MOMENT NR.5

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Ich sitze hier un beobachte. Beobachte all diese Menschen. Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die jungen Liebespaare, die Ehefrauen und Ehemänner, die Businessmänner mit Aktentaschen, die Leute, die mit ihrem Hund spazieren gehen, die in Cafes sitzen und die letzten Sonnenstrahlen genießen. Es tut so weh, dass alles zu sehen. Ich beneide sie darum, um ihr gottverdamtes, schönes Leben. Aber es ist, als würde das Universum oder Gott oder wer auch immer für all das hier verantwortlich ist, mich anbrüllen "Siehst du das? All das,  wirst DU niemals haben". Ich weiß das, denkt bloß nicht, ich wüsste es nicht. Ich sehe all diese Menschen, wie sie lachen, einander lieben, essen, scheinbar ohne jedes schlechtes Gewissen, sich in den Arm nehmen und einfach so sehr am Leben sind, dass es mir weh tut. Einfach weil ich soetwas nie haben werde. Ich werde nie so ausgelassen lachen können, von jemandem geliebt werden, niemals etwas mit mehr als 50 Kalorien essen können, ohne das Bedürfnis zu haben, es wieder auszukotzen, niemals Körperkontakt haben, ohne dass ich mich davor ekle, niemals jemanden haben, der mich als seine Freundin oder sogar Ehefrau oder Mutter bezeichnet. Ich bleibe allein und werde niemals so sehr am Leben sein, wie all diese Menschen es sind. Andererseits freue ich mich aber auch irgendwie für sie, einfach weil die Welt doch ein ziemlich düsterer Ort wäre, wenn nur Menschen wie Ich sie bevölkern würden. Trotzdem tut es weh

Suizid die ersteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt