Kapitel 12

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Unbedingt das lied an der Seite dazu hören :)

**********************Freitag Abend***********************

*****Mila’s POV*****

Total nervös packe ich das Kleid noch in meinen Koffer, alles andere ist schon drin. Ich ziehe den Reißverschluss zu und gucke rüber zu Alex, der auf meiner Couch sitzt.

„Are you lookin‘ forward to see him?”, fragt er leise und lächelt schwach.

Ich nicke, aber meine Nervosität wird immer größer, ich kann das einfach nicht, ich kann nicht mit ihm über den roten Teppich. Alle Blicke werden auf mir landen, verachtende Blicke. Und meine frischen Narben… ja, ich habe es wieder getan. Ich war alleine, zu alleine.

****Flashback****

Ich schlage meine Augen auf und es ist still… Niemand ist da, Alex muss wohl gegangen sein. Auf dem Tisch liegt ein kleiner Zettel mit seiner Schrift.

I have to work, I am really sorry but someone became sick. I am back as fast as possible, please keep care about you. Xx Alex

Ich hocke mich auf mein Sofa, die Knie nah an den Körper gezogen. Und da kommt das Gefühl. Einsamkeit. Ich denke wieder an Harry, der Nacht für Nacht vor tausenden von Mädchen performt. Immer wieder tauchen oben ohne Fotos von ihm auf. Eigentlich keine große Sache. Eigentlich… Jedes Mal kommt mir der Gedanke, dass ein anderes Mädchen ihn anfassen könnte, sich an ihm erregt. Ich kämpfe mal wieder mit den Tränen. Immer mehr steigere ich mich in die Sache rein, vor meinen Augen erscheinen Bilder von ihm mit einer anderen und es fühlt sich an wie hunderte Stiche in mein Herz. Ich sehe keinen anderen Weg, zitternd laufe ich ins Bad, reiße die Schublade auf und suche nach der Klinge. Nichts. Ich wühle hektisch drin herum, das Bedürfnis den Schmerz in mir mit anderem Schmerz zu verdrängen wird größer. Ich kämpfe mit mir selbst, vor Verzweiflung schreie ich auf. Ich kann die Klinge einfach nicht finden, also stürme ich zurück in die Küche. Aus einer Schublade ziehe ich ein Messer, die Klinge glänzt. Ich lasse mich auf den Boden fallen und stille endlich meinen Schmerz. Ich spüre die Flüssigkeit meinen Arm lang fließen. Ich fühle Erleichterung, mein Kopf ist endlich wieder leer. Die Tropfen treffen den Teppich, aber es kümmert mich nicht. Ich mache eine kurze Pause und setze das Messer ab. Die Stille kehrt zurück, die Einsamkeit, der Schmerz. Wieder kommen mir die Tränen und ich mache weiter. Vielleicht sollte ich das alles einfach beenden. Raus aus all dem.

Meine Gedanken werden unterbrochen, als die von außen Tür offen geschlossen wird. Ich habe Alex wieder einen Schlüssel zu meiner Wohnung gegeben, was wohl keine gute Idee war. Ich bemerke mehr und mehr Tränen, die fließen. Weinend lasse ich meinen Körper ganz auf den Boden sinken. Die Klinge trifft fällt auf den Boden und ein stumpfes Geräusch erfüllt die Stille. Und da steht er, die Augen offen gerissen. Er stürzt zu mir und umarmt mich hektisch. Ich bemerke wie auch er anfängt zu weinen. Jetzt habe ich auch Alex weh getan… Sein weißes T-Shirt färbt sich rot, während er verzweifelt versucht mit einem Geschirrtuch die Blutung zu stoppen.

„Why have you done it again?“, fragt er immer noch weinend.

Ich bin nicht fähig ihm zu antworten, gucke ihn einfach an. Vorsichtig hebt er mich auf das Sofa und legt eine Decke über mich, seine Hand streichelt meine Wange. Zwischen meinen Tränen hindurch lächle ich ihn an. Sein besorgter Blick ändert sich dadurch nicht, immer noch hockt er neben mir und betrachtet mich einfach. Er sieht hilflos aus und ich glaube so fühlt er sich auch. Ich bin noch immer unfähig zu sprechen. Er krabbelt zu mir und legt seinen Arm um mich, vorsichtig schmiege ich mich an seine Brust, inzwischen brennen die Schnitte an meinen Armen sehr. Die Tränen hören nicht auf, diesmal durch den Schmerz, den ich mir zugefügt habe. Mein Herz ist gestillt, Alex ist da. Ich halte ihn fest, ich will nicht alleine sein.

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