Eleven

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Als ich am nächsten Morgen in die Akademie ging, kam mir Alic entgegen. Sie ging mit Jim und den Anderen in eine Klasse, sie war ein nettes Mädchen. „Miss Kea!!", rief sie, als sie auf mich zulief. „Sie müssen mitkommen, Jim steckt in Schwierigkeiten, er bat mich, Sie zu suchen!" Ich nickte, dachte mir nichts dabei, als ich der jungen Okampa folgte. Sie führte mich zu Spocks Büro, von wo ich Stimmen hörte. Ich konnte Jims Stimme hören und noch eine weitere. Es war Spocks. Ich sagte Alic, dass sie vor dem Büro warten solle und ging zur Tür. Da sie verschlossen war, brauchte ich ein wenig länger, aber schlussendlich stand ich in dem großen Raum. Ich erschrak, da es hier aussah, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Ich sah mich um und hielt die Luft an, als ich sah, dass Jim und Spock sich fast prügelten. Ohne groß nachzudenken lief ich zu den beiden und hielt Spocks Hand fest, welche gerade Jim schlagen wollte. „Spock! Hör auf!" rief ich, aber mein ‚Freund' reagierte nicht. Also ging ich zu Jim und zog ihn weg, sodass Spocks Schlag die Wand traf, aber das störte den Vulkanier nicht. Er drehte sich zu mir und Jim um, sein Blick wurde weicher, als er mich erkannte. „Siral...", murmelte er, aber ich ignorierte es. „Jim. Warum bist du hier...", fragte ich meinen besten Freund, während ich seine blutende Nase verarztete. „Ich wollte mit ihm reden. Er hat kein Recht darauf, dich zu verletzen.", gestand mein bester Freund mir, sah zu Spock. „Jim. Geh jetzt bitte auf die Krankenstation, ich komme gleich nach. Deine Nase ist vermutlich gebrochen, aber ich bin ja kein Arzt." Der Junge vor mir nickte und verschwand, während ich auf Spock zuging. „Warum schlägt du ihn!! Ich dachte, Vulkanier sind gegen die Gewalt!! Dein Handeln war alles andere als logisch Spock!!" Ich war wahnsinnig wütend auf ihn, wie konnte er es wagen, einen meiner Freunde zu schlagen. Jetzt würden sie ihn mit Sicherheit nicht mehr akzeptieren. „Es tut mir leid Kea. Ich war einfach wütend, dass er mir die Schuld gibt, dass es dir schlecht geht. Du hast mich vor der Tür stehen lassen, nicht ich dich. Ich hätte jeden Grund, wütend auf dich zu sein, aber das bin ich nicht. Und weißt du warum? Weil ich dich liebe Kea." Er drehte sich weg „Geh bitte. Ich möchte allein sein." Ich schüttelte den Kopf und nahm seine Hand. „Spock, ich weiß, du hast Angst. Aber durch diese Aktion hast du die Situation nicht gerade verbessert. Ich bleibe bei dir, egal was du sagst. Ich habe gestern überreagiert, das war nicht richtig von mir. Ich wollte nur nicht wahrhaben, dass du Angst hast, mein Freund zu sein." Spock umarmte mich und atmete tief. „Ich liebe dich Kea." – „Ich weiß Spock. Ich werde jetzt zu Jim gehen, schauen, wie es ihm geht." Spock nahm meine Hand. „Sag ihm bitte, dass es mir leid tut. Es war nicht richtig, so zu handeln und ich schäme mich dafür." Ich gab ihm einen Kuss und nickte. Dann ging ich zur Krankenstation, wurde direkt zu Jim gebracht. „Kea.", kam es von meinem besten Freund, als ich den Raum betrat. „Hallo Jim.", antwortete ich, als ich mich neben ihn auf das Bett setzte. „Du hast Recht, die Nase ist gebrochen. Wusste gar nicht, dass Vulkanier so viel Kraft haben." Ich schüttelte lachend den Kopf. „Jim, Vulkanier haben wesentlich mehr Kraft als Menschen. Sie fangen früh an, zu trainieren." Jim nickte. „Hab ich gemerkt." Ich seufzte. „Darfst du gehen?" – „Kadett Kirk darf gehen.", sagte der Arzt, welcher gerade den Raum betrat. „Vielen Dank Doktor. Wenn Sie erlauben, werde ich ihn morgen vor dem Unterricht zu einer Abschlussuntersuchung vorbei bringen." Der Doktor stimmte zu und zusammen mit Jim ging ich in mein und Nyotas Quartier. Dort setzten wir uns aufs Sofa und warteten. „Guten Morgen ihr zwei.", sagte Nyota, als sie das Zimmer betrat. „Jim was ist mit deiner Nase passiert!" – „Er hat sich geprügelt.", antwortete ich meiner Mitbewohnerin. „Mit wem?", fragte sie darauf hin. „Mit Spock. Jim wollte nicht, dass Spock mich verletzt, obwohl es nie so war. Er hat etwas missverstanden. Spock gibt sich die Schuld dafür, ich rede später nochmal mit ihm." Nyota nickte. „Jim, warum verdammt legst du dich immer mit einem Vulkanier an. Du weißt genau, dass du gegen die keine Chance hast." Ich war verwirrt. „Sowas ist schon häufiger passiert? Warum erfahre ich das nicht?" Nyota sah zu Jim, welcher auf dem Sofa saß und beschämt auf seine Hände schaute. „Ja Kea, sowas kam schon mehrere Male vor, zu oft, wie ich finde. Es passierte das erste Mal, als wir an die Akademie gekommen sind. Ich kenne Jim ja leider schon länger. Er hat sich früher oft geprügelt, und seltsamerweise waren es in 60 – 80 Prozent aller Fälle Vulkanier." Entsetzt sah ich zu Jim, bevor ich zu ihm ging und mich neben ihn setzte. „Jim warum? W-warum? Ich meine, ich bin eine Vulkanierin, wirst du nächstes Mal auf mich losgehen?!" Mein ‚bester Freund' sah mich mit großen Augen an, er hatte Angst, dass konnte ich spüren. „N-nein, ich habe nicht vor, dir weh zu tun. Du bist meine beste Freundin Kea." Er fing an zu weinen. „Kea es tut mir so leid. Wirklich ganz doll. Ich habe nichts gegen dich oder gegen Vulkanier. Ich weiß nicht, warum ich mich immer prügle, aber es ist nicht immer meine Schuld. Du musst mir glauben, bitte Kea." Er nahm meine Hand, sah mich mit bittenden Augen an. Ich nahm ihn in den Arm. Natürlich war ich entsetzt über das, was ich gerade erfahren habe, aber Jim war immer noch mein Freund. „Es tut mir leid Kea, wirklich. Ich habe Fehler gemacht und ich bereue jeden einzelnen. Bitte sei nicht böse auf mich, das könnte ich nicht ertragen." Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn und ging dann raus. Ich war sauer auf Jim, aber ich hatte ihn lieb. Meine Gedanken waren verwirrt, durcheinander. Ich wusste nicht, wie ich zu handeln hatte. Mir war zu weinen zu Mute, allerdings versuchte ich, mich zusammen zu reißen. Als Offizier der Sternenflotte musste man sich in manchen Situationen nun mal zusammen reißen, da man eine gewisse Vorbildfunktion einnahm. Ich machte mich auf den Weg zu Spocks Büro, wo ich meinen Freund vermutete. Meine Vermutung erwies sich als richtig, er war am Aufräumen. „Spock...", sagte ich, als ich an der Tür stehen blieb. Der Vulkanier schaute auf, seufzte als er mich sah. „Siral... was machst du denn hier. Ich hatte dich nicht erwartet." Er schien überrascht, was mich verwunderte. „Ich wollte zu dir. Ich sehe, du bist beschäftigt mit Aufräumarbeiten, kann ich dir irgendwie behilflich sein?" Spock kam auf mich zu, legte seine Hand an meine Wange. „Du bist so lieb zu mir. Ich habe kein Anspruch auf deine Liebe, aber dennoch bist du bei mir. Das mit deinem Freund tut mir leid, es war nicht meine Absicht und ich hoffe, seine Verletzungen sind nicht zu schlimm." Ich schüttelte den Kopf und ging zu dem Tisch, um die Ordner zu sortieren. „Seine Nase ist leicht gebrochen. Es wurde getapt und sollte in wenigen Wochen wieder verheilt sein." Spock sah zu mir und nickte. „Verzeih mir mein Verhalten Kea.", er schien verzweifelt zu sein, seine Augen lagen die ganze Zeit über auf mir. „Spock, dich trifft keine Schuld. Jim hat sich in den letzten Monaten mehrfach geprügelt, meist mit Vulkaniern. Er hat die Situation falsch wahrgenommen, du hast mich nie verletzt." Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn, der Vulkanier legte seine Arme um mich. „Du bist wundervoll Kea. Ich kann dir nicht oft genug sagen, wie sehr ich dich liebe. Du bist mir wahnsinnig wichtig und ich möchte mich nicht wieder mit dir streiten." – „Spock, es ist alles in Ordnung. Ich liebe dich doch auch. Wie wäre es, wenn wir in mein Quartier gehen. Wir könnten Botschafter Soval anrufen, er hat vielleicht Neuigkeiten zu meinem Vater." Spock schüttelte den Kopf, sah mich an. „Sie sind bestimmt sauer auf mich. Ich habe ihren Freund geschlagen, sowas kann man nicht verzeihen." Ich seufzte, nahm seine Hand und zog ihn hinter mir her Richtung Quartier. Er weigerte sich erst, wollte die Anderen nicht sehen, aber am Ende saßen wir mit den Anderen auf dem Sofa und redeten. Jim hatte sich mehrmals bei meinem Freund entschuldigt, es war ihm sogar peinlich und er versprach, sich nicht mehr zu prügeln.

Sister of a VulcanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt