Kapitel 18 ❥ Unerwartete Offenbarung

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Herzlich willkommen, zu meiner ersten Lesenacht! Das heißt im Grunde nichts anderes als, dass heute insgesamt drei Kapitel, über den Abend verteilt veröffentlicht werden. Also wundert euch nicht, wenn bald noch ein Storyupdate kommt, Watty spinnt dann nicht XD


Kapitel 18 ❥ Unerwartete Offenbarung


Malfoy hatte ihr vorgeschlagen die Räume zu verlassen und an einen Ort zu gehen, wo sie nicht gestört werden würden. Schnell hatte er ein verlassenes Klassenzimmer vorgeschlagen und Hermine hatte zugestimmt.

Den Weg zu dem Raum hatte sie genossen, einfach, weil sie sich wieder in ihrem richtigen Körper bewegen konnte. Ihre Haltung war plötzlich wieder natürlich und auch über die Länge ihrer Schritte, brauchte sie nicht mehr nachzudenken.

In dem Klassenzimmer angekommen, setzte sich Hermine auf einen der Tische und schaute Malfoy abwartend an. Wenn sie es nicht besser wissen würde, würde sie glauben, dass er nervös sei. Den ganzen Weg über hatte er geschwiegen und Hermine wollte endlich wissen, was er von ihr wollte.

»Und warum wolltest du mit mir sprechen?«, fragte sie schließlich, nachdem mehrere stille Sekunden verstrichen waren.

»Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll ...« Malfoy fuhr sich durch seine Haare und setzte sich schließlich auf den Tisch gegenüber von Hermine. Abwartend schaute sie ihn an und wartete diesmal, bis er weitererzählte.

»Ich habe Gefühle für dich entwickelt. Erst wollte ich es mir nicht eingestehen, aber seit gestern, das Gespräch mit Lovegood war ziemlich aufschlussreich ... aber ich kann es mir nicht erlauben mich in dich zu verlieben.«

Seine Worte waren so leise und gleichzeitig so schmerzvoll, dass Hermine ihn nur anstarren konnte. Er schaute nicht zu ihr, sondern auf seine Hände und schien sich seine nächsten Worten mit bedacht zu überlegen. Dass er ihr gerade offenbart hatte, dass er Gefühle für sie hegte, begann Hermine nur langsam zu begreifen. Sie schluckte und wartete nervös auf seine Erklärung, warum er es sich nicht erlauben könnte.

»Meine Eltern sind im Moment auf der Suche nach einer reinblütigen Braut für mich und wahrscheinlich werde ich mich noch dieses Jahr verloben. Deshalb muss ich dich bitten, dass du mir aus dem Weg gehst. Ich darf keine Gefühle für dich haben.«

Malfoy schaute ihr auch bei diesen Worten nicht in die Augen und Hermines kurzzeitiges Hochgefühl, sank rapide ab. Natürlich würde er irgendeine reinblütige Hexe heiraten. Also waren all ihre Gedanken, über ihre Gefühle umsonst. Es würde nie etwas zwischen ihnen passieren. Selbst jetzt, wo sie wusste, dass er romantische Gefühle für sie hatte, war es egal. Trotzdem konnte sie nicht begreifen, wie er sich seine Zukunft einfach so vorschreiben ließ.

»Und du lässt einfach deine Eltern darüber entscheiden, wen du heiratest?«, fragte sie schließlich, weil sie einfach nicht glauben konnte, dass er eine Zwangsheirat zustimmen könnte. Auch wenn sie eigentlich wusste, dass es bei den reinblütigen Familien keine Seltenheit war.

»Ich habe keine andere Wahl Granger. Ich bin der einzige Erbe der Familie Malfoy und Black, ich muss den Familienstammbau fortführen.«

Hermine wusste nicht, ob sie es sich einbildete oder nicht, aber irgendwie schwamm eine Andeutung mit, dass wenn sie reinblütig wäre, dieses Gespräch gerade nicht stattfinden müsste.

»Gut, wenn das so ist, dann gehe ich dir aus dem Weg, wenn es dich glücklich macht. Es ist ja auch nicht so, als würde es mir interessieren für wen du Gefühle hast und für wen nicht«, sagte sie schließlich schnippisch und Malfoy schaute sie endlich wieder richtig an. Diesmal konnte sie seine Emotionen nur zu gut erkennen. Schmerz und trauer dominierten in seinem Gesichtsausdruck und doch drehte Hermine sich um und verließ das Klassenzimmer fast schon fluchtartig. Auch wenn sie es eigentlich nicht wollte, nahm sie das Gespräch mehr mit, als sie jemals gedacht hätte. Malfoy hatte gestern wirklich die Wahrheit gesagt und jetzt stieß er sie so vor den Kopf, dass es sie verletzte. In den letzten Tagen hatte sie seine Anwesenheit als angenehm empfunden und vielleicht hatte sie sich wirklich etwas in ihn verguckt, aber offensichtlich kam etwas Ernstes von seiner Seite aus nicht in Frage.

Immer noch durch den Wind trugen Hermines Füße sie in die Bibliothek, die recht leer war, da gerade eigentlich Unterricht stattfand beziehungsweise die Siebtklässler an ihren Aufgaben arbeiten sollten.

Hermine setzte sich an einen der Tische und schloss nachdenklich ihre Augen. Wäre die Projektwoche nicht, könnte sie Malfoy wirklich sehr einfach aus dem Weg gehen. Doch so lief sie in Gefahr, in den verbleibenden vier Tagen sich komplett in den Idioten zu verlieben. Besonders, da Zabini es anscheinend darauf ausgelegt hatte, sie zu verkuppeln. Ob er davon wusste, dass Malfoy sich bald verloben würde, verloben müsste?

Lange hing Hermine ihren Gedanken nach und entschied sich erst am späten Nachmittag wieder zurück den gemeinsamen Räumen zu gehen.


»Hermine, was ist denn mit dir passiert?«, fragte Ginny bestürzt, als Hermine die Tür geöffnet hatte. Die rothaarige Gryffindor saß zusammen mit Zabini am Tisch und sie schienen an den Aufgaben zu arbeiten. Doch jetzt schauten sie beide an, als könnten sie nicht glauben, was sie da sahen.

»Hast du geweint?«, fragte Ginny vorsichtig nach, während sie aufstand. Verwirrt tastete Hermine an ihren Wangen und stellte tatsächlich fest, dass sie feucht waren. Warum zum Teufel, ging ihr dieser Slytherin nur so nahe?

Ginny zog sie in eine Umarmung und Zabini schien zu ahnen, dass er fehl am Platz war, weswegen er die kleine Wohnung schnell verließ.

»Es ist alles gut«, murmelte Ginny ihr beruhigend zu und strich ihr sanft über den Rücken. Sofort hatte Hermine den Drang dazu, richtig loszuheulen, obwohl sie doch eigentlich dachte, dass Malfoy ihr mehr oder weniger egal war.

Einige Minuten schluchzte sie in den Armen ihrer Freundin, bis sie sich vorsichtig löste. Mit einigen wackligen Schritten ging sie zum Sofa und ließ sich darauf fallen. Ginny folgte ihr sofort.

»Möchtest du darüber reden?«, fragte sie und hielt ihr ein Taschentuch hin. Hermine nahm es dankend an und erzählte ihr schließlich von dem Gespräch mit Malfoy.

»Das ist echt eine miese Lage für ihn und natürlich auch für dich. Aber bist du sicher, dass du dich nicht in ihn verliebt hast?«, fragte Ginny, nachdem sie der ganzen Geschichte gelauscht hatte.

»Ich weiß es nicht, ich mag ihn auf jeden Fall sehr gerne«, antwortete Hermine ehrlich, denn sie wusste es wirklich nicht.

»Naja, immerhin hat er gesagt, dass er sich in nächster Zeit verloben wird. Stell dir mal vor, er hätte es nicht gemacht und du hättest dich richtig in ihn verliebt. Dann wäre es richtig schlimm geworden. So hat er dich wohl vor den schlimmsten Liebeskummer bewahrt. Wer weiß, vielleicht könnt ihr sogar noch Freunde werden?«

Ginny lächelte ihr aufmunternd zu, aber Hermine glaubte nicht daran, dass sie mit Malfoy befreundet sein könnte.

»Es steht noch dieser Kuss an«, murmelte Hermine und ihr wurde schlecht, wenn sie daran dachte.

»Danach wirst du auf jeden Fall wissen, was für Gefühle du genau für ihn hast. Oder wir bitten Blaise einfach das Ganze zu vergessen. Er ist bestimmt gerade bei Malfoy, wahrscheinlich sieht er ein, dass es jetzt keinen Zweck mehr hat, euch zu verkuppeln.«

»Hm«, gab Hermine nur von sich. Sie wollte sich einfach nur noch in ihr Bett verkriechen und nie wieder an Malfoy denken.


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Ich hoffe, ihr bringt mich jetzt nicht um ^.^

Wahrscheinlich versteht ihr jetzt auch, warum ich eine Lesenacht machen wollte?

Genau, ich wollte es auch nicht zumuten, nach diesem Kapitel eine Woche warten zu müssen XD

Also müsst ihr jetzt nur bis 19 Uhr warten, dann geht es weiter mit einem Kapitel aus Blaise's Sicht bis dahin :)

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