Kapitel 13 ❥ Das Quidditch Spiel

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Kapitel 13 ❥ Das Quidditch Spiel


Hermine umklammerte den Besen in ihrer Hand und starrte stur geradeaus. Sie standen kurz vor dem Quidditchfeld und warteten nur darauf, dass Madam Hooch das Team Slytherin aufrufen würde.

Das Frühstück hatte Hermine nur würgend hinuntergebracht und das halbe Käsebrot lag schwer in ihrem Magen. Allgemein hatte Hermine sich durch den Tag gekämpft und sie wäre mehr als froh, wenn das Spiel nicht allzu lange dauern würde. Beim Umziehen hatte sie es mittlerweile perfektioniert, nicht zu den anderen zu schauen. Sie wollte nicht, dass sich die Situation von heute Morgen wiederholen würde. Wenn sie nur daran dachte, war es ihr so peinlich, besonders, weil Malfoy jetzt genau wusste, dass sie keinerlei Erfahrung mit dem anderen Geschlecht hatte. Aber andererseits war sie auch froh, dass es ihr nicht gestern unter der Dusche passiert ist.

»Slytherin!«

Hermine zuckte zusammen, als die Mannschaft, in der sie dank Zabini jetzt war, aufgerufen wurde.

»Also, gebt euer Bestes und fault nicht zu doll«, meinte Malfoy nur einmal kurz über seine Schulter hinweg, während er sich auf seinen Besen schwang und losflog. Die anderen machten es ihm nach und auch Hermine beeiltet sich loszufliegen.

Wenn sie nicht darüber nachdachte, was alles passieren könnte, dann klappte es auch einigermaßen mit ihren Flugkünsten. Sie lenkte den Besen zwischen ihre Teamkameraden in der Luft, die darauf warteten, dass die Bälle freigegeben wurden.

Die Spieler von Hufflepuff hatten sich ihnen gegenüber aufgebaut und Hermine schluckte nervös, als sie die Treiber sah. Sie hatte nicht geübt, wie sie den Klatschern ausweichen musste.

»Auf ein faires Spiel!«, schrie Madam Hooch, pfiff einmal laut und ließ die Bälle aus dem Koffer und somit hatte Hermine keine Zeit mehr darüber nachzudenken, wie sie den Klatschern ausweichen sollte. Wie von selbst lenkte sie ihren Besen auf den Quaffel zu. Aber Vaisey kam vor ihr an den Quaffel und flog los. Hermine folgte ihm, zog rechts an ihm vorbei, wich instinktiv einem der gegnerischen Treibern aus und fing den Quaffel, als Vaisey ihn ihr zuspielte. Sie warf den Ball auf den rechten Torring und dadurch erzielte sie tatsächlich einen Treffer.

Und ab diesem Moment gab es für Hermine nur noch, Quaffel fangen, Quaffel passen, Quaffel durch einen der Torringe werfen und anderen Spielern, sowie den Klatschern ausweichen. Es war eigentlich ganz leicht und je mehr sich Hermine auf das Spiel konzentrierte, desto einfacher viel ihr das Fliegen.

Immer wieder suchte sie auch nach Malfoy, der immer wo anders nach dem Schnatz suchte. Aber so, wie Hermine es bisher mittbekommen hatte, wurde der Schnatz noch nicht gesichtet. Die Kommentare von Luna konnte sie meistens nicht hören, da entweder der Flugwind zu laut war oder sie sich schlicht und einfach nicht darauf konzentrieren konnte.


Als sie über die Tribüne der Hufflepuff Fans flog, geriet sie ins Stocken, da sie Harry, Ron und Ginny ausmachen konnte. Ihre Freunde sahen nicht glücklich darüber aus, dass Slytherin, trotz ihr als Klotz am Bein, mit fünfzig Punkten führte. Nur Ginny lächelte breit und winkte ihr zu. Hermine unterdrückte den Impuls ihr zurückzuwinken und wollte gerade drehen, als sie eine Bewegung in ihrem Augenwinkel erkannte.

Einer der beiden Klatscher flog genau auf sie zu und war keine zwei Meter mehr von ihr entfernt. Sie starrte ihn überrascht und ängstlich an und Zabini's Reflexe brauchten zu lange, um sich durch ihre Angst zu kämpfen und zu reagieren. Gerade schaffte sie es den Besen zur Seite zu lenken, als der Klatscher die Borsten des Rennbesens traf und Hermine durch die Wucht des Aufpralls von dem Besen geschleudert wurde.

Sie kreischte auf, schaffte es aber nicht mehr, sich an dem Besen festzuhalten. Während sie fiel, schloss sie schon mit ihrem Leben ab.

»GRANGER!«, hörte sie noch eine Stimme schreien, ehe ihr schwarz vor Augen wurde.


*


»Hast du gehört, was Draco geschrien hat? Es hat sich ziemlich nach Granger angehört.«

»Ich habe es nicht richtig verstanden, es hätte auch Ganzer oder so etwas in der Art sein können. Draco weißt du noch, was du geschrien hast?«

»Nein, hört endlich auf zu spekulieren, am besten ihr verschwindet jetzt. Ihr habt Madame Pomfrey doch gehört, Blaise braucht Ruhe.«

»Alles klar, nimm es dir nicht so zu herzen, dann haben wir das erste Spiel halt verloren, immerhin ist ihm nichts Ernstes passiert, auch wenn er sich das ganze Spiel irgendwie komisch benommen hat.«

»Jetzt haut schon ab«, knurrte Draco regelrecht.


Hermine war während dieser Unterhaltung wach geworden, wollte sich aber nicht bemerkbar machen. Ihr ganzer Körper schmerzte, besonders ihre rechte Seite.

Als sie hörte, dass die Tür zugemacht wurde, öffnete Hermine zögernd ihre Augen.

Draco saß neben ihrem Bett und starrte auf seine Hände. Er hatte immer noch seine Quidditch Kleidung an und wirkte ziemlich mitgenommen.

»Hey«, murmelte Hermine und sofort glitten seine Augen zu ihr. Er sah nicht nur mitgenommen aus, er sah richtig fertig aus.

»Alles in Ordnung?«, fragte sie ihn vorsichtig und Malfoy lachte kurz gereizt auf.

»Alles in Ordnung? Du fragst mich, ob alles in Ordnung ist? Merlin Granger, schau doch mal, wo du liegst! Es hat nicht viel gefehlt, hätte McGonagall nur etwas später gehandelt, wäre mehr passiert als die Knochenbrüche, die du hast. Ist dir das überhaupt klar!« Er fuhr richtig aus seiner Haut, stand sogar auf. Als sie ihn erschrocken ansah, setzte er sich mit einem langen Seufzer wieder hin.

»Es war leichtsinnig von mir dich spielen zu lassen. Ich hätte doch einen anderen Jäger nachnominieren sollen«, murmelte er und Hermine wurde klar, dass er sich Vorwürfe machte.

»Es ist doch alles gut gegangen«, meinte sie, während sie nach seiner Hand griff. Ihre linke Körperhälfte hatte wohl nicht so viel abbekommen, weswegen sie auch keine Schmerzen hatte, als sie nach seiner Hand griff. Fast schon routiniert schlang sie die Finger um seine Hand und er schaute sie irritiert an.

»Also habt ihr wegen mir verloren?«, fragte Hermine, nachdem er seine Hand nicht aus ihrer löste. Ob es sich wohl nur für sie so intim anfühlte? Vielleicht nahm das Schmerzmittel, was Madame Pomfrey ihr mit Sicherheit gegeben hatte, sie etwas mit.

»Nein, wegen mir. Ich war durch deinen Sturz abgelenkt und kurz danach hat der Sucher von Hufflepuff den Schnatz gefangen.«

»Du hast meinen Namen geschrien«, fing sie an und Malfoy löste seine Hand aus ihrer.

»Ja, es könnte sein, dass einige es gehört haben. Dein Sturz sah aber auch ziemlich gefährlich aus. Ich habe versucht dich noch zu fangen, aber ich war zu langsam. ... Ich sollte jetzt gehen.«

Malfoy sprang regelrecht von dem Stuhl auf.

»Schlaf gut, heute Nacht musst du auf jeden Fall noch hier verbringen«, meinte er, ehe er durch die Tür verschwand, ohne ihr auch nur die Möglichkeit einer Antwort zu geben. Hermine starrte ihm lange hinterher, bis sie wieder schläfrig wurde und sie in einen tröstenden schmerzlosen Schlaf glitt.


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Frohe Weihnachten <3

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