Ich wünsche mir so sehr jemanden, der meine Worte versteht. So richtig versteht. Dessen Seele etwas damit anfangen kann. Den meine Worte erreichen, ohne sich zu verändern. Jemanden, dem ich sie nicht erst übersetzen muss. Der sie einfach so nimmt, wie sie sind; ohne sie umzustellen. Ich habe Angst, dass es so jemanden nicht gibt. Einige Leute tuen zwar so, als würde ihre Stille vom Verstehen zeugen. Aber das tut sie nicht. Mit Stille kenne ich mich schließlich gut aus. Die meisten Menschen schauen mich nur belustigt oder verständnislos an. Meine Worte erreichen niemanden. Ich bleibe mit ihnen allein; schreibe sie in diese Stille, zeichne sie in diesem dunklem Raum, in dem Grenzgebiet, in dem ich denke. Aber niemand macht sich die Mühe, herzukommen und sie sich anzuschauen. Manche tuen zwar so, aber aus der Ferne, wenn man noch im Leben steht, dann kann man sie eben nicht richtig lesen. Und so bleibe ich mit ihnen allein. Aber ich kann ja mal etwas ausprobieren. Eine Art Test. Und jeder, der ihn besteht, der versteht auch mich. Dann stehen wir am selbem Ort. Und das ist das einzige, was ich möchte: Verstandenwerden. Das ist doch das schönste Geschenk der Welt. Also:
Stell dir vor, ich sitze mit dir in meinem Zimmer auf dem Fußboden vor meiner Heizung. Draußen schneit es, aber weil uns beiden sowieso schon winterkalt ist, sitzen wir lieber hier. Verstehst du, was ich meine, wenn ich sage, dass ich die Vorhänge schließe, weil ich die Zeit nicht mehr sehen will?
Wenn du das weißt, dann stehst du vielleicht am richtigem Ort, um mich aufzufangen, wenn ich falle. Denn wenn du das verstehst, dann denken wir auf de selben Wortebene. Dann bin ich an diesem Ort, in diesem entrücktem Raum vielleicht doch nicht so einsam. Wie ich in dieser bitterkalten Zeit gedacht hatte.