Kapitel 19

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Ein nervötendes Geräusch riss mich aus meinem Schlaf.

"Halt die Klappe", knurrte Hoseok und warf den Wecker auf den Boden.
"Heut geh ich nicht in die Schule" jammerte er.
Ich setzte mich müde auf und versuchte verzweifelt wach zu bleiben.
Hoseok ist inzwischen wieder eingeschlafen. Dann soll er heute Zuhause bleiben.
Fertig angezogen und mit Rucksack stand ich vor der Tür und wollte gerade rausgehen.
"Wohin des weges? Du bist noch krank", meinte Jin
"Nö, kein Fieber, keine Bauchschmerzen, nicht gekotzt, alles gut", erwiederte ich schnell und öffnete die Tür, doch er knallte sie wieder zu.
"Wo ist Hoseok?", fragte er.
"Schläft", lachte ich.
"So unmotiviert ist er?",
"Jap. Jin ich muss wirklich los", drängte ich.
"Alleine gehst du nicht in die Schule", meinte er.
"Mir wird schon nichts passieren", meinte ich.
Doch er lies nicht locker.
"Gut, wer ist wach, ausser du. Dich nehm ich nicht mit sonst verhungern hier alle",
Jin lächelte und Jungkook stürmte runter.
"Wir können", lachte er.
"Toll na dann", meinte ich kalt und Jin ging schließlich von der Tür weg.

"Was ist los mit dir?", fragte mich Jungkook.
"Nichts", antwortete ich kalt.
Er packte mich am Handgelenk und zerrte mich in den Wald. Dort wurde ich an einen Baum gepresst.
"Sag schon. Ich lasse dich nicht eher los bevor du es mir gesagt hast", meinte er.
"Ihr lügt", knurrte ich.
Sofort lies er mich los und trat einen Schritt zurück.
"Was meinst du?", fragte er.
"Was wollten die zwei Jungs gestern? Und sag mir nicht das sie nach irgendeinem Tier gefragt haben, ich war nämlich gestern bei den Treppen und habe alles mitgehört", meinte ich.
Er biss auf seiner Lippe herum und stöhnte kurz auf. Er war aber nicht genervt, es war eher ein 'scheisse wir haben es verbockt'.
Er antwortete nicht.
"Was war da?", hakte ich nach.
"Ich...nichts", antwortete er
"Achso nichts also. Ich muss los", meinte ich genervt und stieß ihn zur Seite sodass ich vorbei konnte.
Wütend ging ich alleine zur Schule und setzte mich auf meinen Platz.

Alle Unterrichtsstunden lies ich einfach über mich ergehen. Ich ignorierte einfach alles und jeden um mich herum. Heute war ich sichtlich in schlechter Laune.

Nach Schulschluss ging ich aus der Schule und stieß dort auf Chris.
"Heute alleine hier Sping?", fragte er provozierend.
"Hast du etwa wahnvorstellungen und siehst neben mir jemanden?", knurrte ich.
Er blickte mich etwas geschockt an und trat näher. Vermutlich hat er nicht mit so einer Antwort gerechnet.
Er scheuerte mir eine, jedoch heute war mit mir nicht zu spaßen. Ich trat ihm in den Magen und er fiel zu Boden.
"Leg dich heute nicht mit mir an", fauchte ich und ging meines Weges.

Wohin jetzt? Ich will nicht zu ihnen. Soll ich nach Hause? Soll ich es wagen?
Ich entschied mich dafür erstmal nach Hause zu gehen und sperrte meine Haustüre auf.
"Jasmin schön das du uns auch wieder einmal beehrst" , fauchte meine Mutter.
Ich ignorierte sie einfach und lief in mein Zimmer. Dieses schloss ich ab und schmiss meine Tasche einfach irgendwo hin.
Ich nahm mir mein Tagebuch raus was ich heute zur Sicherheit eingesteckt hatte und setzte mich an mein Fesnterbrett.

Liebes Tagebuch,
ich sollte aufgeben. Aufgeben zu glauben das sie mir die Wahrheit sagen, oder zumindest er.
Ich dachte wirklich ich könnte ihm vertrauen. Ich weiss nicht was so schlimm ist das er denkt ich komme damit nicht klar, egal was es auch ist, ich war vor ein paar Wochen eine normale Schülerin. Jetzt werde ich von allen gehasst, niemand glaubt mir, ich habe Wölfen geholfen. Er kann sich sicher sein, so schnell haut mich nichts mehr um.

Ich legte es auf die seite als es an der Tür klingelte und mich meine Mutter rief.
"Is für dich, mach auf. Geh raus ich will nicht das du störst, also redet draußen", meinte sie.
Augenverdrehend ging ich zur Tür und öffnete diese. Doch so schnell wie ich sie geöffnet habe schloss ich sie auch wieder.
"Jas, bitte mach die Tür auf", bat er.
"Nein", sagte ich bestimmt und ging zurück ins Zimmer.
Keine zwanzig Minuten später hörte ich ein Geräusch am Fenster. Verwundert öffnete ich es und sah Yoongi davor stehen.
"Was machst du hier?", fragte ich etwas säuerlich.
"Ich weiß du bist echt sauer und ich kanns dir nicht verdenken aber bitte lass mich wenigstens versuchen es zu erklären", bat er.
"Schön, du kriegst fünf Minuten", meinte ich.
"Geh vom Fenster weg", sagte er.
Zuerst startte ich ihn verwirrt an und trat dann schließlich zur Seite. Im nächsten Moment kam er durchs Fenster gesprungen.
"Bäume sind praktisch", lachte er.
"Ich schaff es nur runter", meinte ich.
Er lächelte und ich schloss das Fenster.
"Deine Zeit läuft", befahl ich.
"Gut, hör mir zu", bat er.
Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und schaute ihn erwartungsvoll an.
"Bitte, denk nicht falsch von uns. Wir wollten nie etwas riskieren. Alles was wir wollten war es dich aus dem ganzen raus zu halten, um dich zu beschützen", erklärte er.
"Beschützen? Vor was?", fragte ich.
"Vor...naja wie soll ich das sagen...vor Leuten wie den Männern von gestern, vor Menschen wie Chris' Vater", erklärte er.
"Was?", meinte ich verwirrt.
Er nahm meine Hand in seine und starrte mir in die Augen.
"Vertrau uns einfach",
Ich zog meine Hand weg.
"Vertrauen entsteht nicht einfach. Vertrauen verdient man sich", meinte ich.
Er nickte verständlich und ging zum Fenster
"Tut mir echt leid", entschuldigte er sich.
"Soll ich dir deine Klamotten bringen?", fragte er.
Ich schüttelte den Kopf.
"Nein, ich komme nach", versicherte ich ihm.
Er nickte und stieg aufs Fensterbrett. Ich rannte zu ihm, doch als ich neben ihm stand sprang er aus dem Fenster. Yoongi landete geschickt auf seinen Beinen und winkte mir zum Abschied, bevor er ging.
Zwanzig Minuten später schnappte ich mir meine Weste, Tagebuch und Tasche bevor ich aus dem Haus stürmte. Ich machte mir auf den Weg in den Wald. Gerade jetzt brauche ich Ablenkung. Der Sonnenuntergang machte sich bemerkbar und ich wusste das ich mich beeilen sollte.

I need you // Wird BearbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt