Fifteen

176 6 6
                                    

Auf Vulkan angekommen verließen Spock und ich sofort das Gelände der Botschaft. Wir gingen durch die Stadt und Spock zeigte mir seine alte Schule. „Spock? Wo werden wir schlafen?" – „Na zuhause. Meine Eltern wissen Bescheid und Mutter gab mir den Schlüssel. Komm, wir gehen heim, ich kann dir ja auch später alles zeigen." Ich nickte und zusammen machten wir uns auf den Weg zu Spock nach Hause. Ich war ehrlich gesagt gespannt, wie das Haus aussah, da ich noch nie außerhalb der Botschaft war. „Engel, ich habe noch mal mit meinem Vater gesprochen.", erzählte Spock, als wir gerade die Innenstadt verließen. „Und? Was hat er gesagt?", fragte ich, obwohl ich wusste, dass es um mich ging. „Ich habe ihn gefragt, warum er dich Siral nennt. Also woher er den Namen kennt. Er wollte erst nicht darüber reden,  aber dann hat er erzählt, dass dein Vater dir den Namen Siral geben wollte, aber deine Mutter war nicht damit einverstanden. Sie wollte, dass du einen menschlichen Namen hast, da du wohl von Anfang an auf der Erde groß gezogen werden solltest. Woher er aber den Namen weiß, kann ich dir nicht sagen." – „Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll Spock. Ich habe das Gefühl, dass dein Vater etwas verheimlicht. Ich kann dir nicht sagen, was es ist, aber irgendetwas sagt mir, dass etwas nicht stimmt." Spock sah mich an, bevor er meine Hand nahm. „Bitte denk nicht so viel darüber nach.", sagte er, als wir an einem Haus am Stadtrand ankamen. Es sah aus, wie ein normales Haus, außer, dass es nicht so aussah, wie die Häuser auf der Erde. Spock ging zur Eingangstür und schloss sie auf, ging dann rein. Ich folgte ihm. Im Haus angekommen wurden meine Augen ganz groß. Das Haus war riesig von innen. Hohe Decken, wunderschöne Wände und die Treppe sah wahnsinnig alt aus. „Gefällt es dir?", fragte Spock, als er sah, dass ich mich erstaunt umsah. „Ja. Es ist wunderschön. Von außen sieht es viel kleiner aus, als es ist." – „Komm, ich zeige dir, wo du schlafen kannst." Spock nahm meine Hand und ging mit mir in den zweiten Stock, direkt in sein Zimmer. „Wenn es dich nicht stört, kannst du in meinem Zimmer schlafen." Wieder sah ich mich in dem Raum um, er war relativ groß und schlicht eingerichtet, kaum zu glauben, dass dies das Zimmer eines Kindes war, welches nur wenige Jahre alt war. Hinter uns hörte ich Geräusche, schnell drehte ich mich um. Hinter der Tür kam ein Tier zum Vorschein. Recht groß und pelzig, es hatte Ähnlichkeit mit einem Hund. „Siral, ich darf dir I-Chaya vorstellen?", lächelte Spock, während das Tier zu ihm ging und sich gegen seine Beine lehnte. „Du siehst ängstlich aus, T'hy'la. Geht es dir nicht gut?" – „Doch, alles in Ordnung. Ich habe nur noch nie einen echten Sehlat gesehen." Spock lächelte und hielt mir seine Hand hin, ich nahm sie und ging vorsichtig zu ihm. „Du brauchst keine Angst haben Engel, I-Chaya gehörte zuvor meinem Vater, sie ist also an diese Umgebung und an mich gewöhnt. Und ich kann mir vorstellen, dass Sie dich genau so lieben wird, wie ich es tue." Grinsend sah er mich an, bevor er seinen Arm um mich legte und mich küsste. Ich lächelte nur, bevor ich meine Arme um seinen Nacken legte und den Kuss erwiderte. Erst, als I-Chaya anfing, an Spock's Bein zu ‚kratzen', lösten wir uns voneinander. „Ich glaube, wir sollten die Kleine mal rauslassen. Sie war jetzt seit der Abreise meiner Eltern vor einer Woche alleine." – „Ist es denn okay, sie so lange alleine zu lassen?" Spock nickte. Er gab mir einen letzten Kuss, bevor er ins untere Geschoss ging. I-Chaya schien zu wissen, was passieren würde, sie rannte Spock hinterher. Ich hingegen setzte mich auf das große Bett und sah aus dem Fenster. Draußen konnte man die Sonne hinter den Bergen untergehen sehen, ich seufzte. Der Flug war lang gewesen, mit einem Shuttle brauch man bis nach Vulkan ungefähr 10 Stunden. Spock und ich waren um 0700 aufgestanden, hatten in einem Café gefrühstückt und waren dann um 0925 mit dem Shuttle losgeflogen. Ich legte mich auf den Rücken und dachte nach. Mein Leben hatte sich um 360° geändert. Als ich an die Akademie kam, hätte ich nie gedacht, dass ich mal jemanden so sehr lieben könnte, wie ich Spock nun liebte. Ich war damals fest davon überzeugt, dass ich meine Gefühle unterdrücken wollte. Jetzt kann ich mir nicht mehr vorstellen, keine Gefühle mehr zu haben. „Hey Baby. Ist alles okay?", hörte ich Spock fragen, als er sich neben mich legte. Ich sah ihn an, verlor mich in seinen Augen. „Ich habe nur nachgedacht.", murmelte ich, während ich mich an meinen Freund kuschelte. „Dann erzähl mir deine Gedanken. Ich möchte nicht, dass mein kleiner Engel bedrückt ist." Ich lächelte. „Ich dachte nur daran, dass ich nie damit gerechnet hätte, dass ich mal jemanden lieben würde. Und jetzt liege ich neben dem Mann, dem ich mein ganzen Leben widmen möchte." Spock legte seine Arme um mich und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Versuch zu schlafen, okay? Wir sind lange unterwegs gewesen, morgen werde ich dir die Stadt zeigen." Ich nickte und vergrub mein Kopf in seiner Halsbeuge, was ihn zum lachen brachte. Spock legte die große Decke über uns und löschte das Licht. „Gute Nacht T'hy'la.", flüsterte er, während ich mich enger an ihn kuschelte. Er war so wundervoll.

Am nächsten Morgen wurde ich von einem wundervollen Geruch geweckt. Ich stand auf, zog mir etwas anderes an und verschwand aus dem Zimmer. Gefolgt von einem noch ziemlich verschlafenen Sehlat ging ich ins untere Geschoss, folgte dem Geruch in die Küche, wo Spock am Herd stand und das Frühstück machte. Er hatte nichts als seine Uniformhose an, was mich zum schmunzeln brachte. Ich schlich mich zu ihm, legte meine Amre um ihn, als ich hinter ihm stand. „Guten Morgen liebster Vulkanier.", ich kuschelte mich an ihn. Spock legte seine Hand auf meine um seine Bauch geschlungene Arme und drehte sich dann um. „Hast du gut geschlafen mein Schatz? Ich hoffe, es war nicht zu warm." Ich schüttelte meinen Kopf und lächelte. „Ich habe gut geschlafen. Und es war nicht zu warm, ich fand es recht angenehm. Aber neben dir schlafe ich immer gut, du bist die beste Wärmequelle." Er gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze bevor er I-Chaya ein Stück Fleisch zu warf. Der Sehlat spielte zuerst mit dem Stück, aß es aber danach. „Hat sie die Nacht draußen verbracht?" Spock nickte und ging durch eine Tür auf die große Terrasse, wo ein etwas größerer Tisch stand, welcher hübsch gedeckt war. „Spock, warum machst du das alles für mich.", sagte ich, als ich mich auf den Zaun setzte. Spock stellte die Pfanne auf den Tisch und kam dann zu mir, legte seine Arme um meine Hüften. „Siral. Ich liebe dich, wahnsinnig doll. Du verdienst das beste Leben, dass sich ein humanuides Wesen nur vorstellen kann. Ich will dich glücklich sehen und ich weiß, dass es schwer ist, einen Menschen glücklich zu machen." Ich hielt ihm den Mund zu. „Spock, ich liebe dich mindestens genau so sehr wie du mich. Ich brauche nichts mehr als dich um glücklich zu sein. Du bist mir das wichtigste, was es gibt und ich möchte mein Leben mit dir verbringen." Spock sah mich an, legte seine Hand an meine Wange. „T'hy'la, ich würde liebend gerne mein Leben mit dir verbringen, auch wenn ich weiß, dass es schwer werden wird. Ich möchte das mit dir gemeinsam durchstehen und ich verspreche dir, ich werde immer an deiner Seite sein." Ich lächelte und wischte mir eine Träne Weg. Seine Worte berührten mich, denn ich wusste, dass es für Vulkanier eine große Überwindung ist, jemandem Gefühle zu zeigen. „Lass uns jetzt etwas essen okay? Ich möchte dir nachher die Stadt zeigen und die Akademie, wenn du möchtest." Ich nickte und hüpfte mit Spocks Hilfe von dem Zaun. Wir setzten uns an den Tisch und begannen, zu essen, während I-Chaya von der Terrasse lief und in der Wüste hinter dem Haus verschwand. „Du lässt sie frei laufen?" Mein Freund nickte und nahm meine Hand. „Ja, denn ein Sehlat kommt immer zurück zu dem Ort, an den er sich gewöhnt hat. Für die Kleine ist das hier ihr Zuhause." Ich lächelte. „Sie ist wirklich süß. Wie ein Hund oder eine Katze. Nur dass sie sehr schnell sehr gefährlich werden kann, oder?" mein Freund nickte bevor er mit ein Brötchen gab. „Ein Sehlat ist wie eine tickende Bombe. Eine falsche Reaktion und sie beißen dir die Waden raus." – „Ist dir... also... ist dir auch schon mal was passiert?" Er nickte wieder und stand auf, drehte sich mit den Rücken zu mir. Ich erstarrte. Mein Freund hatte eine große Narbe auf den Rücken, welche mir zuvor nie aufgefallen war. „Oh mein Gott. Spock... was ist passiert? War I-Chaya das?" Ich stand auf und ging zu ihm, da er sich an den Zaun gestellt hatte und in die Ferne schaute. „Spock...", murmelte ich, als ich meine Hand auf seinen Rücken legte, wobei er zusammen zuckte. „Nein. Als ich ein Kind war, habe ich immer in der Wüste gespielt. Nicht weit von dem Haus entfernt, dort drüben am Hügel.", er zeigte auf eine Erhöhung wenige hundert Meter vom Haus entfernt. „Ich war immer dort, auch nach der Schule. Eines Tages habe ich wieder dort gespielt, es war früher Abend, und ich war auf dem Weg nach Hause. Ich hatte nicht gemerkt, dass mir ein wilder Sehlat gefolgt war, du musst wissen, dass gezähmte Sehlats meist kleiner sind als wildlebende. Ich bemerkte ihn zu spät, als ich mich umdrehte, riss er mich zu Boden und biss mir in den Rücken. Mein Vater fand mich und brachte mich in ein Krankenhaus. Mein Rücken war komplett zerfleischt, der Doktor meinte, dass diese Wunde niemals richtig verschwunden sein wird." Ich war geschockt, Spock erzählte es, als wäre es nichts. Für mich war es allerdings eine der schlimmsten Geschichten, die ich je gehört hatte. „Spock...", ich legte meine Arme um seine Schultern, mein Freund schüttelte den Kopf. „Das ist nichts. Es ist eine Erfahrung, die ich machen musste." – „Nein Spock! Du wurdest von einem Sehlat gebissen, dass ist nicht nur irgendeine ‚Erfahrung'! Du wurdest schwer verletzt, ein normaler Mensch hätte große Schmerzen gehabt und würde jetzt nicht so einfach darüber sprechen." Er drehte sich zu mir um und sah mich an, in seinen Augen waren keinerlei Emotionen. „Ich bin aber kein Mensch, ich bin Vulkanier. Natürlich hatte ich Schmerzen, aber ich habe mir damals geschworen, nie wieder wegen diesem Ereignis emotional zu werden." Ich schluchzte, seine Worte taten mir weh. Wir beide waren vulkanische Menschenhybride, ich habe mich nie dafür geschämt so wie er es anscheinend tat. Ich drehte mich um und ging ins Haus, Spock folgte mir. „Siral bitte warte, es war nicht so gemeint. Ich schäme mir nicht für meine menschliche Abstammung, es ist nur so, dass ich mit dem Ereignis abgeschlossen habe, ich denke nicht mehr darüber nach." Ich seufzte. „Es ist trotzdem schrecklich, was damals passiert ist." – „Engel, mach dir bitte keine Sorgen, okay? Ich weiß, du machst du Sorgen, weil du mich liebst, aber das brauchst du wirklich nicht. Es ist fast 17 Jahre her, ich denke nicht mehr daran. Ja, es ist schrecklich gewesen, aber ich habe damit abgeschlossen, wirklich." Ich fand es süß, wie er versuchte, mich zu überzeugen, alles sei in Ordnung. Ich machte mir trotzdem Sorgen. Ich fragte mich auch, warum er mir nicht vorher davon erzählt hatte. „Lass uns jetzt essen okay? Sonst wird das Essen kalt und ich habe mir echt Mühe gegeben.", sagte er, als er lächelte und wir zusammen raus gingen. „Spock? Was glaubst du, machen die gerade mit der Enterprise?" – „Sie wird nur gewartet, mehr nicht. Willst du etwa wieder zurück? „ Ich schüttelte meinen Kopf und setzte mich auf seinen Schoß, kuschelte mich an ihn. „Bist du noch müde Engel? Du hast doch schon fast 10 Stunden geschlafen...", sagte Spock, als er durch meine Haare strich und mir einen Kuss auf die Schläfe gab. „Ich will nicht schlafen, ich will die Stadt sehen. Die Stadt, den heiligen Schrein. Kannst du mir den heiligen Schrein zeigen?" Spock nickte und nach dem Essen machten wir uns auf den Weg in die Stadt. I-Chaya war noch immer nicht zurück gekommen, aber Spock sagte, dass, wenn sie vor uns zuhause ist, sie auf der Terrasse warten wird. Wir gingen durch die Stadt, mein Freund zeigte mir die Akademie, auf der er gelernt hat. 


*****

Ich sehe, dass doch der ein oder andere die Story liest, was mich ehrlich gesagt doch glücklich macht. Ich bin nämlich manchmal gar nicht so sicher, ob ich überhaupt updaten sollte... nun denn, ein paar Rückmeldungen wären ganz schön. :)


Sister of a VulcanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt