Kapitel 2; Saara

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SAM

Die restlichen Stunden vergingen ohne große Überraschungen wie im Flug. Das Schuljahr würde, wie ich hoffte, anscheinend ziemlich ruhig werden und ich freute mich insgeheim schon auf Zuhause, als ich mich auf den Weg zur Schulbibliothek machte. Dort angekommen atmete ich erstmal den Duft von hunderten Büchern ein, die nur darauf warteten von mir gelesen zu werden. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich sah gierig auf die Bücherregale vor mir.
Doch ich hatte jetzt keine Zeit, um zu lesen, ich musste meine Schulbücher abholen und so machte ich mich auf die Suche nach dem Bibliothekar.

Zehn Minuten später fiel die Tür der Bücherei ächtzend hinter mir ins Schloss und ich taumelte schwer atmend unter dem Gewicht des ganzen Wissens zu meinem Wagen. Doch das war tatsächlich ein ziemlich gefährliches Unterfangen, da der Bücherstapel meine Sicht verdeckte und ich nur an meinen beiden Seiten überhaupt etwas sehen konnte.

"Brauchst du Hilfe?", ertönte plötzlich die Stimme eines Mädchens und ich hätte vor Schreck fast die ganzen Bücher fallen gelassen.
"Gerne.", stöhnte ich  unter dem ganzen Gewicht und sah zwei Hände, die sich um meinen Bücherturm schlangen und mir ein paar der Bücher abnahmen.
Jetzt endlich konnte ich die Person vor mir sehen und begegnete dem freundlichen Blick eines zierlichen, schwarzhaarigen Mädchens. Freundlich lächelte sie mich an und ich grinste zurück. "Danke. Ohne dich wär ich völlig aufgeschmissen."

"Kein Problem.", erwiderte sie. "Ich heiße übrigens Saara.“
Unter normalen Umständen hätte ich ihr meine Hand gereicht, aber da wir beide ziemlich viele Bücher in den Armen hielten war das unmöglich und so antwortete ich ihr knapp: "Sam mein Name. Freut mich dich kennen zu lernen."
"Die Freude liegt ganz bei mir.", antwortete sie und sagte dann "Also, wollen wir hier Wurzeln schlagen, oder zeigst du mir endlich wo dein Auto steht?"
Ich musste lachen und ging voran, um ihr den Weg zu zeigen.
Als wir meine Bücher verstaut hatten bedankte ich mich nochmals bei ihr.
"Wir sehen uns dann morgen.", sagte ich und sie verabschiedete sich freundlich. "Klar, gerne. Bis morgen."
Dann ging sie und ich setzte mich in mein Auto mit dem Gefühl, dass heute doch eigentlich alles sehr gut gelaufen war.

Bis jetzt.

H(er)oes | gxg #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt