Ich bin mir sicher. Ich werde verhungern. Dieser nagende Schmerz wird mich irgendwann endgültig verschlingen. Aber das ist auch gut so. Denn wenn dann die Sargträger kommen. Dann bin ich das erste Mal nicht untragbar. Dann werde ich gehalten. Auch wenn es dann dafür zu spät ist. Aber meine Zeit steht sowieso schon seit Jahren still. Denn in meiner Stille kommt die Zeit zum Stillstand. Während sich um mich herum die Welt dreht. Aber meine Verstand ist in diesem Grenzgebiet gefangen. Ja, ich habe mich verirrt. In diesem Chaos. Meiner eingestürzten Gedankengänge. Es ist dunkel hier. Und so entsetzlich kalt. Dass ich einfach nur davonlaufen möchte. Aber ohne jemanden, der mir hilft, komme ich zu keiner guten Ausgangssituation. Ich bin so schrecklich einsam. Weil mich einfach niemand versteht. Alle reden immer um mich herum oder über mich hinweg oder durch mich durch. Aber mich begreifen. Meinen Schmerz nachempfinden. Das kann wohl niemand. Es tut weh. So unglaublich weh, dass ich weinen möchte. Vor Einsamkeit. Aber wenn jemand kommen würde, der ihn begreifen kann, der mich findet, in diesem dunklem Grenzgebiet. Ehrlich, ich würde weinen. Vor Glück und Hoffnung. Auf ein besseres Leben.