „W-was?“ – „Ja Kea. Du hast mich verstanden, ich liebe dich. Ich habe es bemerkt, als ich nicht bei dir sein konnte.“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte, aber ich konnte nichts sagen, denn Spock küsste mich. Und dieses Mal erwiderte ich den Kuss. „Spock. Du bist mir das wichtigste Wesen, ich liebe dich auch. Ich war sehr traurig als du nicht kamst, aber ich hatte Vertrauen in dich, ich wusste, dass du es schaffen würdest, egal was passiert.“ Er lächelte und nahm meine Hand. „Darf ich jetzt den versprochenen Pudding haben?“, fragte er mit einem frechen Grinsen auf den Lippen. Ich überlegte kurz und nickte dann, als ich mich erinnerte, wovon er sprach. „Natürlich darfst du.“ Wir gingen zusammen zu meinem Quartier zurück, immer wieder gab er mir kleine Küsse auf die Schläfe. Am Quartier angekommen schloss ich die Tür auf und nahm wieder Spocks Hand, ging mit ihm rein. Drinnen wurden wir von neugierigen Augen erwartet, welche nur darauf warteten, dass einer von uns den Mund aufmachte. Aber wir schwiegen. Ich zog Spock hinter mir her in die Küche, wo ich die Tür schloss und seufzte. „Tut mir leid, ich hätte wissen müssen, dass sie so neugierig sein werden.“ Spock lächelte nur. „Es sind Menschen, Neugier liegt in ihrer Natur.“ Ich nickte zustimmend und fing an, den Pudding zu machen, allerdings machte ich genug, damit die Anderen auch essen konnten wenn sie wollten. Nach einiger Zeit half Spock mir, so wurden wir schneller fertig. Spock nahm die große Schüssel Pudding und ging damit ins Wohnzimmer, ich folgte ihm mit 7 kleinen Schüsseln und Löffeln und stellte alles auf den Tisch. „Auch wenn ihr mir eigentlich auf die Nerven geht, dürft ihr auch Pudding haben. Okay?“ Die Anderen nickten und teilten die Schüsseln sowie Löffel aus, während Spock und ich uns auf das Sofa setzten. Der Vulkanier legte einen Arm um mich und zog mich vorsichtig auf seinen Schoß. „Du solltest häufiger Pudding machen, der schmeckt wie immer genial.“, lobte Jim meinen Pudding, ich hatte ihn noch nicht probiert. „Danke Jim, ich kann ja immer Pudding machen, wenn ich euch besuche.“ – „Besuchen?“, fragte Pavel, der Russe sah mich mit großen Augen an. „Ja. Ich werde doch ab sofort auf der Enterprise arbeiten und dann werde ich nicht mehr so oft zuhause sein.“ Scotty nickte und sah zu Boden. „Wir werden dich vermissen. Ohne dich wird es langweilig im Unterricht.“ Die Anderen stimmten ihm nickend zu, ich bekam Schuldgefühle. „Leute, ich werde euch auch vermissen. Es sind nur noch 4 ½ Monate, bis ihr die Akademie verlasst. Und dann werdet ihr auch auf die Schiffe verteilt. Außerdem werde ich hier schlafen, wenn die Enterprise hier liegt, und das wird in der nächsten Zeit häufiger sein.“ Nyota sah Spock an, hatte ein Flehen in den Augen. „Spock, versprich mir, dass du dort oben auf sie aufpasst. Wenn ihr auch nur ein Haar gekrümmt wird, mache ich dich dafür verantwortlich.“ Ihre Worte verwirrten Spock, weshalb er kurz zu mir sah, sah dann wieder zu Nyota. „Keine Sorge, ich habe nicht vor, Kea aus den Augen zu lassen.“, antwortete er meiner besten Freundin, bevor er mich mit einem Lächeln ansah. „Damit hat sich meine Frage erübrigt. Ihr seit ein Paar?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht.“ Spock sah mich an. „Ich würde mich geehrt fühlen“, sagte er grinsend, ich lachte leicht, bevor ich ihm einen kurzen Kuss gab. „Dann sind wir jetzt ein Paar.“ Nyota fing an zu quietschen und umarmte mich, Scotty und Jim taten es ihr  nach. Pille saß dort mit einem Grinsen in dem Gesicht und sah mich an. „Du verdienst es Kea.“, war das einzige, was er sagte.

Am nächsten Morgen machten Spock und ich uns gemeinsam auf den Weg zur Enterprise, wo Admiral Pike uns erwartete. Spock war ziemlich nervös, weswegen ich ihm einen schnellen Kuss gab, bevor wir zu ihm gingen. „Guten Morgen Admiral.“ –„Guten Morgen Commander Spock, Miss Kea.“ Ich nickte dem Admiral freundlich zu und ging dann auf das Schiff, um mein Quartier zu beziehen. Ich hatte einige Bilder meiner Freunde eingepackt und wollte sie nun aufstellen. Als ich dies getan hatte, machte ich mich auf den Weg zur Brücke, als ich ein Gespräch zwischen Spock, Admiral Pike und Admiral Marcus mitbekam. Sie schienen zu diskutieren. „Commander Spock, es muss ein Grund vorgelegt werden, warum sie vor einer Woche ihren Dienst nicht antreten konnten.“ Spocks Stimme war zittrig, er hatte großen Respekt vor den Admirals. „Verzeihen Sie Sir. Es gab Probleme mit der Starterlaubnis, es war nicht meine Absicht, den Dienst nicht anzutreten.“ – „Als Commander ist das Ihre Pflicht! Sie können das Schiff nicht im Stich lassen!“ Ich zuckte zusammen, einen solchen Ton von einem Admiral zu hören, bedeutete nie etwas Gutes. „Wir müssen über die Konsequenzen Ihres Handelns sprechen, Sie werden solange nicht auf der Brücke gebraucht. Sie können jetzt gehen.“ Ich sah, wie Spock nickte und lief in mein Quartier zurück, ich musste erstmal nachdenken. Wenig später ‚klopfte‘ es an der Tür, ich bat um Eintritt. „Spock. Hey. Alles okay?“ Er schüttelte den Kopf und schaute zu Boden. Ich ging zu ihm und umarmte ihn. Ich musste mich auf die Zehenspitzen stellen um meine Arme um seinen Hals legen zu können, aber ich fand das süß. „Spock. Ich habe das Gespräch mitbekommen. Das Verhalten des Admirals war nicht richtig. Du kannst nichts dafür, dass euch der Start verweigert wurde..“ Er nickte und legte seine Arme um meinen Rücken, atmete tief durch. „Ich habe Angst Kea. Ich will dich hier nicht alleine lassen.“ Ich hielt ihm den Mund zu und gab ihm einen Kuss. „Mach dir keine Sorgen, Sie können dich nicht vom Schiff werfen.“ Er nickte. „Hast du weitere Informationen zu deinem Vater finden können, als ich weg war?“ Ich schüttelte den Kopf und legte meine Hand an seine Wange.. „Spock. Lenk nicht vom Thema ab. Es ist nicht deine Schuld und wenn Admiral Marcus das anders sieht, musst du mit Admiral Pike reden. Der ist wirklich nett und wird dir glauben, da bin ich mir sicher.“ Spock seufzte erneut und sah sich um. „Schön hier. Du hast Bilder aufgestellt.“, musterte er mein Quartier. „Ja, es ist sonst ziemlich leer. Darf ich dein Quartier sehen?“ Er nahm meine Hand und ging mit mir zu seinem Quartier. Drinnen angekommen musste ich staunen da ich nicht gedacht habe, dass es hier so schön ist. Es standen ein paar Kerzen auf den Schränken und ein großes Bild hing an der Wand. „Wow, es ist.. wunderschön hier…“, murmelte ich, als ich mich umsah, Spock sah mich nur an. „Kannst du Vulkanisch?“, fragte er, was ich verneinte. Ich hatte nie die Chance bekommen, vulkanisch zu lernen, was ich manchmal echt bedauerte. „Warum fragst du?“ Mein Freund zeigte auf das Bild, welches mir zuvor schon aufgefallen war, aber auf die Zeichen hatte ich nicht wirklich geachtet. „Was bedeuten die Zeichen?“ Er sah mich an, nahm meine Hand. Dann antwortete er. „Die ‚Zeichen‘ , wie du sie nennst, sind einige vulkanische Schriftzeichen. Sie bedeuten T’hy’la. Weißt du, was T’hy’la bedeutet?“ Ich schüttelte den Kopf, sah ich an. „T’hy’la bedeutet Bruder, Freund, Geliebter. Mit seinem T’hy’la ist man sein Leben lang verbunden, also telepathisch. Verstehst du?“ Ich dachte kurz nach und nickte dann. Ich wusste, dass Vulkanier telepathische Fähigkeiten besaßen, bei manchen sind sie stärker, bei manchen schwächer. Ich hatte sie kaum, hatte mich aber nie darum gekümmert. „Kea, du weißt nicht so viel über die vulkanische Kultur, oder?“ Betrübt schüttelte ich den Kopf und sah zu Boden. Keine Sekunde später spürte ich, wie Spock seine Hand an meine Wange legte und meinen Kopf zu sich wendete. „Du musst nicht traurig deswegen sein. Du bist unter Menschen aufgewachsen, da ist es verständlich, dass du nicht viel Ahnung davon hast. Wenn du einverstanden bist, kann ich dich die vulkanische Kultur lehren. Wie wäre es, wenn wir ein wenig nach draußen gehen, wir starten erst morgen gegen Mittag.“ Ich nickte und nahm seine Hand, gab ihm einen Kuss. „Lass uns gehen, okay?“ Mein Vulkanier stimmte zu und zusammen gingen wir von Bord, verließen den Campus, gingen in die Innenstadt. Es war schön, zu sehen, dass Spock von sich aus in die Stadt gehen möchte. Sein Vorschlag, mir die vulkanische Kultur zu lehren, fand ich wundervoll. Wir würden mehr Zeit zusammen verbringen, selbst auf dem Schiff.  Wir setzten uns in ein Café und unterhielten uns. Er erzählte mir von den letzten Tagen auf Vulkan, dass er viel meditiert hatte um nachzudenken. Ich sagte, dass ich mir ebenfalls Gedanken gemacht hatte, über alles. Und ehrlich gesagt hatte ich weiterhin meinen Vater gesucht. Ich hatte mit verschiedenen Captains und Admirals der Sternenflotte gesprochen und habe die meiste Zeit in der Botschaft verbracht.

Am Abend gingen wir zusammen zum Akademiegelände zurück. Spock war ein Engel, er hatte mir nicht einen Wunsch ausgeschlagen. Er hatte die ganze Zeit einen Arm um mich gelegt, welchen er erst wegnahm, als wir das Gelände betraten. Bevor wir durch die Sicherheitskontrolle gingen, hielt ich ihn am Arm und zog ihn zur Seite. „Spock? Der Tag war wirklich schön, danke dafür.“, sagte ich, bevor ich meinen Freund umarmte. Er legte seine Arme um meinen Rücken und hob mich hoch, er fand es witzig, mich hochzuheben, da ich laut ihm leicht war. Ich lachte und legte meine Arme um seinen Hals, gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. „Kea ich liebe dich. Ich möchte dich niemals verlieren und ich möchte, dass du weißt, dass ich für dich mein Leben aufgeben würde.“ Ich musste lächeln, es war wundervoll, zu wissen dass ich diejenige war, der er Gefühle zeigte. „Du musst mir nur versprechen, nicht die Nerven zu verlieren, wenn wir auf dem Schiff sind. Wir werden nicht in der Öffentlichkeit zusammen sein können. Ich meine natürlich werden wir zusammen sein aber wir können uns nicht küssen oder sonst was.“ Er nickte und ließ mich wieder auf den Boden. „Lass uns heute Abend mit den Anderen einen Film schauen, okay Spock? Morgen reisen wir für ein paar Tage ab, ich werde sie vermissen.“ Er küsste mich noch einmal kurz, bevor wir durch die Sicherheitskontrolle auf das Gelände gingen. „Miss Kea?“, Spock sah mich an, lächelte leicht. „Ich finde die Idee schön.“ Dann ging er. Ich schüttelte nur lachend den Kopf und machte mich auf den Weg zu meinem Quartier, wo ich Nyota und Pille auf dem Boden liegend fand, welche für den Kobayashi-Maru-Test lernten. „Euch ist aber bewusst, dass man für den Test nicht viel lernen kann, oder? Ich meine, entweder ihr behaltet die Nerven oder ihr versagt.“ Pille sah mich an. „Du hast den Test ja nie machen müssen.“ Nyota stand auf. „Wieso bist du hier?“, fragte sie lächelnd. „Spock und ich haben beschlossen, heute Nacht hier zu schlafen, im Quartier. Hier können wir zusammen sein, ohne dass uns ein gewisser Admiral was sagt.“ – „Mister Marcus?“, fragte Jim, welcher gerade aus der Küche kam. Ich nickte: „Ja. Er sagt, dass Spock absichtlich den Start des vulkanischen Shuttles verzögert beziehungsweise verhindert hat. Er denkt über Konsequenzen nach, Admiral Pike konnte nichts dazu beitragen, es war, als würde Admiral Marcus alles alleine entscheiden, was er aber eigentlich gar nicht darf. Es war nicht Spocks Absicht, er hat Angst, dass man ihn vom Dienst suspendiert.“ Alle drei schüttelten den Kopf. „Ich glaube nicht, dass die Sternenflotte ihren besten Wissenschaftsoffizier feuern wird. Ich meine, Admiral Marcus weiß genau, dass er ohne Spock untergeht.“ Ich musste bei Jims Worten lächeln und umarmte die Drei. „Ich weiß nicht, wann Spock kommt, aber er wird irgendwann nachher kommen. Ich werde es vermissen, tagtäglich mit ihm zusammen zu sein.“ – „Aber das seit ihr doch trotzdem. Zwar könnt ihr euch nicht so verhalten wie sonst, aber zusammen seit ihr dennoch und das würde ich nicht wirklich als negativ empfinden.“

Sister of a VulcanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt