Kapitel 27

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„Und die Person hat sich echt einfach in Feuer aufgelöst?", fragte Matteo Cathéa beeindruckt.

„Ja, hat sie, aber wir sollten uns auf Kenny konzentrieren. Also, nochmal, wo könnte er verschwunden sein?" Cathéa sah ungeduldig in die Runde.

Cathéa, Matteo, Joel, Malayka, Blake und Anemos saßen nach dem Mittagessen noch am gläsernen Esstisch der Villa und überlegten, wie sie weiter vorgehen sollten.

„Vielleicht ist irgendwas im Bücherregal, ein versteckter Mechanismus oder so, und die Bombe war nur ne Rauchbombe", schlug Anemos vor, „Das wäre doch mega cool! Hyou und ich wollten sowas in Grannys Bibliothek machen, aber das war dann doch komplizierter, als wir es uns vorgestellt haben."

„Aha...", gab Blake nur stirnrunzelnd von sich, bevor Coco ins Esszimmer kam und sagte: „Hey, hier ist noch ein Brief von diesem Benny an euch. Wie sieht der eigentlich aus?"

Sie gab Malayka mit einem schiefen Grinsen auf dem Gesicht den Brief. „Sag es mir später, ja Süße? Ich muss jetzt Taynara beim Aussortieren helfen." Coco zwinkerte Malayka nochmal zu, ehe sie wieder aus dem Esszimmer verschwand.

Malayka murmelte schmunzelnd irgendwas von wegen „Typisch Coco", während Joel ihr aufgeregt das Papier aus der Hand nahm, den Brief herausholte und schließlich vorlas:

„Geht zum Rathausplatz, schnell. Wirklich schnell. Der Freak will gegen Mittag eine Bombe dort zünden, und zwar eine echt fiese. Schnappt euch den Kerl.
xoxo Benny."

Als er fertig war, sah Joel mit großen Augen vom Papier auf zu den Anderen.

„Glaubt ihr, der meint das ernst?", fragte er unsicher und legte den Brief auf den Tisch.

„Natürlich meint er das ernst", brummte Blake und erhob sich, „Und wenn nicht, wird das seine letzte Jux-Nachricht gewesen sein."

Die restlichen Magier standen ebenfalls auf, und Matteo seufzte genervt.

„Dann sollten wir wohl so schnell wie möglich dahin kommen", meinte Anemos mit besorgter Miene und sah dann unsicher zu Matteo herüber.

Zuerst war er etwas irritiert über Anemos' Blick, verstand dann aber und stellte klar: „Oh nein, ich werde weder mit dem Bus, noch mit dem Zug oder Sonstigem fahren. Ohne mich."

***

„Glaubst du wirklich, du bekommst das hin?", fragte Matteo Anemos unsicher.

„Ja klar...", murmelte Anemos konzentriert, „Hab ich schon ein paar Mal mit Hyou gemacht. Ich hoffe aber, dir wird nicht schwindelig, wir haben es nämlich eilig."

Er schloss seine Augen und machte eine leichte Bewegung mit der Hand, ehe Matteo einen Luftstrom unter sich spürte, und dann vom Boden abhob.

Anemos selbst brauchte nur in die Höhe zu springen, um vom Wind getragen zu werden, und grinste Matteo schief an. „Und?"

„Fühlt sich... neu an", meinte Matteo ziemlich verblüfft und sah herunter auf seine Füße, die etwa einen halben Meter über dem Boden schwebten.

„Achtung, bitte anschnallen!", scherzte Anemos lachend, und bevor Matteo nachfragen konnte, was er meinte, kam auch schon ein starker Wind auf, der die beiden Magier in einem rasenden Tempo mit sich trug.

Anemos ‚setzte' sich ganz entspannt in den Schneidersitz, Matteo jedoch fand keinerlei Gleichgewicht in der Luft und überschlug sich mehrmals.

Der Windmagier sah zu ihm herüber und musste lachen, während Matteo hilflos in der Luft herumstrampelte.

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