Nachts um halb 1

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Kim's P.o.V.

Ich glaube ich bin an die 5 Mal auf der Autobahn eingeschlafen und als ich das nächste Mal die Augen öffnete standen wir schon vor meiner Wohnung. "War sehr angenehm, also deine Fahrweise. Auch wenn es ganze 4 Stunden gedauert hat un halb 1 ist. Aber besser als gar nicht anzukommen." gab ich müde zu. "Kannst du mal sehen. Von wegen wenig Fahrerfahrung." schmunzelte sie. Ich nickte nur und machte meine Tür auf. Total in Gedanken stieg ich aus und übersah, dass Lucie zwar an der Seite geparkt hatte,jedoch vom Bordstein noch mindestens einen halben Meter entfernt war. Und so dusselig wie ich heute war musste es natürlich so kommen, dass ich unbedingt wollte, gleich auf den Fußweg zu kommen. Ich hätte ja normal aussteigen können und dann auf den Fußweg gekonnt. Aber nein! Also schwang ich meine Beine aus dem Auto, versuchte auf den Bordstein zu gelangen, stemmte mich aus dem Auto und rutsche ab. Ein lautes Knacken und ein darauffolgender stechender Schmerz in meinem rechten Knie war zu hören und auch zu fühlen. Kraftlos und vor Schmerz schon weinend sackte ich zwischen Auto und Fußgängerweg zusammen. Eilig kam Lucie angerannt. "Ach du heilige ... was machst du denn?" sie kniete sich zu mir runter und ich deutete mit schmerzverzogenem und nassen Gesicht auf mein Knie. Sofort wusste sie Bescheid, denn das Problem hatte ich öfters. "Hat die Kniescheibe wieder einen Abgang gemacht,was? Du weißt das du jetzt schnell aufstehen musst,dass die wieder in ihre Position rutscht.?" Ich nickte wimmernd und flüsterte weinend. "I-ich kann nicht aufstehen es tut so unglaublich weh." ich zitterte mittlerweile am ganzen Körper. "Oh oh das klingt gar nicht gut." Lucie fackelte nicht lange. "Wir fahren in die Notfallaufnahme. Ich bin kein Arzt und wenn das doch nicht die Kniescheibe ist,dann sollten wir das schnellst möglich abklären lassen." Ich war nur fähig zu nicken, das dieser stechende Schmerz mir das Sprechen und Atmen schwer vielen ließ. Lucie atmete einmal laut durch. "Okey. Du stützt dich jetzt so gut es geht an mir ab un ich hiefe dich wieder ins Auto,ja? Hast du Schmerztabletten da?" ich nickte. "Aber n-nicht bevor der Arzt es sich angesehen hat. Schmerztabletten können den Befund beeinträchtigen w-wenn ich bei bestimmten Beweg-" "Halt die Klappe Kleines. Du hast schlimme Schmerzen und ich will das du es bis ins Krankenhaus aushältst." wieder nickte ich nur. Und für Widerspruch hatte ich keine Kraft. "Auf 3 stützt du dich ab und ich heb dich ins Auto. 1,2,3 und hoch!" Als sie mich ins Auto hob durchfuhr mich erneut dieser Stechende Schmerz und ich hatte das Gefühl jemand sticht mir mit einem Messer die Kniekehle auf. Ich gab ein lautes Wimmern von mir und die Tränen liefen Wettrennen auf meiner Wange. Mein Bein konnte ich keinen Millimeter bewegen ohne sterben zu wollen. "Versuch ruhig zu atmen wir sollten in 20 Minuten im Krankenhaus sein." Ich schloss die Augen und versuchte nicht auf den Schmerz zu achten. Aber das war leichter gesagt als getan. Ich fühlte mich als stünde ich unter Feuer. "Wenn ich ehrlich bin glaube ich, dass dein Knie jetzt endgültig im Arsch ist." "Danke sehr...hilfreich!" brachte ich gepresst vor Schmerzen hervor. "Naja wie oft ist das jetzt schon passiert? 13 Mal in einem Jahr oder so? Und bis jetzt konntest du immer wieder aufstehen, aber jetzt kannst du dich noch nicht mal bewegen. Da kann was nicht stimmen." "Ist doch gut!" rief ich etwas lauter als geplant. Aber Zuspruch in dieser Form war gerade wirklich nicht hilfreich. Lucie blieb dann auch still. Sie musste sich eh auf den Weg konzentrieren.

"Also du bleibst kurz sitzen und ich hol dir einen Rollstuhl und dann fahren wir zur Anmeldung." Sie gab mir gar keine Zeit für eine Antwort und huschte schon rein. Mir fallen gerade Dinge ein die 100x lustiger wären, als hier zu sein. Zum Beispiel lachend in einen Vulkan springen. Versteht mich nicht falsch. Ich will einfach nur weg hier. Es dauerte nicht lang, da kam Lucie auch schon mit dem Rollstuhl um die Ecke. Ich hasste diese Dinger. Ich hasste das Krankenhaus! "So einmal bitte einsteigen." Kurzerhand hob mich Lucie aus dem Wagen und in den Rollstuhl rein. Und so eierten wir in die Notfallaufnahme. "Hier ist die Anmeldung aber scheinbar ist gerade keiner d-" Ich unterbrach sie, in dem ich die Notfallklingel sturm klingeln ließ. Ein müde aussehender Arzt kam um die Ecke und sah mich nicht gerade erfreut an. "Wenn das jetzt kein Notfall ist können sie was erleben." gab er schnippig von sich. Hatten heute alle was gegen mich. "Hören sie mal. Nur weil sie jung sind und dazu noch Doktor müssen sie sich nicht wie ein hochnäsiger Schnösel verhalten. Ohne Grund kommen Leute nun nicht freiwillig mitten in er Nach ins Krankenhaus also machen sie gefälligst ihren Job." pfiff meine Große hinter mir zurück. Boden tu dich bitte auf und verschling mich! "Mit kommen." gab er dann nur kalt von sich und wir hatten Probleme ihm so schnell zu folgen. Vor allem ohne,dass Lucie mit meinem Bein irgendwo aneckte. Als wir dann endlich im Zimmer waren nahm der Herr erstmal in ruh platz und gähnte laut. "Also Name,Alter,Geburtsdatum und die Krankenkasse brauche ich von ihnen." er sah uns nicht mal an sondern starrte nur auf seinen Monitor. Schnell fischte ich meine Krankenkarte raus, wo alle Daten drauf waren. Da ich Schwierigkeiten hatte die Karte durch meine Tränen zu erkennen half mir Lucie schnell und übergab die Karte dem Arzt. "Weinen sie weil sie angst haben oder weil sie Schmerzen haben?" Was was für eine DUMME frage. Hätte er nett gefragt wäre es okey gewesen. Aber er sagte es mit einem gehässigen Grinsen auf den Lippen und ich hauchte:" Ich habe Schmerzen." Lucie schnaufte nur. "Gut dann wollen wir uns das Knie mal ansehen eh sie mir noch vor Ungewissheit sterben." wieder ein kleines dummes Lachen seiner Seits. Arschloch. 

"Schuhe und Hose auf und dann hoch auf die Liege." gab er die Anweisung. Wieder half mir Lucie und zog mir Schuhe und Hose vorsichtig aus, da jede Bewegung schmerzte. Dann hob sie mich noch auf die Liege. Der Arzt drehte sich um und durch meinen verschleierten Blick erkannte ich eine ernste Mine. Und im vergleich zu gerade eben war seine Stimme auf einmal tiefer und professioneller. "Das sieht gar nicht gut aus." Und ab da war an beruhigen gar nicht mehr zu denken.          

Love and dance....(Wird überarbeitet/Chaos!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt