Ich habe lange darüber nachgedacht, wo die Grenzen der Menschheit liegen; wo meine Grenzen sind. Gibt es überhaupt welche? Klar, unendlich leben, unterwasser atmen, fliegen, das geht nicht. Aber sonst? Außerhalb der physikalischen Gesetze? Was genau begrenzt mich da? Was hält mich da zurück? Was hindert mich daran, das zu tun, was ich will? Etwa Moral? Ethik? Gesetze? Nein. Das sind alles Grenzen, die wir uns selbst gesetzt haben. Wer sagt denn, das wir un daran halten müssen, außer wir selbst? Der Gerechte entscheidet, was ungerecht ist, versteht ihr? Das ist alles Ansichtssache, Perspektive. Das sind Grenzen, die in den Köpfen anderer existieren, die berühren mich nicht, wenn ich diese Perspektiven nicht teile, wenn ich aus anderen Augen auf diese Welt blicke. Da ist kein höheres Wesen, dessen Ansprüche wir erfüllen müssen, dem wir gerecht werden müssen. All diese Grenzen, haben wir uns selbst gesetzt. Mich hat es krank gemacht, in diesen Grenzgebieten zu leben, viele andere auch. Wir müssen erkennen, dass es okay ist, wenn man nicht zur Schule geht und sich mit höherer Mathematik beschäftigt, wenn man gleichzeitig nicht einmal fähig ist, zu existieren. Wir müssen all diesen Ansprüchen nicht gerecht werden, wenn wir das nicht wollen. Das sollten wir uns klarmachen. Das die Welt nicht untergeht, nur weil wir mal Englisch geschwänzt haben oder mit die Menschen um uns herum ignorieren und uns nicht an gesellschaftliche Normen halten. Das muss uns klar sein. Du bist kein schlechter Mensch, weil du Narben hast. Das kannst du in den Augen anderer zwar sein, aber du siehst die Welt immer noch aus deiner eigenen Perspektive.