Kapitel 22

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„Es ist Folgendes...", begann Dr. Akanari und räusperte sich, „Durch eine sehr vertrauenswürdige Quelle konnte ich herausfinden, dass es einen gewissen Kenny gibt, der einige Anschläge auf Sontham, Violle und eventuell weitere Städte plant. Er ist etwas psychopatisch... Er soll sich momentan hier in der Gegend aufhalten."

Ernst blickte er in die Runde und schob seine Brille hoch.

„Handelt es sich um einen Magier?", fragte Malayka und biss sich leicht auf die Unterlippe.

Dr. Akanari schüttelte den Kopf. „Nein, es handelt sich um einen bombenversessenen Menschen ohne jegliche magische Fähigkeiten."

„Noob!", rief Benny und reckte eine Faust in die Höhe, woraufhin Dr. Akanari ihn vom Schreibtisch schubste und ihm einen verärgerten Blick zuwarf.
„Du solltest ihn nicht unterschätzen, Benyamin."

Benny sah entsetzt zu ihm herauf. „Hast du gerade Benyamin gesagt? Tut mir leid, ich sollte es wohl wirklich ernst nehmen", sagte er mit großen Augen und rieb sich das Steißbein.

Matteo schüttelte leicht den Kopf über ihn, während Blake das Wort ergriff: „Woher wollen sie das mit den geplanten Anschlägen überhaupt wissen?" Er verschränkte misstrauisch seine Arme.

„Ich weiß es, wie gesagt, von einer vertrauenswürdigen Quelle. Weitere Informationen dazu herauszugeben ist mir leider nicht gestattet", antwortete der Doktor und strich sich einige schwarze Strähnen aus dem Gesicht.

Blake jedoch war noch immer nicht zufrieden, und fragte weiter: „Und woher soll diese vertrauenswürdige Quelle das wissen?"

„Ich kann keine weiteren Informationen dazu herausgeben", wiederholte Dr. Akanari nur geduldig lächelnd.

Bevor Blake weiter nachhaken konnte, legte Malayka ihre Hand auf seinen Ar und wisperte: „Lass gut sein."

Dr. Akanari wartete etwas, ehe er sagte: „Nun denn, euer konkreter Auftrag lautet: Findet Kenny und schaltet ihn aus. Zu seinem Standpunkt kann ich nur sagen, dass er sich zurzeit noch in Violle, in der Umgebung des Lavourne-Platzes aufhält. Auf Wiedersehen."

Ohne ein weiteres Wort stand er vom Schreibtisch auf und verließ das Zimmer, Benny folgte ihm nach einer kurzen Denkpause.

Die Magier waren in nachdenkliches Schweigen gehüllt, nur Blake sagte empört: „Der hat uns doch jetzt nicht ernsthaft alleine gelassen?! Wir sind doch seine Gäste!"

***

„Ich verstehe es nicht... Wie sollen wir diesen Kenny denn finden? Der Typ hat uns noch nicht einmal eine Beschreibung gegeben", sagte Joel seufzend, als er Abends mit Matteo, Cathéa und Malayka im Wohnzimmer saß.

„Ich weiß nicht, aber ich finde, dass gerade diese Ungewissheit dem Auftrag einen gewissen Reiz verleiht", meinte Malayka mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen und spielte mit einer blauen Haarsträhne herum.

Cathéa stimmte ihr sofort zu: „Ja, das finde ich auch! Dann ist es eine Herausforderung meh, ihn vorher überhaupt erst zu finden." Sie strahlte begeistert.

„Aber wir müssen diesen Kenny möglichst schnell finden... Wenn er Bombenanschläge auf unsere Städte plant, schweben tausende von Menschen in Lebensgefahr. Es hängt wohl von uns ab, ob sie leben oder sterben", warf Matteo murmelnd ein.

„So hab ich es noch gar nicht betrachtet...", bemerkte Joel und biss sich unsicher auf die Unterlippe.

„Die Frage ist nur, wie wir ihn finden."

***

„Schön, dass du doch noch zugestimmt hast, Rosie..."

Zacharias saß Rosalia gegenüber an ihrem Schreibtisch und sah sie mit festem Blick an.

„Also, was ist der Grund für deinen Besuch?", fragte sie und verzog keine Miene.

Zacharias aber antwortete nicht auf ihre Frage, sondern stellte fest: „Das mit dem Altern hast du ja ziemlich gut hinbekommen... Recensere?"

„Ja", antwortete die Magierin knapp, „Du musstest ja unbedingt deine alte Frisur behalten, nicht wahr?"

„Steht mir immer noch, oder?", fragte Zacharias grinsend und wackelte mit den Augenbrauen.

„Ich bitte dich, so läuft doch kein älterer Herr herum", schnaubte Rosalia und verdrehte ihre Augen, „Aber genug davon, ich hätte gerne eine Antwort: Was ist der Grund für deinen Besuch?"

„Rosie...", setzte Zacharias an, seufzte dann aber nur, ehe er sagte: „Ich finde, wir sollten den magischen Rat wieder einführen. Ganz offiziell."

Nachdem er gesprochen hatte, herrschte eine kurze Schweigepause, Rosalia sah ihn ungläubig an.

„...Den magischen Rat?", wiederholte sie schließlich leise, schüttelte dann aber schnell wieder den Kopf. „Und wie bitteschön stellst du dir das vor? Erstens können wir doch nicht zur Regierung Lobras gehen und sagen Ja, wir wollten gerne den magischen Rat einführen bitte danke, und zweitens, mit wem sollten wir den Rat besetzen? Esmeralda ist tot, Arcano ist verschollen, und die anderen hatten eine ganz normale Lebensspanne!"

Während sie das sagte, schien sie etwas angespannt, und presste im Anschluss ihre Lippen zusammen.

Zacharias seufzte erneut und senkte den Kopf etwas. „Ich verstehe, dass du nicht möchtest, dass wieder ein Krieg ausbricht und wir aufgelöst werden, aber heutzutage sind die Menschen viel offener! Außerdem haben sie jetzt hauptsächlich positive Erfahrungen mit der Magie, da unsere Kinder ihre Magie einsetzen um Leben zu retten. Meine kümmern sich sogar um Kleinigkeiten wie Banküberfälle oder Gefägnisausbrecher." Unsicher sah er zu ihr auf.

Rosalia überlegte etwas, ehe sie einwarf: „Und was ist mit den zwei Punkten, die ich genannt habe?"

„Um erstens kann ich mich kümmern", meinte Zacharias sofort Feuer und Flamme, seine Augen leuchteten hoffnungsvoll, „Und zu zweitens, wir sind nicht die einzigen starken Magier im Land. Kennst du das Bistro Clemens'? Der Leiter, Clemens, ist zwar jung, aber ein sehr vielversprechender Bursche. Und die Eltern von einigen meiner Schüler sind ebenfalls sehr starke Magier, und die Eltern von deinen Kindern sind sicher auch keine Nichtsnutze!"

„Meine Schüler sind Waisen...", merkte Rosalia mit finsterer Miene an.

„Oh, tut mir leid", stammelte Zacharias schnell, „Aber ich bin sicher, wir werden genug Leute finden, und-"

„Versuch es", unterbrach Rosalia ihn, „Wenn du es tatsächlich schaffst, die Regierung zu überzeugen, was ich für ziemlich unwahrscheinlich halte, und mindestens drei weitere Personen auftreibst, werde ich das Ganze unterstützen."

Zacharias sah aus, als fiele ihm ein Stein vom Herzen, stand vom Stuhl auf und ging um den Schreibtisch herum zu Rosalia, um sie zu umarmen.
„Vielen, vielen Dank!"

Rosalia versteifte sich bei seiner Umarmung und stieß ihn nicht allzu grob wieder von sich weg. Daraufhin sah Zacharias sie etwas verletzt an und murmelte: „Ach Rosie... Wir waren doch mal Freunde..."

Waren. Und jetzt geh, bitte." Sie richtete ihren Blick starr nach vorne und beachtete Zacharias nicht weiter, der sie traurig ansah, bevor er langsam ihr Büro verließ.

„Waren, sind und werden...", murmelte er noch, ehe er die Tür hinter sich schloss.

Rosalia seufzte halb erleichtert, halb betrübt.
„Ich hasse dich, du großes, freundliches Arschloch...", nuschelte sie leise und senkte ihren Kopf.



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Sorry das so lange nichts kam, ich war auf nem Feriencamp und da gabs kein WLAN, gomen. ^^'

Und das Kapitel heißt Kapitel 22, weil mir nichts eingefallen ist xD

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