Nenn mir einen Menschen, der nicht wenigstens einmal kurz im Leben an Suizid gedacht hat. Nicht, das ich das ernsthaft vorhabe und sowas wirklich durchziehen würde, das könnte ich gar nicht; glaub ich zumindest. Aber mit dem Gedanken gespielt? Das hat doch jeder schon mal, oder nicht? Wenn man nach einer Panikattacke auf dem Fußboden seines völlig verwüsteten Zimmers liegt, man langsam beginnt die brennenden, stechenden und pochende Schmerzen der Verletzungen zu spüren, die man sich gerade zugefügt hat. Das Brennen der Schnitte an Armen und Beinen, der dumpfe, pochende Schmerz in deinem Kopf, den du gegen die Wand geschlagen hast, in der Hoffnung, in damit zum Schweigen bringen zu können. Wenn man wieder auf dem kalten, hartem Boden der Realität aufschlägt und einfach alles hasst. Das Leben, die Menschen, besonders sich selbst; die ganze gottverdammte Welt. Wenn man einfach nicht mehr kann und man nur noch will, dass endlich alles vorbei ist. Aber sowas geht vorüber. Das ist kein permanenter Wunsch oder gar ein feststehender Plan. Bloß so ein flüchtiger Gedanke, der sich manchmal in meinen Kopf schleicht. Alles ist okay.
