Prolog

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VORAB
Diese Geschichte ist schon etwas älter, ich persönlich finde sie nicht allzu gut und werde sie irgendwann vielleicht gründlich überarbeiten, aber man kann keine Updates erwarten. Falls du sie trotzdem liest, vielen Dank, das macht mich sehr glücklich.
Naja, wie auch immer... viel Spaß.

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Ich kann mich noch gut daran erinnern, an die Nacht der Prophezeiung. Als die Sterne sich zusammentaten und zu uns sprachen. Die meisten Menschen hatten Angst. Berechtigt.

 Und sie bekamen noch größere Angst, als keine Wissenschaft eine Erklärung für die Geschehnisse finden konnte. Unberechtigt.

Menschen sind dumm. Sie denken nur geradeaus und glauben nur an das, was wissenschaftlich erklärbar war. Alles andere zählte für sie als Humbug oder als gefährlich. Das, was sichtbar existierte, jedoch nicht wissenschaftlich erklärbar war, war eine Bedrohung und musste eingesperrt und untersucht werden. Gut, dass man den Himmel nicht einsperren kann.

"In vierzehn Jahren wird das Dunkle in diese Welt zurückkehren. Das Dunkle wird stark sein. Kein Mensch wird es bezwingen können. Es wird das Dunkle, welches die Menschen sich nicht mehr erklären können. Das, welches in Vergessenheit geraten ist; Das Übernatürliche."

Das war es, was am Nachthimmel geschrieben stand. Ich war besorgt, denn wenn etwas in den Sternen stand, würde es auch eintreffen. Also überlegte ich, wie man das Böse aufhalten konnte, während die anderen Menschen Panik bekamen.

Dann fasste ich einen Entschluss. Ich würde Magier ausbilden. Magier, die gegen das Böse ankämpfen konnten. Magier, die für das Gute standen. Jedoch keine Erwachsenen, sie waren leider schon zu verdorben für die Magie.

Also beschloss ich, zum "Spukhaus" zu gehen. Das "Spukhaus" war eine alte Villa, die angeblich unbewohnt war, was jedoch nur Wenige wussten, war, dass in dieser Villa eine kleine Gruppe von Waisenkindern lebte. Alleine. Einige von ihnen kamen von der Straße, andere waren aus dem Heim ausgerissen. Manchmal legte ich ihnen Essen oder ein wenig Geld in den Briefkasten. Sie wussten, dass ich existierte, jedoch haben sie mich zuvor noch nie gesehen.

Das Sonderbare an den Kindern war, dass keiner von ihnen älter als acht Jahre alt war. Es gab nur einen, der bereits acht war, und er war ihr Anführer. So unrealistisch es auch schien, im Spukhaus lebten keine Älteren. Ich war die Einzige, die sich um sie kümmerte. Zum Glück der Kinder war das Spukhaus sehr unbeliebt, weshalb außer mir nie jemand dahin ging. 

Vorsichtig stieß ich das Tor auf, welches dabei quietschte und ziemlich heruntergekommen war, und lief langsam zur Eingangstür der alten Villa. Als ich direkt davor stand, hörte ich Kinderstimmen, die lachten und sich unterhielten. Dafür, dass es eigentlich relativ wenige waren, war es ziemlich laut. Ich klopfte an der Tür. Abrupt verstummten die Gespräche und das Gelächter. Kurz hörte man gar nichts, ehe jemand "Versteckt euch!", rief und anschließend zur Tür ging.

"Tut mir Leid, meine Eltern sind nicht zuhause", sagte der kleine, blonde junge, sobald er die Tür geöffnet hatte, und schaute mich mit einem Pokerface an. Er war schonmal nicht der Anführer, denn dieser Junge sah aus wie etwa fünf Jahre alt. Ich lachte leise und sagte: "Keine Sorge, ich bin auf eurer Seite. Ich weiß, dass ihr alleine hier wohnt. Ich bin die, die euch manchmal Essen oder Geld mitbringt." Der Junge schaute mich kurz überrascht an, ehe er breit strahlte und sagte: "Oh! Dann komm doch rein!". Er machte mir Platz und ich ging vorsichtig durch die Tür. "Ihr könnt rauskommen! Es ist nur die Pizza-Granny!". Bei dem Namen musste ich wieder lachen. "Pizza-Granny?". Der Junge nickte fröhlich und sagte: "Ja, als du uns das erste Mal etwas zu Essen gebracht hast, war es Pizza, und wir sind davon ausgegangen, dass du eine Granny bist. Und wir hatten Recht!". Während er mir das erzählte, kamen nach und nach die anderen Kinder aus ihren Verstecken und sahen mich teils ängstlich und unsicher, teils misstrauisch an.

"Hallo, Pizza-Granny. Warum besuchst du uns?". Ich schaute in die Richtung, aus der die Stimme kam, und konnte einen Jungen mit verfilzten, schwarzen Haaren ausmachen. Er war etwas größer als die anderen, der Anführer. "Ich möchte euch eine Geschichte erzählen", sagte ich ohne Umschweife und lächelte. Die meisten von den Kindern, sie waren insgesamt geschätzt zehn, begannen zu strahlen. "Eine Geschichte? Was für eine Geschichte?", fragte mich ein kleines, platinblondes Mädchen mit sehr hoher Stimme begeistert. Ich machte ein geheimnisvolles Gesicht und flüsterte: "Eine Geschichte über Magie..." Die Kinder begannen begeistert zu murmeln. "Aber erst möchte ich mich vorstellen. Ich bin Rosalia, aber von mir aus könnt ihr mich auch Pizza-Granny nennen." "Ich heiße Cathéa!", erzählte mir das kleine Mädchen fröhlich.

Nach kurzer Zeit hatten die Kinder sich in einen Kreis um mich herum gesetzt und warteten auf die Geschichte. Lächelnd begann ich zu erzählen: "Als Allererstes: Glaubt ihr an Magie?". Von allen kam ein begeistertes "Ja!", abgesehen von Laika, sie war erst ein Jahr alt und konnte nicht so gut sprechen. Sie trug nie Windeln, wer sollte ihr sie auch wechseln, und die anderen Kinder kümmerten sich zusammen um sie. Mich hatte es ehrlich gesagt gewundert, dass sie ein so kleines Kind bei sich hatten, und dass niemand abhaute. Immerhin gab es auch Zwei- und Dreijährige. Aber genau diese unfassbare Selbstständigkeit war ein weiterer Grund, warum ich mir diese Kinder ausgesucht hatte.

Milan, der Anführer, sagte ebenfalls nicht "Ja." Er nickte auch nicht. Völlig überzeugt sagte er: "Nein." Die anderen Kinder sahen ihn überrascht an, während ich meinte: "Das ist aber Schade... Es gibt sie nämlich wirklich." Milan sah mich skeptisch an, aber ich erzählte einfach weiter: "Also, vor langer, langer Zeit, hat noch jeder an die Magie geglaubt. Es gab viele Magier, aber auch viele normale Menschen, die alle gemeinsam friedlich lebten und einander halfen. Die Magier konnten viele verschiedene Sachen beherrschen; Feuer, Telekinese, Gestein, Wasser und viel mehr. Aber natürlich konnte ein Magier nicht alles, aber dafür in seiner Fähigkeit sehr gut werden. Eines Tages hatte ein Magier leider ein böses Herz und benutzte die Magie für etwas Schlechtes, wobei viele Menschen und Magier starben. Von dem Tag an hatten die Menschen Angst vor Magiern und sperrten sie ein, sobald sie sie fanden. Deshalb begannen die Magier sich zu verstecken.

Heute verstecken sich die Magier immer noch, aber es gibt nur noch sehr, sehr, sehr wenige, und die Menschen haben die Magie komplett vergessen und die Erwachsenen, und Milan, glauben nicht mehr an sie."

Als ich geendet hatte, schauten mich die Kinder mit großteils traurigen Gesichtsausdrücken an. "Das ist ja Schade!", sagte Cathéa zu mir. "Aber das ist noch nicht das Ende", fügte ich noch lächelnd hinzu, "Habt ihr gestern Nacht die Bilder in den Sternen gesehen?". Die Kinder nickten begeistert, dieses Mal auch Milan. "Gut, denn das war echte Magie." "Woah, wirklich?", fragte mich der Blonde, der mir die Tür geöffnet hatte, er nannte sich Flash. Mit einem leichten Schmunzeln nickte ich. "Ja, wirklich." 

"Hast du Beweise?", fragte mich Milan skeptisch. Für einen achtjährigen verhielt er sich schon ziemlich erwachsen. Ich antwortete lächelnd: "Ja. Schau her." 

Leise flüsterte ich etwas vor mich hin, während ich meine Hand nach vorne streckte. In ihr loderte direkt danach eine kleine Flamme, die verschiedene Formen annahm. Ungläubig und ehrfürchtig schaute die Kinder hin. "Wow...", flüsterte Milan.

"Seht ihr? Magie existiert wirklich. Ich bin eine Magierin. Und wisst ihr, was das Beste ist? 

Jeder von euch kann auch einer werden."

Jedes der Kinder war etwas Besonderes. Aber nachdem mir etwas Zeit miteinander verbracht hatten, blieben mir drei besonders im Gedächtnis; Cathéa, sie war sehr willensstark und ehrgeizig, Flash, er war zwar etwas arrogant, aber war auch ziemlich talentiert in vielem, und zuletzt Matteo, der kleine Bruder von Milan.

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