MOMENT NR.31

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Diese Tage an denen du jede Sekunde daran denken musst, einfach alles zu beenden. In denen du dich die ganze Zeit fragst "Wofür? Warum?" Du kannst nicht mehr, willst nicht mehr. Alles ist so sinnlos. Du siehst keinen Sinn mehr darin, für die Schule zu lernen, ein Buch zu lesen oder überhaupt aufzustehen. Diese Tage an denen man das Leben einfach nicht mehr haben will. An denen man so tief auf den  Grund des Ozeans gesunken und von der Außenwelt abgeschnitten ist. Man lebt nur noch in dieser einsamen Blase und hält diesen grausamen Druck auf der Brust nicht mehr aus. Diese unfassbar schmerzhafte Leer in dir.

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Aus dem Leben einer Sozialphobikerin

Eigentlich hatte ich noch nie im Leben Heimweh. Also wirklich noch nie. Aber hier schon. Ich fühle mich hier fremd, als wäre ich gar nicht richtig da oder als würde ich träumen. Aber ich träume nicht. Alle Leute sind echt lieb zu mir aber trotzdem fühle ich mich unsichtbar. Ich würde ja gerne etwas mit den anderen zusammen machen, aber ich weiß einfach nicht wie. Ich habe ständig Angst, dass ich etwas falsch mache, dass ich gar nicht mehr weiß, was ich überhaupt machen soll. Deshalb bleibe ich lieber in meinem Zimmer. Und bin wütend auf mich, weil mir bei dem Gedanken daran, rauszugehen, nackte Panik die Luft abschnürt. Außerdem ist mir langweilig. Und es ist still. So unbeschreiblich still. Deshalb muss ich immerzu Angst haben, dass die Stille auch in meinen Kopf kriecht. Aber das schlimmste ist, dass ich allein Schuld an dieser Situation bin.

Suizid die ersteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt