Erklärungen

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Cathéa und Matteo waren wenig später mit Kiki ins Wohnzimmer gegangen und spielten dort mit ihr. Nach kurzer Zeit kam Taynara ebenfalls herein und erstarrte, als sie Kiki erblickte. „Ein... kleines Kind?", fragte sie überrascht und mit großen Augen. Matteo sagte: „Ja, das ist Kiki und-." Bevor er zuende sprechen konnte, war Taynara auch schon neben ihr und kniete sich neben Kiki, welche sie schüchtern und unsicher ansah, Cathéa grinste schief. Taynara hatte eine Schwäche für kleine Kinder und konnte großartig mit ihnen umgehen, auch wenn sie nicht so oft Kontakt zu welchen hatte. „Hallo, Kiki! Ich bin Taynara", stellte sie sich strahlend vor und schaute Kiki aus funkelnden, warmen braunen Augen an. Kiki lächelte dann leicht und fragte: „Hallo! Bist du auch eine Freundin von Milan?". „Uhm, ich denke mal, ja", antwortete Taynara mit einem leichten Grinsen und strich sich einige rote Locken aus dem Gesicht. „Ui! Dann kannst du auch zaubern, oder?", erkundigte sich die Kleine fröhlich. Taynara nickte schmunzelnd und antwortete: „Ja, kann ich. Aber ich kann nicht so tolle Sachen zaubern wie Cathéa oder Matteo." „Was kannst du denn?". Kiki funkelte sie neugierig an. Taynara erklärte: „Ich kann deine Auas wegmachen, oder dich wieder gesund machen, wenn du krank bist." Matteo grinste leicht über die Art, wie Taynara es formuliert hatte. „Echt? Dann kannst du ja allen super helfen!", stellte Kiki begeistert fest. Taynara lächelte sie noch einmal an, ehe sie zu Cathéa und Matteo schaute. „Hättet ihr was dagegen, wenn ich ein wenig mit ihr spiele?", fragte sie strahlend. „Nicht wirklich, aber-", setzte Matteo an, aber bevor er zuende sprechen konnte, meinte Taynara: „Super! Komm mit, Kiki, ich will dir meinen Freund Rayn vorstellen." Sie nahm das Mädchen strahlend an der Hand und ging mit ihr in das Nebenzimmer.

Matteo seufzte leise und schaute ihr hinterher. „Taynara halt", lachte Cathéa und stupste ihn freundschaftlich an. Sie überlegte kurz, ehe sie vorschlug: „Wollen wir vielleicht nochmal nach Joel schauen? Wenn er echt immer noch in eurem Zimmer ist, hat die Niederlage ihn wohl mehr mitgenommen, als ich angenommen hatte." Ihre Worte klangen zwar irgendwie ein wenig ernst, jedoch hatte sie ein breites Grinsen im Gesicht. „Okay", antwortete Matteo lächelnd und zuckte mit den Schultern.

„Darfst du überhaupt in unser Zimmer?", fragte Matteo sie skeptisch, als sie vor dem Zimmer der Jungen standen. „Ach komm schon, es ist doch nur Joel. Außerdem finde ich diese Regel sowieso unnötig", winkte Cathéa mit einem schelmischen Lächeln ab und klopfte an der Tür, bevor sie, ohne eine Antwort abzuwarten, eintrat. Im Raum waren Joel, er saß auf seinem Bett, und Laika, welche es sich auf dem Sofa der Jungs gemütlich gemacht hatte. Die Beiden haben sich offenbar unterhalten, als Cathéa und Matteo hereinkamen. „Oh, hey Laika. Auch eine Regelbrecherin?", fragte Cathéa grinsend, lief zu ihr und setzte sich ebenfalls auf das grüne Sofa. „Womöglich", antwortete Laika mit einem geheimnisvollen Lächeln und rückte ihre Brille zurecht, „Aber ich wollte sowieso gleich gehen." „Schade", meinte Cathéa und legte den Kopf ein wenig schief, während Laika aufstand. „Falls mich jemand sucht, ich bin in der Bibliothek!". Mit diesen Worten ging sie aus dem Raum.

Cathéa stand wieder vom Sofa auf, lief zu Joel und ließ sich neben ihn auf das Bett fallen, Matteo setzte sich auf einen Sessel. „Na?". Cathéa schaute Joel grinsend an. „Was denn?", fragte er misstrauisch. „Wie geht's dir so?". Verwirrt sah er sie an. „Wie sollte es mir den gehen? Alles wie immer." „Sicher?". Kurz musterte Joel sie nachdenklich, bevor er verstand, worauf sie hinauswollte. Er lachte leise: „Ah, du denkst, es geht mir schlecht, weil ich gegen dich verloren habe? Träum weiter, Cat. Mach dir keine Hoffnungen, du hattest einfach nur Glück." Überrascht sah sie ihn an. „Äh... und warum warst du dann die ganze Zeit über im Zimmer?". Er antwortete mit dramatischer Geste: „Dass einem hier nicht einmal mehr Privatsphäre gegönnt wird... Aber ich habe geübt."

„Wie geübt?".

„Warum sollte ich es dir verraten?".

„Ich will es halt wissen."

„Es geht dich aber nichts an."

Matteo beobachtete die beiden und musste seufzend mitansehen, wie sich wieder einmal eine Zankerei zwischen den Beiden entwickelte. Aber es war üblich für sie, also sah er keinen Grund dazu, einzugreifen.

Rosalia saß in ihrem kleinen Büro bei der Bibliothek und dachte nach. Sie hatte die Hände ineinander verschränkt und schaute mit konzentriertem Blick auf ihren antiken Schreibtisch. Die Kinder waren noch nicht genügend ausgebildet, doch nach maximal zwei Jahren sollte es so weit sein. Dann mussten sie kämpfen, und zwar nicht aus Spaß oder zum Kräftemessen, sondern um das Leben der Menschen – Und um ihr Eigenes. Jedoch waren sie eindeutig noch nicht bereit. Ihre Kräfte zu unausgereift. Im ernsten Kampf würden sie natürlich viel mächtigere Magie entfachen, jedoch musste es eine starke Grundlage geben, um darauf aufzubauen. Joel zum Beispiel; Wenn seine Gedankenkontrolle versagte, hatte er kaum noch eine Chance gegen einen Gegner. Jedenfalls nach dem Stand seiner Kräfte.

Rosalia musste sich etwas überlegen, was die Kinder wirklich forderte, also begann sie, ihre Ideen aufzuschreiben.

„Wollen wir vielleicht mal nach Kiki sehen?", unterbrach Matteo die beiden Streithähne nach einer Weile. „Naja, ich bin sicher, sie ist bei Taynara in guten Händen", meinte Cathéa. Joel hingegen fragte verwirrt: „Kiki? Wer ist Kiki?". „Ein kleines Mädchen, Milan hat sie mitgebracht", fasste Cathéa lieblos zusammen. „Milan ist wieder da? Und er hat einfach ein Kind mitgebracht?", hackte Joel irritiert nach, aber sie nickte nur, statt es ihm ordentlich zu erklären. Als sein Blick fragend zu Matteo wanderte, zuckte dieser nur mit seinen Schultern. „Sie lebte alleine auf der Straße und hat wohl irgendwelche gefährlichen Mächte. Aber sie ist echt süß", erklärte er. „Achso...", gab Joel nachdenklich von sich. „Und wo ist sie gerade?". „Taynara passt auf sie auf, also wahrscheinlich bei Rayn", antwortete Cathéa.

Taynara und Rayn waren das Dreamteam unter den Magiern. Taynara war immer aufgeweckt und fröhlich, Rayn, der Pflanzenmagier hingegen war immer sehr still und wortkarg, aber sehr intelligent. Auch vom Aussehen waren sie so verschieden, wie sie es nur sein konnten; Taynara hatte lange, rote Locken, blasse Haut mit Sommersprossen und braune Augen, während Rayn eine sehr dunkle Haut, ebenso dunkle Afrolocken, aber ungewöhnlich eisblaue Augen. Doch trotz der völlig verschiedenen Charaktermerkmale waren sie ein eingespieltes Team und die meiste Zeit über zusammen, nichts konnte sie trennen.

„Ah... Wie alt ist sie?", erkundigte sich Joel neugierig. „Ich glaube, vier oder fünf Jahre alt", antwortete Matteo und kratzte sich am Hinterkopf. „Was? So jung? Wie kann sie dann schon eine Magierin sein?", fragte Joel perplex. Cathéa seufzte leise, ehe sie ihm erklärte, was Rosalia ihr und Matteo erklärt hatte.

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Sorry für den Infodump xD

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