Zum Sachkontext:
Es ist bei mir grade 04:47. Und ich hab es richtig verkackt. War bis gerade eben noch in der Notaufnahme. Habe mich so tief geschnitten, dass es genäht werden musste. Ja, meine arme Mutter wurde mitten in der Nacht von mir geweckt und durfte mit mir ins Krankenhaus fahren. Ich bin schon ein tolles Kind. Sie wusste zwar vorher, dass ich mich ritze, hat meinen Arm aber nie gesehen und dachte auch, dass es nicht so schlimm wäre. Auf dem Rückweg vom Krankenhaus hat sie mich dann gefragt "Warum?". Völlig logische Frage soweit. Ich hab ihr gesagt, dass wir morgen früh reden können. Aber ich hab verdammt nochmal keine Antwort. Klar, ich kann ihr natürlich das gleiche sagen, was ich auf dieser Seite schon, wie ich finde sehr treffend, beschrieben habe. Aber wie sagt man das seiner Mutter?! Sie hat auch noch zwei andere Kinder. Und meine Schwester ist auch nicht gerade ein Musterkind. Dann hat ihre Mutter momentan dauerhaft Schlaganfälle und braucht Erwachsenenwindeln, ihr Mann hat sie vor zwei Jahren verlassen und jetzt komme ich daher und schlitze mir den Arm auf. Ich brauche also eine Begründung, die einerseits gut genug ist, um mich wie ein halbwegs rationaldenkendes Wesen darstellt, andererseits aber auch nicht zu krass ist und ihr unnötig viele Sorgen macht. Ich hab es schließlich schon genug verbockt.Also wie wärs damit:
Ich weiß nicht so recht. In meinem Kopf war es einfach so laut und mir war total komisch. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, weil einfach alles durcheinandergeschrien hat. Aber da war diese eine Stimme, die einfach die ganze Zeit nach diesem Schmerz geschrien hat. Sonst ist es nie so schlimm. Dann hab ich irgendwann einfach nachgegeben, weil ich nicht mehr konnte. Das war als wäre ich ein Junkie auf Entzug oder so. Es tut mir einfach leid, okay? Ich hätte das nicht machen sollen.So es ist jetzt 05:17. Ich gehe dann mal schlafen, Gott, wie ich mich momentan hasse