Kapitel 28

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Ich wachte wieder einmal mitten in der Nacht auf und genau das wollte ich dieses mal auch.
Hoseok neben mir schlief noch toef und fest mit seinen Armen um mich.
Woher ich das weiß? Er schnarchte leicht im schlaf, das ist so unglaublich süß.
Ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen ohne das er aufwachte. Langsam strich ich seinen Arm von meiner Taille und legte sie auf die Matratze, dann setzte ich mich an den Rand und nahm mir meine Hausschuhe, die ich mir anzog. Leise schlich ich zum Kasten und zog mir Socken an, weil diese leiser waren als meine Schuhe. Ich schlich auf Zehenspitzen zum nächsten Schrank und holte mir eine Jeans und ein weißes Shirt raus. Im Badezimmer zog ich mich um, band meine Haare zu einem Zopf zusammen und putzte meine Zähne. Danach verließ ich das Bad und schlich in Jimin's Zimmer.
Dort angekommen lies ich mich auf sein Bett fallen und fing an zu weinen.
Ich setzte mich wieder auf und sah mich etwas um. Neben dem Bett stand ein Bild eingerahmt auf dem Nachttisch.
"15.April 1898" flüsterte ich und musste leicht grinsen.
Gleich nach dem Grinser folgte eine Trauermiene.
"Hey ich hab dich hier reingehen sehen" meinte Yoongi und trat ein.
Schnell wischte ich mir über mein Gesicht damit er die Tränen nicht sah und stellte das Bild zurück. Ich lächelte ihn an und er nahm das Bild wieder in die Hand, dann setzte er sich zu mir.
"Ich habe mit ihm mein ganzes Leben verbracht. Wortwörtlich" meinte er.
"Es tut mir leid. Ich hätte nicht zur Schule gehen dürften. Hätte ich auf Hoseok gehört dann w-"
"Hör auf. Es ist nicht deine Schuld. Wer hätte das ahnen können? Jas, wirklich, dich trifft keine Schuld" unterbrach er mich.
"Doch tut es. Das alles wäre nicht passiert wenn ich auf Hoseok gehört hätte und zuhause geblieben wäre" erklärte ich.
Er packte mich an den Schultern und rüttelte mich durch.
"Es ist nicht deine Schuld. Wir hätten ihn begleiten sollen. Es ist niemanden Schuld. Naja doch, der Mörder ist schuld und ich schwöre dir. Wenn ich den in die Finger oder Pfoten bekomme, hat er einmal gelebt" drohte er.
"Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt, wenn ich fragen darf?", fragte
"Jimin und ich sind sozusagen zusammen aufgewachsen. Unsere Eltern waren beste Freunde und um uns zu schützen sind sie letztendlich gestorben" meinte er.
"Wie meinst du das?"
"Naja damals war ich zehn und Jimin war acht Jahre alt. Wir waren gerade zusammen auf den Weg zu der Wohnung meiner Mutter, mein Vater hat uns damals von der Schule abgeholt, ist schon lange her. Zuhause angekommen wusste ich das irgendetwas nicht stimmte, meine Mutter rannte total gestresst durch die ganze Wohnung, nebenbei wartete sie auf Jimin's Mutter. Kaum eine Stunde später standen Jimin's Eltern mit meinen im Wohnzimmer und erklärten uns das wir packen sollten. Wir dachten es sei für einen Urlaub gedacht, so haben sie es uns auch verkauft. Doch als wir fertig waren und zurück ins Wohnzimmer gingen fingen unsere Mütter plötzlich an zu weinen, wir verstanden sie nicht. Jimin's Vater führte uns zu einer Kutsche und lud die Koffer darauf. 'Wir kommen nach' sagte er und befahl der Kutsche loszufahren. Jimin und ich wussten nicht was in diesem Moment passiert. Wir schauten zurück auf mein Haus, etwa zwanzig Minuten lang. Als wir schließlich weit genug weg waren fing es an zu brennen. Ich hörte schmerzerfüllte Schreie, Jimin neben mir fing an wie verrückt zu weinen und wollte aus der Kutsche springen um zurückzurennen, doch der Kutscher meinte er wird uns zurückfahren wenn es wieder sicher ist. Ich versuchte Jimin ein gutes Vorbild zu sein und erstmal positiv zu denken. Als wir zwei Tage später wieder hinfuhren war alles verwüstet und mein Haus war abgebrannt. Wir suchten in den Trümmern meines Hauses nach unseren Eltern, doch das hätten wir lieber nicht tun sollen. Ich fand meine Mutter leblos, mit vielen schweren Verbrennungen am Boden meines alten Wohnzimmers wieder. Jimin's Mutter lag im Garten und unsere Väter waren nicht mehr zu erkennen. Seit diesem Ereignis fühle ich mich verantwortlich für Jimin. Ich habe ihn immer beschützt wie einen kleinen Bruder" somit beendete er seine Geschichte.
Ihm rollte eine kleine Träne über die Wange, die er gleich wegwischte und stellte das Bild zurück.
"Es tut mir leid" war alles was ich sagen konnte, denn auch ich habe angefangen zu weinen.
Ich hätte nicht gedacht das hinter Jimin's und Yoongi's Freundschaft so ein Schmerz steht. Yoongi seufzte kurz auf und ich zog ihn in eine Umarmung. Zögerlich erwiderte er diese fing an zu weinen.
Das Yoongi einmal Schwäche zeigt, gegenüber mir, ist völlig neu für mich.
"Wer auch immer das war. Er wird es bereuen" flüsterte ich und strich ihm durch sein gefärbtes Haar.
Er ging zurück in sein Zimmer, weil ich etwas alleine sein wollte um nachzudenken.

Ich schlich angezogen und mit Hoseok's Jacke aus dem Haus. Auf dem Weg zum Wald zog ich mir die Jacke schnell an, langsam machte ich mir doch sorgen und bekam es ebenfalls auch mit der Angst zutun. Ich ging aus der Stadt raus zur Grenze zum nächsten Gebiet, Hoseok hat mir diese mal gezeigt um mir zu sagen ab wo es gefährlich wird.
"Sieh an, sieh an. Wenn das nicht Hoseok's kleine Maus ist", meinte ein Junge und lachte.
"Wart ihr es?", fragte ich gefasst.
"Ich weiß nicht wovon du sprichst" antwortete er und grinste.
"Wieso kommst du nicht rüber und wir besprechen das" fragte er.
Ich schüttelte den Kopf und blieb standhaft.
"Ihr seit Monster. Jimin hat euch nichts getan. Zusammen hätten wir eine Lösung finden können"
"Die sind doch auch Monster. Wir sind keine Dressierten Hunde" konterte er.
Ein Junge flüsterte ihm etwas ins Ohr was ihn wohl überraschte
"Tja wir waren es zwar nicht die ihn getötet haben, aber dieser Jimin hat es verdient. Naja wir sehen uns sicher bald" erwiderte er und winkte zum Abschied bevor er sich umdrehte und davonwatschelte.
Ohne nachzudenken lief ich ihm nach, direkt in sein Revier. Als ich dies jedoch merkte war es zu spät, zurück konnte ich nämlich nicht mehr, denn ich wurde von hinten gepackt, festgehalten und weggezerrt.
"Lasst mich los" fauchte ich und zappelte wie verrückt in der Hoffnung ihn irgendwie mit meinem Fuß zu treffen, vergebens.
"HOSEOK" schrie ich mit aller KRAFT und so laut es ging
Bitte, bitte lass es funktioniert haben, lass es ihn gehört haben. Was jetzt?
"Terra Mora Vantis Qwo in cantis"
Er ließ mich fallen und fiel bewusstlos zu Boden.
Zum Glück war er richtig, das war der einzige Zauberspruch den ich mir gemerkt habe.
"EINE HEXE. LOS TÖTET SIE. LÄSST SIE NICHT ENTKOMMEN" schrie einer und alle rannten auf mich zu.
Ich trat ein paar Schritte zurück und plötzlich stand ein Wolf vor mir und blickte mich an. Er deutete auf seinen Rücken, ich sprang auf und er rannte los. Ich duckte mich und versuchte nicht runterzufallen.
"Hoseok, es tut mir leid" murmelte ich in sein Ohr.
Plötzlich fühlte ich einen stechenden Schmerz in meinem Magen. Ich stöhnte vor schmerzen laut auf und konnte mich nicht mehr halten, somit fiel von ihm runter.
Gott sei dank sind wir zurück ins seinem Revier und sie können uns nichts tun.
Ich hielt mir meinen Bauch und fühlte etwas an meiner Hand, sie war komplett rot.
Blut. Ich blute.
Mit seiner Schnauze half er mir so schnell es möglich war auf und schmiss mich auf seinen Rücken, bevor er weiter rannte. Er rannte und rannte immer schneller, jedoch bekam ich nicht mehr viel mit. Ich schloss meine Augen und plötzlich fühlte ich nichts mehr. Keinen Schmerz, keine Angst, keine Sorgen, einfach nichts, es war alles leer, alles schwarz.

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AYO LADIES AND GENTLEMAN

WAS WIRD WOHL PASSIEREN?🤓
ERZÄHLT MAL WAS IHR GLAUBT bitte würde mich interessieren😁
Na dann, bis die Tage

I need you // Wird BearbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt