Kapitel 5

112 9 0
                                    

Ich wachte mit höllischen Kopfschmerzen auf. Mir tat alles weh.

Ich setzte mich hin und ging zum Kleiderschrank um mir Klamotten rauszuholen. Schnell zog ich mich um und flechtete meine Haare auf beide Seiten. Ich schlenderte in die Küche und holte mir ein Glas Wasser.
So keinen Bock auf Schule heute. Was komisch ist, normalerweise mag ich ja die Schule...
"Morgen Schatz. Oh du siehst ja gar nicht gut aus", begrüßte mich meine Mutter.
"Ja welches Mädchen hört das nicht gerne", meinte ich gereizt und holte mir eine Kopfschmerztablette.
"Tut mir ja leid", meinte meine Mutter.

Ja heute war ich mies drauf. Aber so richtig. Wenn mir heute auch nur einer blöd kommt, hau ich ihm eine in die Fresse.
Normalerweise bin ich nie gewalttätig, ich hab auch in meinem Leben erst eine Person geschlagen aber Chris verdient es. Ich fühl mich richtig scheisse, unnütz.
Wieso glaubt sie mir denn nicht? Ich war ihre Beste Freundin.

Auf dem weg zur Schule dachte ich über alles nach.
Das alles nur, weil ich Wölfe beschützt habe?
Haareraufend lief ich in meine Klasse und setzte mich auf meinen Platz. Überall in der Schule waren Plakate aufgehängt mit lauter Sachen die einem geklaut wurden. Das ist mir bis jetzt nie aufgefallen.
Seit wann hängen die da?
"Wo ist mein Telefon?", fauchte mich Hanna an.
"Dein was? Dein Telefon?", fragte ich verwirrt.
"Ja mein Telefon, ich weiß du hast es genommen", knurrte sie.
"Was? ICH?!", fragte ich geschockt und sie zog mich von meinem Stuhl auf meine Füße.
"Wo. Ist. Es", schrie sie.
"I-Ich weiß es nicht", stotterte ich und sie schmiss mich auf den Sessel zurück.
Wütend ging sie aus der Klasse.
Wohin will sie denn jetzt?
Die Stunde begann und der Lehrer begann den Unterricht.
Bis zur Mittagspause dauerte es eine Ewigkeit, ich dachte schon es müssen Jahre vergehen.
Heute hatte ich keine Lust in die Cafeteria zu gehen, ich blieb in meiner Klasse sitzen und fing schon mal an die Hausaufgaben zu machen als der Lehrer reinstürmte.
"Sofort in die Direktion",  befahl er und ich sprang ruckartig auf.
Ich schluckte laut hörbar und betrat das Direktorat. Meine Mutter und Greg saßen vor der Direktorin und warteten auf mich. Als ich reinkam schauten sie mich sofort an. Ihre Blicke waren gefüllt mit Enttäuschung und Wut.
Was ist denn jetzt?
"Setzen sie sich Jasmin", sagte die Direktorin und zeigte auf einen Stuhl vor ihr.
Ich setzte mich hin und schaute sie an.
"Wir wissen was du getan hast Jasmin", begann sie.
Hä? Was denn?
"Seit gestern verschwinden Wertgegenstände wie verrückt", fuhr sie fort.
"Ja?", fragte ich.
"Du musst nicht so unschuldig tun. Wir wissen das du es warst", meinte sie.
"Bitte?!", fragte ich empört.
"Das ist die Rache dafür weil niemand mehr mit dir redet oder? Wir wissen was alle getan haben aber das ist kein Grund Sachen zu stehlen Jasmin. Ich dachte du wärst vernünftig", sagte sie enttäuscht.
"Aber ich hab doch nic-"
"ES REICHT JETZT. HÖR AUF ZU LÜGEN", unterbrach mich meine Mutter.
Geschockt starrte ich sie an und verstummte.
Sie glaubten diese Scheiße?
"Du wirst für die Restlichen Schulstunden heute befreit", meinte sie.
Es klopfte an der Tür und Chris trat ein. Er überreichte mir meine Sachen und ich schenkte ihm einen wütenden Blick. Höflich verließ er wieder den Raum und wir standen auf.

Auf dem Schulparkplatz blieben wir stehen.
"WIE KONNTEST DU NUR?!", schrie meine Mutter.
"DU WEISST WIR HABEN ALLES FÜR DICH GETAN", fauchte nun Greg.
"Aber ich hab doch nichts get-"
"LÜG UNS NICHT AN", schrien sie.
"STEIG EIN. DAS WIRD NOCH KONSEQUENZEN HABEN JUNGE DAME", knurrte Greg und warf mich förmlich ins Auto.

Die Fahrt verlief ziemlich ruhig. Ich schaute aus dem Autofenster in den Wald hinein.
Das Auto hielt bei einer Ampel und ich starrte weiter in den Wald, in der Hoffnung sie zu sehen. Sie muntern mich immer auf, keine Ahnung wieso. Doch was ich da sah brach mir das Herz. Fünf standen da, um einen herum. Dieser Blutete, aber nicht am Fuß. Nein, am Bauch. Ich versuchte die Tür zu öffnen aber sie war geschlossen.
"Lass mich raus", sagte ich panisch.
"Niemals", fauchte Greg.
"LASS. MICH. SOFORT AUSSTEIGEN", schrie ich.
"ICH SCHLAGE DAS FENSTER EIN UND KRABBLE RAUS, DAS IST MIR DANN EGAL", fauchte ich.
Sofort entriegelte er die Tür und ich rannte mit meiner Tasche in den Wald.
"JASMIN KOMM SOFORT ZURÜCK", schrie meine Mutter doch ich rannte einfach weiter.
Einen Meter vor den Wölfen fingen sie kurz an zu knurren aber stoppten wieder und sahen zu Boden.
"Lasst mich durch", bat ich und sie gingen bei seite. Es war nicht normal der gleiche... Als ich ihn sah zeriss es mir das Herz. Es war der Weiß-Graue. Ich hockte mich zu ihm und kramte in meiner Tasche herum. Seitdem ich schonmal einen retten musste hab ich die Sachen immer mit.
"Jasmin", fauchte meine Mutter und rannte in meine Richtung.
"Versteckt mich bitte", sagte ich und sofort stellten sich die restlichen Wölfe um uns herum.
"Jas-Heilige Scheiße. Greg lauf", schrie meine Mutter und schon war sie weg.
Also wäre ich in gefahr gewesen, wäre ich jetzt tot.
Ich packte meine Sachen aus und suchte etwas womit ich die Blutung stoppen konnte. Scheisse. "Alles okay? JASMIN?!", rief eine Männliche Stimme und kam auf uns zu. Sie knurrten und ich blickte auf.
"Jungkook?", fragte ich und er versuchte näher zu kommen.
"Hilfst du mir?", fragte ich.
"Wobei?"
"Einer ist verletzt", erklärte ich und seine Augen weiteten sich.
Sofort nickte er und der rest trat zur Seite.
"Warte nimm meine Jacke zum stillen der Blutung", bot er an und zog sich seine Jacke aus.
Ich nahm sie dankend entgegen und drückte sie auf die Verletzung.
"Alles gut. Es wird alles gut",  ermutigte ich ihn und strich über seine Ohren.
"Die Blutung wird nicht aufhören solang die Kugel drinnen ist", meinte Jungkook.
"Ich mach das. Du lenkst ihn bisschen ab", befahl Jungkook und ich nickte.
Ich rutschte zu seinem Kopf und legte ihn auf meinen Schoß. Um ihn abzulenken strich ich über seinen Kopf und fing an ihn hinter den Ohren zu kraulen. Er fing an zu winseln und zu jaulen.
"Shhhhht alles gut. Shhht", beruhigte ich ihn.
"Ok die Jacke", befahl Jungkook.
Sofort gab ich ihm seine jacke und er fing wieder an die Blutung zu stoppen.
"Gleich überstanden Kleiner", sagte ich und strich im über seine Stirn während ich ihm ins Gesicht lächelte.
Diese Augen lassen mich nicht los.
Wie gebannt starrte ich in seine Augen und wartete.
"Jungkook übernimm du ich mach den Rest", befahl ich und wir tauschten Plätze.
Aus meiner Tasche nahm ich einen Verbannd raus.
Auch wenn das nicht so gut halten wird. Es ist besser als nichts.
Ich drückte ihn drauf und befestigte ihn. Erleichtert ließ ich mich zurückfallen und atmete kurz ein und aus bevor ich aufstand und mich zu den anderen stellte.
"Ich zähle nur sechs. Wo ist der siebte?", fragte ich.
Oh stimmt sie können nur ja oder nein Fragen beantworten. Scheisse würde ich sagen.
"Ok ist egal Hauptsache es geht ihm gut. Habt ihr einen Unterschlupf für heute? Dann helfen wir euch dorthin", fragte ich und sie nickten.
Wir halfen ihm auf und stützten ihn auf jeder Seite ab damit er nicht fiel. Relativ leicht fiel ihm das gehen aber nicht. Er humpelte start und winselte immer wieder kurz auf.

Bei einer Höhle angekommen legten wir ihn so vorsichtig es ging auf den Boden und setzten uns dazu.

Langsam dämmerte es und ich sprang auf.
"Ich muss nach Hause", sagte ich geschockt und sie nickten.
"Ich begleite dich", meinte Jungkook und wollte aufstehen.
"Nein bitte bleib und sag mir dann wie es ihm geht", bat ich.
"Aber alleine lass ich dich nicht im Wald herumrennen", meinte er und ein brauner Wolf sprang auf.
"Das bedeutet wohl er wird dich begleiten", lachte Jungkook.
"Gut, schön von mir aus aber schreib mir dann bitte", bat ich und er nickte.
"Danke Jungkook", sagte ich noch und verschwand mit dem Wolf im Wald.
"Alles gut?", fragte ich jedoch schüttelte er nur den Kopf.
Sofort ging ich auf ihn zu und nahm ihn so gut es ging in den Arm.
"Er wird wieder. Scheint als wären keine inneren Organe verletzt", versuchte ich ihn aufzumuntern.
Er nickte und richtete sich weiter auf.

Auf dem Weg nach Hause redeten wir beziehungsweise ich fast nichts.
Bei der Lichtung angekommen verabschiedete ich mich von ihm und er lief so schnell es ging zurück.
"Bis irgendwann", sagte ich noch leise und ging um die Ecke in mein Haus.
"WO WARST DU?!", fauchte Greg.
"Draußen", antwortete ich knapp und wollte in mein Zimmer gehen doch er hielt mich auf.
"Wie konntest du dich so entwickeln", fauchte er.
"Lasst mich in Ruhe", knurrte ich und lief in mein Zimmer.
Dieses sperrte ich zu und setzte mich auf mein Bett. Greg hämmerte gegen die Tür.
"KOMM SOFORT DA RAUS JASMIN", schrie er.
"Ich war es nicht. Ich habe nichts getan", sagte ich weinerlich.
"Sag das dem Zeugen", meinte er.
"ACH WOZU MACH ICH MIR DIE MÜHE. IHR GLAUBT MIR EH NICHT", schrie ich.
"NATÜRLICH NICHT. WIE SOLLEN WIR AUCH WENN DU UNS BELÜGST", fauchte er.
"ABER ICH LÜGE NICHT. ICH HABE KEINEN GRUND DAZU", knurrte ich.
"Nur weil du nicht mehr der Liebling der Ganzen Schule bist klaust du sachen? Warum?", meinte meine Mutter.
"ICH HAB DOCH NICHTS GEMACHT", schrie ich.
"HÖR AUF UNS ZU BELÜGEN."
"VERSCHWINDET. ALLE BEIDE", fauchte ich und drehte meine Anlage so laut auf das ich sie nicht mehr hören konnte.

Um zwei Uhr morgens wachte ich auf und schlich ins Badezimmer um zu duschen. Fertig geduscht trabte ich zurück in mein Zimmer und Blickte auf mein Telefon.

Nachricht von Jungkook
Hey Jasmin,
Ich wollte dir nur bescheid sagen das es ihm daweil gut geht, also er schläft und morgen sollte es ihm besser gehen. Danke -JK  :)

Nachricht an Jungkook
Hey Jungkook,
danke das du mir geholfen hast und das du ihn nicht alleine gelassen hast. Hoffe wirklich es geht ihm besser. Und nenn mich einfach Jas :)

Ich schmiss das Handy auf mein Bett und zog mich an. Ich hatte noch zwei Stunden Zeit.
Soll ich zu ihm?
Schnell schnappte ich mir meine Tasche und lief los.
"Kleiner? Wölfchen?", flüsterte ich.
"Jungkook?", fragte ich nun lauter und schon kam Jungkook um die Ecke.
"Jasmin?! Alles in Ordnung?", fragte er.
Ich nickte und fragte: "Wie geht es ihm? Kann ich kurz zu ihm?"
Er nickte und führte mich zu ihm.
"Ich kann nicht lange bleiben ich muss gleich in die Hölle, auch Schule genannt", lachte ich und hockte mich zu dem verletzen hin.
"Geht's besser?", fragte ich.
Er nickte leicht und stand auf. Schnell ging ich auf ihn zu und umamte ihn.
"Wieso eigentlich Hölle? Ich dachte du magst die Schule", fragte Jungkook.
"Tat ich auch", meinte ich und erklärte ihm alles.
"BITTE WAS?! ALS OB?!", fauchte er geschockt.
Ich nickte nur und streichelte weiter mein kleines Wölfchen.
"Hmm glaubst du das wir ihnen Namen geben sollen?", fragte ich.
"Wieso?"
"Ich find es schöner wenn sie Namen hätten und nicht nur Wolf heißen", meinte ich.
"Gut, tu dir keinen Zwang an. Was hättest du dir überlegt? Wie willst du den Grauen nennen?", fragte er.
"Hmm keine Ahnung Mingan?", fragte ich.
"Wie kommst du auf Mingan?", hakte Jungkook nach.
"Keine Ahnung. Mingan heißt Grauer Wolf. Das passt doch", lachte ich
"Gut wenn er damit einverstanden ist", meinte er und ich sah zum grauen.
Er nickte und ich sprang vor Freude auf und ab.
"Ach ich muss los. Ich überlege mir für die anderen auch einen. Bis dann", sagte ich und rannte los.

------------------
Wie findet ihr Mingan?

Ich finde den Namen interessant.

Falls ihr Namen für Wölfe habt könnt ihr die mir gerne kommentieren. 😊

I need you // Wird BearbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt