Kapitel 17

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Lied an der Seite :)

*****Mila’s POV*****

Erschöpft packe ich meine Sachen zusammen und verabschiede mich von allen, bevor ich den Laden verlasse. Die Schicht war anstrengender als erwartet, aber wenigstens hatte ich ein bisschen Ablenkung. Ich mache mich auf den Weg zur Haltestelle und warte auf meine Bahn. Ein Blick auf mein Handy zeigt mir, dass ich noch 10 Minuten warten muss. Ich entsperre den Bildschirm und checke ob neue Nachrichten gekommen sind. Nichts. Wer sollte mir auch jetzt noch schreiben? Alex hat seinen Finn und mit Harry hab ich es mir selber verbaut. Ich bemerke erst jetzt, dass mein Hintergrundbild immer noch er ist und ein flaues Gefühl macht sich in meinem Magen breit. Ich stelle es hastig um und da kommt auch schon die Bahn. Ich steige ein und nehme neben einer älteren Dame platzt. Ich mache Kopfhörer rein und schalte die Musik an.

A drop in the ocean, a change in the weather

I was praying that you and me might end up together

Ertönen die ersten Zeilen und ich lehne meinen Kopf in den Nacken. Warum muss das Leben nur so kompliziert sein? Mein Magen lässt ein lautes Knurren hören und daher hole ich die Banane heraus, die ich mir heute morgen noch eingepackt hab. Ich schlucke den ersten Bissen herunter. Wie viele Kalorien eine von diesen Dingern wohl hat? Den zweiten. Eine Banane, vielleicht 100 oder 200 Kalorien. Ich esse immer wieder Kleinigkeiten, aber jedes Mal erinnere ich mich an die Kalorienzahlen. Ich habe im Internet nachgeschaut, damit ich nicht wieder fett werde, so wie ich es früher war. Jetzt erinnere ich mich immer daran und habe trotzdem das Gefühl ich würde nur noch zunehmen. Genau jetzt geht ein Mädchen neben mir her und ihre Figur ist einfach perfekt. Ein Kloß bildet sich in meiner Kehle. Immer dieses Gefühl, kann es nicht aufhören? Warum muss ich mich nur immer mit anderen vergleichen? Die Bahn hält und ich stürme hinaus. Über die Straße und direkt in meine Wohnung. Ich schließe die Tür hinter mir und laufe ins Badezimmer. Unter dem Waschbecken ziehe ich eine Waage hervor. Ein Blick auf die Anzeige zeigt mir die Zahl an, die inzwischen mein Leben bestimmt. 43,5kg. Ich bleibe kurz stehen, bevor ich das Ding wieder außer Sichtweite schiebe. Es ist eine Banane. Das wird schon nicht so schlimm sein… eigentlich weiß ich, dass es viel zu wenig ist. Meine Augen fokussieren die Lebensmittel in meiner Küche und mein Magen gibt einen weiteren Laut von sich. Was habe ich noch zu verlieren? Ich habe alle verloren, die ich hätte verlieren konnte und mein Gewicht kann sie mir auch nicht zurück bringen oder?

Ich mische mir einen Salat und setzte mich dann auf’s Sofa. Ich versuche die Kalorienanzeige in meinem Kopf abzuschalten und ich schaffe es auch fast. Genüsslich schiebe ich mir eine Portion nach der anderen in den Mund. Vielleicht ist das der erste Schritt zurück ins Glücklichsein?

 

*****Harry’s POV*****

Ich habe den ganzen Tag nur hier gesessen und nachgedacht, während die anderen in der Stadt unterwegs oder Fußballspielen waren. Ich muss mir einfach über meine Gefühle klar werden. Ich habe so viele Fehler gemacht, die ich einfach nicht mehr gut machen kann und bis jetzt hat Mila mir immer verziehen. Aber ich hab sie damit kaputt gemacht, ist es dann nicht auch meine Aufgabe ihr wieder zurück zur Normalität zu helfen? Ich liebe sie, so viel ist klar. Ich liebe sie von ganzem Herzen und mehr als alles andere. Aber reicht das? Ich darf sie nicht mehr verletzten, muss sie so gut es geht aus der Öffentlichkeit raus halten und einfach immer für sie da sein. Aber kann ich das überhaupt? Verzweifelt fahre ich mir durch die Locken. Was soll ich nur tun?

Die Tür des Tourbusses öffnet sich und die Jungs kommen rein. Alle setzen sich zu mir und Liam lässt  mein Handy auf den Tisch sinken.

„We want to help you Harry.”, fängt Liam an.

He prefers modelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt