An meine Mutter:
Ich möchte, dass du eins weißt. Dass du weißt, dass ich dich unfassbar lieb habe. Wirklich. Ich würde meine Seele an den Teufel verkaufen, damit du glücklich wirst. Ich weiß, wie schwierig ich sein kann, wie untragbar ich manchmal bin. Dass mich diese Krankheit manchmal so entfremdet, dass du mich nicht mehr wiedererkennst. Aber du hast immer versucht, mich zu halten, für mich da zu sein. Und dafür bin ich dir auch unendlich dankbar. Aber das kannst du nunmal nicht, niemand kann das. Glaube mir, nur ich kenne sie, weiß, wie tief sie wirklich sind, diese nachtschattenschwarzen Abgründe in meiner Seele. Ich bin untragbar, das weiß ich. Ich balanciere am Abgrund. Und wenn ich falle, kann mich keiner halten. Was ich damit sagen möchte. Du musst nicht. Ich verstehe es, wenn du mich loswerden möchtest. Du hast genug getan, hast genug getragen. Mehr als genug. Ich weiß, du kannst nicht mehr. Niemand wäre böse, wenn du loslässt. Aber bitte, lass mich nicht einweisen. Dann bring ich mich um. Und diesmal werde ich es ernst meinen. Ich weiß ganz genau, wie viel, wie hoch, wie tief. Ich weiß um diese Grenzen. Und ich werde sie überschreiten, wenn du das tust. Wir beide wissen, dass ich dazu fähig bin. Ich weiß du meinst es gut, willst mir nur helfen. Aber lass es, mir ist nicht zu helfen.