Besuch

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"Jamie ist ein Mädchen?", war Malaykas erste Frage. Ungläubig sah sie Coco an.

"Ja! Sie heißt eigentlich Jamina und war gestern bei uns und-"

"Ein JuJou war bei uns in diesem Haus und ich wusste nichts davon?!" Entsetzt schaute sie drein.

"Ja, aber sie war nicht so lange da. Aber weißt du, was das heißt? Die Leser wissen, wie Jamie aussieht, aber wissen nicht, dass sie es ist!", sagte Coco aufgeregt.

"Stimmt!", stimmte Malayka mit großen Augen zu. "Das heißt, wir besitzen jetzt so eine Art Insiderwissen, oder?"

"Jamie hat einen Freund?", fragte Cathéa etwas überrascht.

"Ja, den da." Coco zeigte ihr das Bild von den beiden, "Er ist ein reicher Promisohn", erzählte sie.
„Wow, da hat sie ja einen guten Fang gemacht", meinte Cathéa beeindruckt.
„Ja, nicht wahr? Ich beneide sie total", sagte Malayka schief grinsend. „Ich würde sie gerne mal kennenlernen. Glaubst du, sie kommt wieder?"
„Ja, sie hat gesagt sie würde noch einmal vorbeikommen", erzählte sie lächelnd.


Als plötzlich jemand heftig an der Haustür klopfte, zuckte Coco erschrocken zusammen, bevor sie schimpfte: „Meine Güte, wer klingelt denn so früh morgens an der Tür? Das gibt's ja wohl nicht! Welcher B-"
Vermont, der sich von hinten an sie angeschlichen hatte, hielt ihr seine Hand vor den Mund und stellte eine weitere Tasse Kaffee vor sie.
„Schnauze und trinken", sagte er.

Cathéa und Malayka lachten, während sich Matteo von seinem Stuhl erhob und meinte: „Ich mach auf."
Langsam ging er in die Eingangshalle und öffnete dort die Tür. Bevor er auch nur wirklich sehen konnte, wer da war, sprang ihn jemand an und ging ihm an die Gurgel.

„Ihr wart es, nicht wahr?! Ihr habt Ephila entführt, ich weiß es genau!", schrie ihn ein junger Mann mit dunkelroten, etwa kinnlangen Haaren, wutentbrannt an.
„Was?!" Matteo versuchte völlig perplex sich zu wehren, der Junge war aber um Einiges stärker als er.
„Scip, beruhig dich", sagte eine weitere Männerstimme hinter ihnen, jedoch konnte Matteo ihn nicht sehen, da der andere Junge auf ihm saß und dabei war ihn zu erwürgen.
Verzweifelt versuchte Matteo die Hände von dem Fremden von seinem Hals zu zerren, da er kaum noch Luft bekam, scheiterte aber.
Plötzlich wurde der rothaarige Junge nach hinten geschleudert und Matteo richtete sich schnell auf, hinter ihm knurrte jemand mit tiefer Stimme: „Wer seid ihr und warum wollt ihr meinen Freund hier töten?"

Hinter Matteo stand Blake, er hatte die breiten Arme verschränkt und sah mit einem Todesblick zu den Besuchern.
Es waren zwei junge Männer, beide hatten dunkelrote Haare und sahen, abgesehen von den Frisuren, absolut gleich aus. Und hinter ihnen kam gerade ein alter Mann mit einem langen Bart und einer ziemlich jugendlichen Frisur angerannt.

„Scipio Monti! Beherrsche dich!", donnerte er den Jungen, der auf Matteo losgegangen war, wütend an und schien überhaupt nicht aus der Puste zu sein.

Matteo und Blake fragten sich, woher der Mann wusste, was der Rothaarige getan hat, da begann er aber auch schon zu sprechen: „Es tut mir sehr leid, Scipio kann sich manchmal nicht beherrschen." Er lächelte entschuldigend, während Scipio neben ihm schnaubte.

„Ich sollte mich vielleicht vorstellen; Mein Name ist Zacharias, Magier zehnter Klasse, und das sind Scipio und Scorpio Monti, zwei meiner Schüler."
Er reichte dem etwas irritierten Matteo seine Hand, die er zögerlich annahm, und Blake fragte sich derweil, was zum Teufel Magierklassen waren und was sie bedeuteten.

„Ich bin Matteo und das ist Blake", stellte sich schließlich auch Matteo vor, ehe er erst da bemerkte, dass er Blake sein Leben zu verdanken hatte, was er mit einem leichten Zähneknirschen hinnahm. „Und wir zwei sind keine Freunde", fügte er noch hinzu.
„Wow, was für ein Teamgeist", spottete der Zwilling mit den hochgestylten Haaren, offenbar Scorpio, grinsend.

Bevor Blake irgendetwas erwidern konnte, tauchte Rosalia aus heiterem Himmel bei ihnen auf, was Matteo einen Heidenschreck einjagte, und fragte mit einem ungewöhnlich bedrohlichem Unterton in der Stimme: „Was geht hier vor sich?"

Als der alte Mann, Zacharias, sie sah, klappte ihm zuerst ungläubig der Kiefer herunter. Mit großen Augen betrachtete er sie, ehe er mit einem Strahlen im Gesicht auf sie zuging.

Er legte seine Hände auf ihre Schultern und sah sie ziemlich erfreut an. „Rosie... Wie lange ist es her? Hundert Jahre?"

Sowohl Matteo und Blake, als auch Scorpio und Scipio sahen ungläubig zu den zwei älteren Magiern.
„...Zacharias?" Rosalia sah aus, aus hätte sie ein Gespenst gesehen. Der alte Mann antwortete nicht und nahm sie in den Arm.
„Ich hätte nicht gedacht, dass wir und jemals wiedersehen würden", sagte er gerührt, jedoch stieß Rosalia ihn nach einigen Momenten der Überraschung nicht allzu fest von sich weg, räusperte sich und fragte mit distanzierter Stimme: „Also, was wollt ihr hier?"
Zacharias aber ignorierte die Tatsache, dass sie ihn weggeschubst hatte, und fragte lächelnd: „Wie geht es Esmeralda und Arcano? Oh Mann, manchmal vermisse ich die alten Zeiten..."

„Esmeralda ist tot. Über Arcano weiß ich nichts, weil er ihr ja so ein toller Ehemann war, war er nicht auf ihrer Beerdigung. Also, was ist der Grund eures Besuchs?"
Mit kalter Miene wandte sie sich an die Zwillinge, während der alte
Magier sie entsetzt ansah.
„Esmeralda ist... tot?"

Rosalia aber ignorierte ihn und sah abwartend zu den jungen Männern.
„Nun ja, eine Magierin aus unseren Reihen ist verschwunden und wir wollten fragen, ob ihr vielleicht etwas wisst", erzählte Scorpio zögerlich und sah unsicher zu Zacharias, der erst einmal die Informationen von Rosalia verarbeiten musste.

„Es tut mir leid, aber wir wissen nichts. Auch eine von uns ist verschwunden. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet."

Damit drehte sie sich weg und ging zu ihrem Büro.
Matteo und Blake waren ziemlich verwirrt, sagten aber nichts.
„Kommen sie, Master, vielleicht können wir es irgendwann noch einmal versuchen", sagte Scorpio zu Zacharias und nahm ihn am Arm. Matteo bemerkte, dass die drei eigentlich fast identische Kleidung trugen, es sah aus wie Uniformen. Scipio und Scorpio hatten an ihren Ärmeln jeweils ein kunstvolles Z eingenäht, während bei Zacharias Big Z stand.

„Auf Wiedersehen!", rief er Blake und Matteo noch einmal zu, ehe er die Tür hinter sich schloss und wieder ging.

„Das war... viel", bemerkte Blake etwas überfordert und kratzte sich am Kopf.

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...vielleicht etwas zu viel, bemerkte die Autorin. xD

Möp.
Ich weiß, viele Fragen sind offen, aber die werden sich noch klären. :3

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