Kapitel 4 ❥ Testosteron

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Kapitel 4 ❥ Testosteron


»Wer war das Mädchen, das mich angesprochen hat?«, fragte Hermine, als sie den Schlafsaal betreten hatte. Sie ließ ihren Blick nur einmal durch den Raum gleiten und stellte fest, dass es ihrem Schlafsaal sehr ähnelte. Nur dominierte hier die Farbe grün anstatt Rot.

»Das war Daphne Greengras. Sie hat wohl ein Auge auf Blaise geworfen. Vielleicht solltest du versuchen ihr aus dem Weg zu gehen. Ich weiß nicht, ob Blaise Interesse an ihr hat«, antwortete ihr Malfoy, während er durch den Schlafsaal ging.

»Das ist übrigens das Bett von Blaise«, meinte er und deutete auf das linke Himmelbett. Hermine blieb aber unsicher an der Tür stehen. Es kam ihr vor, als würde sie in die Privatsphäre einer anderen Person eindringen.

»Und warum teilst du dir den Schlafsaal nur mit Zabini? Goyle und Nott wiederholen das Schuljahr doch auch.«

»Es gab genügend Schlafsäle, also haben wir uns auf zwei aufgeteilt. Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass es dieses Jahr nicht so viele Slytherin Schüler gibt«, antwortete Malfoy auf ihre Frage. Und seine Antwort leuchtete ihr ein. Schließlich war ihr wirklich schon aufgefallen, dass der Slytherin Tisch in der großen Halle nicht komplett gefüllt war.

»Ich hoffe, dass ich morgen einfach wieder in meinem Körper aufwache«, murmelte sie dann, während sie sich vorsichtig in das Zimmer wagte.

»Oh ja, es ist wirklich komisch. Ganz zu schweigen davon, dass wenn ihr bis Sonntag nicht wieder zurückgetauscht habt, ich mir einen Grund überlegen muss, warum mein bester Jäger nicht spielt.«

»Quidditch ist natürlich wieder das wichtigste«, grummelte Hermine, als sie das Bett von Zabini erreicht hatte. Sie zog den Vorhang zur Seite und konnte die erwartete dunkelgrüne Bettwäsche erkennen. Das Bett war ordentlich gemacht, was Hermine beruhigte.

»Wieso hast du eigentlich den Trank gebraut? War dir nicht klar, dass Slughorn Hintergedanken hatte?«, fragte Malfoy irgendwann. Hermine, die nicht erwartete hatte, dass er eine Konversation führen wollte, schaute ihn überrascht an.

»Ich wollte einfach wieder eine Herausforderung haben. Den Vielsafttrank finde ich nun wirklich nicht schwer, ich habe ihn schon im zweiten Schuljahr gebraut. Ich verstehe sowieso nicht, wieso er jetzt in den Lehrplan aufgenommen wurde«, antwortete Hermine und setzte sich auf das Bett, sodass sie Malfoy ansehen konnte. Dieser hatte seinen Schulumhang ordentlich aufgehangen und sich ebenfalls auf sein Bett gesetzt.

»Ich glaube, das muss ich nicht verstehen. Reicht es nicht, dass du die Beste bist? Brauchst du denn immer neue Herausforderungen?«

»Im Nachhinein hätte ich es nicht machen sollen, aber Slughorn hat mir auch noch eine extra Note versprochen und damit meinen Ehrgeiz geweckt.«

Malfoy nickte nachdenklich. Dann herrschte plötzlich eine unangenehme Stille. Hermine rutschte etwas auf dem Bett und starrte an die Decke. Es gab kein Fenster in diesem Zimmer, da es ja unter dem See lag. Deswegen war die Decke, ähnlich wie die in der großen Halle, verzaubert und zeigte den blauen Himmel von draußen.

»Was machst du denn normalerweise an einem Freitagabend?«

»Ich mache alle Hausaufgaben, damit ich die am Samstag und Sonntag nichts mehr machen muss und, wenn noch Zeit bleibt, lese ich.«

»Das klingt nach einer typischen Granger Antwort«, lachte Malfoy und Hermine grinste vorsichtig. Sie konnte nicht genau sagen, ob seine Aussage beleidigend war oder nicht. Es schien ein schlecht verpacktes Kompliment zu sein.

Swapped BodiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt