Kapitel 20 ❥ Gewissheit
Um halb acht waren beide Slytherin Jungs noch nicht wieder zurück in die Wohnung gekehrt und Hermine hoffte schon, dass sie nicht vor acht zurückkommen würden. Hermine hatte sich wirklich in ihr Bett verzogen, allerdings hatte sie es nicht lange ausgehalten. Sie, Hermine Granger würde sich nicht von einem Jungen die Laune verderben lassen. Ron damals im sechsten Schuljahr würde die Ausnahme bleiben, zudem war zwischen ihr und Malfoy ja eigentlich nichts passiert. Nichts, was ein solches Gefühl in Hermine auslösen sollte.
Entschlossen hatte sie das Schlafzimmer von ihr und Ginny verlassen und sich wieder an die Aufgaben gesetzt. Sie würde sich nicht durch einen Jungen davon abbringen lassen, gute Leistungen in der Schule zu bringen.
Um kurz vor acht kam tatsächlich Malfoy zurück. Hermine warf ihm nur einen kurzen Blick zu und schaute dann wieder auf ihr Pergament. Er sah erschöpft aus, aber Hermine dachte nicht weiter darüber nach. Er war ja schließlich selber schuld und er wollte doch, dass sie sich von ihm fernhält. Ohne es zu merken, umklammerte sie ihre Feder so fest, dass sie fast durchgebrochen wäre.
Als Hermine einen nächsten Blick auf ihre Uhr warf, wurde es gerade acht Uhr und pünktlich auf die Sekunde trat Zabini ein. Sofort schaute die Gryffindor den Slytherin missmutig an. Er würde darauf bestehen, dass sie Malfoy küssen musste, das wusste Hermine instinktiv, so gut kannte sie ihn mittlerweile. Zabini atmete schwer, als hätte er die letzten Meter gelaufen, aber trotzdem hatte er einen glücklichen Gesichtsausdruck, aber wann hatte er das auch nicht.
»Also, seit ihr soweit?«, fragte der dunkelhäutige Slytherin und zeigte mit der einen Hand auf Hermine und mit der anderen auf Malfoy, der mindestens genauso missgelaunt schaute, wie Hermine sich fühlte.
Aber Hermine würde sich nicht durch eine lächerliche Pflicht Aufgabe kleinkriegen lassen. Sie hatte an der Seite von Harry Potter gekämpft, da konnte sie auch einen kleinen Kuss mit Malfoy teilen und es überleben, ganz egal, wie sie sich dabei fühlte.
Sie stand auf und ging zu Zabini. Malfoy blieb auf seinem Platz sitzen und Ginny lächelte sie aufmunternd an.
Hermine schluckte noch einmal und ging dann auf Malfoy zu, da dieser immer noch keine Anstalten machte, zu ihr zu kommen. Genau genommen sollte sie ihn ja auch küssen, also würde sie die Initiative ergreifen. Ohne ihm ins Gesicht zu schauen, setzte sich Hermine seitlich auf seinen Schoß, warf noch einen letzten grimmigen Blick zu Zabini und küsste ihn dann.
Diesmal zuckte Malfoy nicht zurück, aber Hermine vergrub trotzdem eine Hand in seinen Haaren. Auch unter ihren Fingern fühlten sie sich allzu sanft an. Aber der Kuss war ganz anders, als in Zabini's Körper. Ihre eigenen Lippen passten viel besser auf die von Malfoy und harmonierten leidenschaftlich, als er den Kuss erwiderte.
Nichts fühlte sich mehr falsch an. Im Gegenteil, es fühlte sich absolut richtig an. Und anders als in Zabini's Körper spürte sie eine Welle der Erregung, die sich durch ihren Körper bahnte. Als sie sanft mit ihrer Zunge an seiner Unterlippe leckte um, um Einlass zu bitten, konnte sie regelrecht spüren, wie in ihrem Magen die Schmetterlinge tanzten und sich ihr Unterleib verkrampfte. Ihre Zungen trafen sich und Hermine krallte sich in seinen Haaren fest, um ein Stöhnen zu unterdrücken. Der Kuss war eindeutig zu viel für ihre Nerven.
Sofort löste sie sich von ihm und schaute Draco aus der kurzen Entfernung in die Augen. Seine Pupillen waren so stark geweitet, dass sie fast gar nichts von der schönen Farbe seiner Iris sehen konnte. Und in diesem Moment wurde Hermine klar, dass sie sich wirklich in ihn verliebt hatte. Ihr Herz hämmerte so schnell in ihrer Brust, dass er es eigentlich spüren musste. Sie trauten sich nicht, von seinem Schoß aufzustehen, da sie Angst hatte, ihre Knie würden versagen. Gleichzeitig lagen seine Arme noch in genau der Position, die sie während des Kusses hatten, an ihrer Taille, wo sie einen leichten Druck ausübten, als wollte er, dass sie genau da blieb, wo sie war.
Hermine wusste nicht, wie lange sie sich so in die Augen starrten, aber es kam ihr wesentlich länger vor, als der eigentliche Kuss.
»Das war echt heiß«, kommentierte Zabini schließlich und riss Hermine damit aus ihren Gedanken. Endlich traute sie sich, von Malfoy's Schoß aufzustehen, was sie sofort machte. Sie traute ihrem eigenen Körper nicht, weswegen sie so viel Platz wie möglich zwischen ihm und ihr brachte. Als sie sich neben Ginny auf den Stuhl setzte, auf dem sie auch einige Minuten zuvor gesessen hatte, war sie sich immer noch sicher, dass sie sich in Draco Malfoy verliebt hatte. Das war alles, was in dem Moment, durch ihrem Kopf kreiste. Vorsichtig lenkte sie ihren Blick zu dem blonden Slytherin, der sie auch anschaute. Und sie war sich sicher, dass er sich auch in sie verliebt hatte. Nicht nur durch seine vorherigen Worte, sondern auch durch seine Handlung und seinen Blick. Eine kurze Weile hatte Hermine wieder Augenkontakt mit ihm, eher er kurz den Kopf schüttelte und hektisch in seinem Zimmer verschwand.
Benommen ließ Hermine ihren Blick auf die Unterlagen vor sich wandern und dachte über ihre jetzige Situation nach.
Warum musste ihr Liebesleben immer so kompliziert sein? Warum musste sie sich ausgerechnet in einen Mann verlieben, der wusste, dass er sich bald verloben würde. Leicht verzweifelt biss sich Hermine auf ihre Unterlippe. Sie war tatsächlich an einem Punkt angekommen, an dem sie nicht wusste, was sie machen sollte. Sollte sie wirklich um ihn kämpfen, wenn sie wusste, dass es keinen Sinn hatte?
Irgendwann hatte Hermine wieder nach ihrer Feder gegriffen. Aber anstatt an der Aufgabe weiter zu arbeiten, kritzelte sie verschiedene Formen an der Seite eines Pergamentes, welches ihr als Schmierzettel gedient hatte.
»Ach Granger, du solltest dich vielleicht auch bei Weasley melden, ich meine, ich habe ihm gesagt, dass du dich meldest, wenn es dir wieder besser geht«, sagte Zabini plötzlich und Hermine schaute angesäuert in seine Richtung. Ganz bestimmt hatte sie jetzt keine Lust, sich mit Ron auseinander zu setzten, er würde auch noch etwas länger auf einen Brief warten können. Erst einmal wollte sie ... ja, was wollte sie denn? Hermine seufzte und bei dem Gedanken an den Kuss, den sie vor wenigen Sekunden mit Malfoy geteilt hatte. Und doch hatte sie in ihrem Innern bereits eine Entscheidung getroffen, sie würde um ihn kämpfen, ganz egal wie schlecht die Chancen standen.
Sie war eine Gryffindor, sie würde nicht kampflos aufgeben. Sie wollte ihn und er sie eindeutig genauso sehr. Und seine Eltern müsste man irgendwie davon überzeugen können, dass Draco nicht jetzt heiraten sollte.
Grimmig blickte Hermine zu der Tür, hinter der er verschwunden war. Sie würde ihn dazu bringen, dass er gegen seine Eltern rebellieren würde. Wenn er erst einmal erkennen würde, dass es zwischen ihnen funktionieren könnte, dass es gut funktionieren würde, dann würde er doch nicht eine andere Frau bevorzugen?
Lange ließ sich Hermine diese Gedanken durch ihren Kopf gehen und sie kam immer wieder zu dem gleichen Ergebnis, sie würde um eine Beziehung kämpfen. Ob sie dabei überhaupt eine Chance hatte, war ihr egal.
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Hermine ist also bereit zu kämpfen. Was meint ihr, was wird sie tun? Und wie reagiert Draco?
Leider müsst ihr jetzt aber wieder eine Woche warten :(
Ich hoffe aber, euch hat diese kleine Lesenacht gefallen :) Vielleicht werde ich so etwas in der Art wiederholen, wenn ich noch einmal ein paar Kapitel vorgeschrieben habe.
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Swapped Bodies
FanfictionIm siebten Schuljahr stellt der Unterrichtsstoff für Hermine teilweise keine Herausforderung mehr da. Professor Slughorn gibt ihr daraufhin eine extra Aufgabe, die nicht ganz ohne Hintergedanken war. Als sie es schließlich schafft, muss Hermine mit...