-Auftrag 1 - Teil 3-

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  V

Es regnete immer noch in Riga und ich war voll auf meinen Auftrag fixiert. Ich musste Karla wieder aufspüren und sie diesmal festhalten. Beim ersten mal, ist es ja nicht gelungen. Sie saß wohl im bekanntesten Casino der Stadt. Dieses Casino war gleichzeitig ein Bestandteil des besten Hotels von Riga, was mein Glück war. Ganz in der Nähe hatte ich meine kleine Unterkunft. Natürlich war diese nicht so edel und fein wie  ein Hotel, aber so richtig Auffallen wollte ich ja auch nicht. So rannte ich mit meinen nassen Sachen durch die Straßen von Riga und erreichte meine Unterkunft. Schnell befreite ich mich von diesen, um mir eine schnelle Dusche mit warmen Wasser zu genehmigen. Dann suchte ich mir eine standesmäßige Bekleidung für das Hotel heraus und zog es an. Ich schaute in den Spiegel. Da war sie wieder die Person von früher die oft wilde Feiern ging und Party machte.

Gedankenrückblick:

Ich V, eine von und zu , das war ich mal. Vielleicht bin ich es auf dem Papier heute auch noch. Adelig und reich, eine von Weihrauch eben. Die Tochter von Lily und Korbian von Weihrauch und die ältere Schwester von Rick, zu dem ich ein sehr enges Geschwisterverhältnis hatte. Nachdem meine Mutter immer wieder geheiratet hatte und nie viel für uns Kinder übrig hatte, kümmerte ich mich um meinen Bruder. Vielleicht war das Verhältnis zu ihm auch manchmal zu eng. Doch er hatte versucht sich immer wieder mal das Leben zu nehmen. Er landete in einer Klinik und ich ging auf ein Internat, wo ich mich Überhaut nicht wohlfühlte. Früher war ich ein sehr fröhlicher und offenherziger Mensch. Vielleicht aber manchmal auch zu naiv. Trotz des ganzen Stresses mit meiner Mutter war ich immer für unsere Familie da. Nach dem kurzen Aufenthalt im Internat ging ich dann später auf eine normale Schule.

Dort hatte ich dann meine wilden Zeiten. Ich war ein echtes Partygirl durch und durch. Sehr oft war ich betrunken und nahm auch ab und an Drogen. Durch den Reichtum meiner Familie und meiner Ausstrahlung, hatte ich jede Menge Freunde. Ich feierte in meinen so jungen Jahren das Leben. Ja und dann war noch die Erinnerung an meine beste Freundin Ela. Diese lernte ich auf der Schule kennen. Sie wuchs geradezu in einer perfekten Familie auf. Ihre Mutter eine erfolgreiche Designerin und ihr Vater an angesehener Politiker. Beide konnten Ela jeden Wunsch erfüllen, was sie auch machten. Doch auch hier zerbrach das Familienglück, als Ela ihr Vater die Familie verließ und sich als schwul outete. Jeder wollte mit Ela befreundet sein und sie hatte nur wenig Feinde. Aber so richtige Freunde hatte Ela auch kaum. Ihr Leben hatte sie sich oft schön gemalt und es Bestand oft aus Lügen und Intrigen. Auch zwischen uns beiden Herrschte nicht von Anfang an Harmonie. Wir stritten oft um Sachen wie Ansehen, Schönheit und natürlich auch um Jungs. Es waren alles belanglose Sachen aus heutiger Sicht. Doch meistens waren wir ein Herz und eine Seele. Wir feierten gemeinsam, zogen durch die Stadt und kauften Sachen, wir waren jung wild und frei.

Bei diesen Gedanken musste ich lächeln. Doch irgendwann gingen wir zuweit mit unseren Spielchen. Wir kamen vor ein Gericht und in Haft. Dort wurde ich dann in eine andere Richtung gelenkt. Ela sah ich dann noch einmal. Sie musste heulen, als sie mich sah. Mir ging es ähnlich, doch ich versuchte es zu unterdrücken. Abschiedsschmerz machte sich breit, vielleicht für immer und ewig. Worte wie Freundschaft und Liebe flogen durch den Raum. Doch ich musste gehen. Oft bereute ich das. Gerne hätte ich gewusst was aus Ela geworden ist. Ich hatte es auch versucht über verschiedenste Suchmaschinen und Netzwerke, auch über Kontakte. Aber eine Ela Wood gab es nicht mehr. --- Gedankenende



Ich rüttelte mein rotes Kleid zurecht und legte mir meinen Schmuck an.

Ich versuchte mich wieder zu konzentrieren. Nahm meine kleine Tasche und machte mich auf den Weg zum Hotel. Der Regen hatte zu meinem Glück aufgehört. Ich betrat das Hotel und gab meinen Mantel an der Lobby ab. Alles war hier schön geschmückt, als ob man was feierte. Ich lief elegant wie die anderen Leute den Gang entlang. Ich wollte ja nicht Auffallen auf den Weg zum Casino. Dort angekommen blickte ich in den großen Saal. Ich versuchte mir einen Überblick zu Verschaffen und ging die Treppe rauf, um von oben zu schauen ob ich Karla sehen konnte. Ich sah lauter begeisterte und konzentrierte Gesichter die ihr Glück versuchten. Dazu spielte man eine leichte Musik, zu der man auch gut Einschlafen hätte konnte. So fühlte ich es  jedenfalls. Meine Augen wanderten hin und her. Im Winkel erkannte ich sie. Karla verließ gerade den Rouletttisch und macht sich auf den Weg zum Fahrstuhl. Sie schaute sich immer mal wieder Vorsichtig um, das konnte ich erkennen.  Ich wusste, durch meine Quelle das sie hier auch ein Zimmer hatte und folgte ihr bedacht.  


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V-Agentin mit HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt