Nineteen

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In der Akademie wurde ich von Commander Tuvok empfangen. „Miss Kea, der Botschafter sagte mir, dass du seinem Sohn helfen möchtest, du allerdings nicht meditieren kannst." – „Ich kann schon meditieren, aber nicht so gut, um ihm zu helfen, Sir." Tuvok nickte und betrat mit mir ein Raum, welcher abgedunkelt war.

Am Abend, man hatte mich vor wenigen Stunden heim gebracht, saßen Spock und ich in einer Art Auto und wurden zum Heiligen Schrein gebracht, wo die Prozedur durchgeführt werden sollte. Tuvok wartete bereits im Schrein, er hatte mir am Mittag versprochen, dabei zu sein, um mich zu unterstützen. Spock war nervös, seine zittrige Hand lag in meiner. Das Zittern war in den letzten Stunden stärker geworden, mein Freund konnte es jetzt nicht mehr kontrollieren. Im Schrein waren viele Kerzen aufgestellt und zwei Kissen lagen in der Mitte. Ich hakte mich bei Spock ein und führte ihn in das Gebäude, da er mittlerweile sehr schwach war, um selbstständig die Treppen zu steigen. „Kea, sobald du Schmerzen spürst, möchte ich, dass du das abbricht, okay? Ich will dich nicht verletzen und zwingen kann ich dich auch zu nichts." – „Spock, ich werde dir helfen und wenn du nicht gleich den Mund hältst, werde ich dir beim Schweigen helfen.", grinste ich, als wir zu Spocks Eltern und dem höchsten Rat gingen. Uns wurde alles erklärt und schließlich setzten wir uns im Schneidersitz auf die Kissen gegenüber. Jeder verließ den Raum, sodass wir alleine waren. Man hatte mir gesagt, dass sich die beiden Betroffenen so viel Zeit lassen konnte, wie sie brauchten. Nach einiger Zeit sah Spock auf, ich hatte ihn die ganze Zeit angeschaut. „Bist du bereit Kea? Sobald du Schmerzen hast, brechen wir ab, ja?" Ich nickte leicht, bevor wieder einige Minuten vergingen. Irgendwann legte Spock seine Hand an meine Wange, damit unsere Gedanken sich verbinden konnten. Spocks Gedanken waren wild, sie waren durcheinander und verwirrt. Kurz gesagt: sie glichen einer aufgeschäumten See. Ich versuchte, mich zu konzentrieren, mein Freund tat es mir nach.

Nach mehreren Stunden, ich weiß nicht, wie viel Zeit genau vergangen war, lösten wir uns. Draußen war es dunkel, der Raum wurde nur von wenigen Kerzen beleuchtet. „Wie fühlst du dich?", fragte ich den Vulkanier vor mir leise, er hielt meine Hand und sah mich an. „Es geht mit besser. Ich bin zwar müde, aber es ist besser. Morgen wird man merken, ob das Pon Farr beendet wurde. Hoffentlich." Wir standen auf, sofort umarmte ich ihn. „Und wie geht es dir, mein Engel?", murmelte er, gab mir einen Kuss auf die Wange. „Ich bin auch müde. Lass uns gehen, es ist schon dunkel und ich weiß nicht, wann wir morgen abreisen. Deine Eltern werden übrigens mit uns reisen, du wirst dich ausruhen müssen." Er nickte und langsam machten wir uns auf den Weg nach Hause. Wir beschlossen, zu laufen, da die Luft sehr angenehm war, zwar ziemlich kühl, aber angenehm. Wir kamen zirka eine halbe Stunde später bei Spock zuhause an, wo wir von seinen Eltern empfangen wurden. Spock schickte mich schon ins Schlafzimmer, da ich echt müde war, während er mit seinen Eltern redete. Ich hatte mich umgezogen und gewaschen, bevor ich mich ins Bett legte und auf Spock wartete, welcher erst kam, als ich kurz vor dem Einschlafen war. „Engel, schläfst du schon?", fragte er leise, als er sich neben mich legte. „Nein, jetzt nicht mehr.", nuschelte ich, während ich mich an ihn kuschelte. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken. Schlaf weiter, ja?" – „Und du? Willst du nicht schlafen?" Mein Freund seufzte, löschte dann das Licht und deckte uns beide richtig zu. „Doch, aber ich sehe, dass du den Schlaf mehr brauchst als ich. Wir müssen morgen früh aufstehen, wir frühstücken auf der Enterprise, zusammen mit meinen Eltern. Also bitte, Versuch jetzt zu schlafen, die Gedankenverschmelzung hat dich erschöpft gemacht." Ich musste ihm Recht geben, die Prozedur war anstrengend für mich, weshalb ich jetzt sehr müde war. Ich schloss meine Augen und lauschte Spocks Atem, nach einiger Zeit verstummte er, ich schlief ein.

Am nächsten Morgen waren wir früh auf dem Weg zum Schiff, da wir I-Chaya wieder mitnahmen. Wir kamen gerade am Schiff an, als wir von Admiral Pike empfangen wurden. „Mister Spock, wie ich sehe, geht es Ihnen besser." – „Ja Sir. Dank Kea fühle ich mich besser.", antwortete mein Freund, während er mich ansah und lächelte. „Ich habe nur das getan, was ich tun konnte. Es war nichts besonderes." Pike lachte. „Ich bitte Sie, die Zeit bis zur Ankunft auf der Erde zusammen zu verbringen. Auf der Erde werden sie beide den Kobayashi-Maru-Test beaufsichtigen. Kea, Sie werden die Kadetten auf diesen Test vorbereiten, da Sie bereits Erfahrung auf dem Schiff haben." Spock und ich nickten, bevor wir I-Chaya auf unser Quartier brachten und dann in die Offiziersmesse gingen, um zu frühstücken. Sarek und Amanda warteten bereits auf uns, sie saßen an einem Tisch am Fenster und unterhielten sich. Wann immer ich die beiden zusammen sah, erkannte ich, wie glücklich sie miteinander waren. Spock sah mich kurz an, bevor er mich zum Tisch führte. „Kea, du siehst wundervoll in diesem Kleid aus.", bemerkte Amanda, als wir uns zu den Beiden an den Tisch setzten. Ich hatte heute morgen Amanda zuliebe eine vulkanische Robe angezogen und ich musste gestehen, dass ich mich sehr wohl fühlte. „Vielen Dank. Ich muss zugeben, dass ich es sehr mag, es ist bequem und ich fühle mich wohl. Sobald wir in San Franzisco angekommen sind, werde ich dir die Robe wiedergeben." Amanda schüttelte ihren Kopf und legte ihre Hand auf meine. „Ich schenke sie dir, mein Kind. Du siehst wunderschön aus, richtig Spock?", fragte sie ihren Sohn, welcher einen Arm um mich gelegt hatte und jetzt lächelte. „Kea sieht immer wunderschön aus Mutter.", antwortete mein Freund, bevor er mir einen Kuss auf die Wange gab. Ich lächelte und schaute jeden an, bevor wir begannen, zu frühstücken.

Am frühen Nachmittag kamen wir an der Station an, welche als Bahnhof zwischen Erde und Schiff diente. Die Station war riesig, immerhin lagen hier an guten Tagen 6 Raumschiffe. Wir gingen von Bord und wurden mit einem Shuttle zur Erde gebracht. Dort wurden wir von Admiral Marcus empfangen, neben ihm stand eine junge Frau, vermutlich seine Tochter. „Botschafter Sarek, wie schön, Sie wieder zu sehen. Wie ich sehe, haben Sie ihre Frau mitgebracht.", kurz sah er zu mir und Spock. „Commander Spock, Miss Kea, ich verlange von Ihnen, das Gepäck des Botschafters auf sein Quartier zu bringen." Spock wollte erst protestieren, allerdings hinderte ich ihn daran, indem ich ihn am Arm beiseite zog. „Spock, es hat keinen Sinn. Wir werden nachher mit Pike reden, der Marcus kann uns nicht so rumschubsen. Lass uns jetzt die Sachen wegbringen und danach bringen wir I-Chaya in mein Quartier, einverstanden?" Mein Freund nickte, bevor er die Tasche seines Vaters nahm und mir die seiner Mutter gab. Zusammen verließen wir das Bahnhofsgelände und machten uns auf den Weg zu den Gästequartieren. Danach gingen wir mit I-Chaya zu meinem Quartier, wo wir von meinen Freunden empfangen wurden. „Na ihr? Wo wart ihr denn, ihr habt gefehlt...", kam es von Nyota, als sie mich und Spock umarmt hatte. „Wir waren auf Vulkan.", sagte Spock knapp, während ich mich mit ihm auf das Sofa setzte und I-Chaya kraulte, welche sich vor meine Beine gelegt hatte. 

Sister of a VulcanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt