Auftrag 2- Gefangenschaft

269 17 0
                                    

V 


Ich hatte also für mich persönlich einen neuen Auftrag. Unfreiwillig und zufällig war ich in diese Situation geraten und konnte nun mit meinem können, drei andere jüngere Menschen helfen und vielleicht noch gleich einen Täter überführen.

Die Türe ließ sich nicht öffnen!
>>Wahrscheinlich sperrt er über Nacht immer die Türe ab<<, erklärte ich den anderen.
Rick verdrehte die Augen und sagte, >>Na toll! Wir hocken in der Falle, in einem fremden Haus, wo ein Wahnsinniger wohnt.<< 

Er rüttelte noch einmal kräftig an der Türe, aber sie öffnete sich immer noch nicht. >>Man, hör auf! Du wirst die Türe nicht aufkriegen. Siehst du das Vorhängeschloss da? Wir bräuchten dafür einen Schlüssel<<, sagte ich zu ihm mit ernsten Worten. >>Vielleicht können wir durch ein Fenster raus klettern<<, schlug Luna vor und lies ihren Blick durch den schwach erleuchteten Raum wandern. Sie rannte nach hinten zu dem kleinen Fenster. Wir versuchten nun das Fenster zu öffnen, doch es war ziemlich fest am Fensterrahmen angebracht. Aber mit vereinten Kräften gelang es uns dann doch. Das Fenster flog auf und ich stieg aufs Fensterbrett.


>>An eurer Stelle würde ich das jetzt nicht tun, wenn euch euer Leben noch was wert ist!<<, erklang eine Stimme aus dem Hintergrund. Wie vom Blitz getroffen erstarrten wir, blieben stehen. Ganz hinten in der Ecke im Wohnbereich stand er, mit einer langen Flinte in der Hand und zielte auf uns.

>>Na los? Weg da vom Fenster!<<, schrie er uns an. Mit erhobenen Armen gingen wir weg vom Fenster. >>So ist es brav!<<, sagte Jackson dann mit einem ruhigen zufriedenen Ton.

>>Die Treppe darunter und passt gefälligst auf wo ihr hintretet. Es soll ja keiner die Treppen herunterfallen!<<, lachte er laut und grässlich. Rau und unangenehm.
Mit pochendem Herzen trotteten wir nach unten. Ich konnte bei den anderen die Angst in den Gesichtern erkennen.

Im Keller von diesem Haus war es zappenduster. Es roch ziemlich muffig und überall stand allerlei Krimskrams rum. Kartons über Kartons, die an der Wand aufgestapelt waren. Tausende von leere Flaschen Bier, Wein und Schnaps. Stofffetzen die mal ein Vorhang gewesen sein mussten und noch vieles mehr lag überall verstreut herum. Der Geruch der hier unten in der Luft lag, entpuppte sich eher zu einem Gemisch von Alkohol, verbranntem Papier und vergammelten Essen. Jackson schubste drei von uns unsanft in einen Raum. Dann hob er das Gewehr und zielte zuerst auf Rick, dann auf mich und Luna. Nur Jakob blieb noch bei ihm. Ihn hielt er zurück.
>>Es tut mir wirklich leid ihr Süßen, aber ich kann euch nicht mehr gehen lassen<<, sagte er.

>>A...a...aber warum? Wir versprechen , wir werden niemanden etwas erzählen<<, stotterte ein panischer Rick. >>Das soll ich euch glauben! Das klang vorhin von der da aber ganz anders<<, sagte er, runzelte die Stirn und zeigte mit seinen dicken Händen auf mich.

>>Das Risiko ist mir viel zu hoch mein Junge!<<, erklärte er in Richtung Rick.

>>Du!<<, schrie er und Jakob erschrak so sehr, das sein Körper leicht bebte.
>>Geh zu dem Tisch da hinten. Darunter liegen Seile. Hol sie her!<<, forderte er.

>>Los jetzt!<<, brüllte er mit hoher Stimme und hob das Gewehr nach oben und tat so, als wollte er ihm damit schlagen. Ohne ein weiteres Wort stolperte Jakob zum Tisch und kroch darunter, um die Seile aufzuheben. Vor Angst getrieben ging er zu Jackson und reichte ihm die Seile. Er lächelte zufrieden. Sehr schön gemacht süßer.

>>Was haben sie mit uns vor?, fragte ich ihn nun klar und deutlich. Luna stand neben mir und atmete schnell und ungleichmäßig vor Angst.
>>Das wirst du gleich sehen! Na los, Hände auf den Rücken und umdrehen<<, sagte er.
Ich blickte in Luna ihre Augen wo sich kleine Tränen sammelten.

Wir drehten uns gehorsam um. >>Aber ich will nicht dass..<<, erklärte sie.
>>Sei nicht so ein Baby, meine Kleine!<<, zischte Jackson. Er stand nun hinter uns und ich spürte seine Nähe. Er schlang die Seile um unsere Handgelenke und zog sie fest. Dann gab er uns einen Klaps auf den Hintern und meinte, >>Mhh, schön frisch und knackig.
Die Seile fraßen sich schmerzhaft in meine Haut. Auch ich konnte gerade noch so die Tränen zurückhalten. Danach richtete er wieder die Flinte auf uns. Ich schluckte kräftig und in meinem Magen krampfte sich alles zusammen. >>Aber wenn sie uns nicht frei lassen, dann werden wir von unsere Herberge als vermisst gemeldet bei der Polizei. Die werden dann den ganzen Wald absuchen und uns finden und sie werden verhaftet<<, erklärte Rick.

Der grauenhafte Typ stieß kräftig die Luft aus und lachte anschließend wie eine Hyäne. >>Ach, mach dir darüber mal keine Sorgen. Hältst du mich wirklich für so blöd? Bis die hier sind, bin ich mit euch schon längst über alle Berge!<<, sagte er.
Was hatte das zu bedeuten? Wollte er sich mit uns aus dem Staub machen? Als Geiseln? Wo wollte er mit uns hin? Was hatte er dann wohl vor?

Bei diesen Gedanken brach ich in Schweiß aus. >>Bitte, bitte lass uns gehen, jammerte Jakob wie ein kleines Mädchen.  >> Ich mache alles für sie<<, ergänzte Jakob noch. Er war einzige der noch bei Jackson stand. >>Alles<<, sagte Jackson und grinste dabei. Er packte ihn an den Armen und wir hörten Jakobs wimmern.

>>Na, na, na! Du wirst dich doch nicht zu einem Waschlappen entwickeln mein Süßer? Jetzt zum letzten Mal! Höre mit diesem Gejammer auf, sonst muss ich wohl zu anderen Mitteln greifen. Also haltet jetzt alle eure Klappen und gute Nacht!<<,sagte er.

Ohne eine Antwort abzuwarten, suchte er gemeinsam mit Jakob einen Weg zur Tür und schloss sie von außen ab. Was wollte er mit ihm. Ich machte mir darüber große Sorgen.

Das Licht war so dunkel und beleuchtete nur spärlich den Raum.
Nun waren wir wieder allein. Eingesperrt in diesem Keller. Keiner wusste, wo wir waren. Luna fing an fürchterlich zu weinen. >>Wir werden hier nie wieder raus kommen. Nie wieder unsere Familien sehen und für immer bei diesem widerlich brutalen Kerl bleiben<<, wimmerte sie.

Ich versucht sie zu Beruhigen und zu Trösten. Ich wollte sie gerne umarmen, doch dies ging leider nicht. Ich versuchte sie mit Worten zu Beruhigen.

>>Hör auf sowas zu sagen, okay? Hör bitte auf! Natürlich werden wir hier raus kommen<<, erklärte ich ihr. >>Ach ja und wie?<<, mischte sie Rick ein. Ich versuchte zu lächeln und stark auszusehen. Ich überlegte kurz und schaute mich um.

>>Na, eine Schere! In diesem Gerümpel wird doch irgend eine Schere zu finden zu sein oder irgendetwas scharfes. Damit könnten wir die Fesseln durchschneiden, sagte ich.

Lunas Augen leuchteten, >>Genau! Du bist die Beste, kommt suchen wir<<, sagte sie. Ich hatte jetzt wieder ein besseres Gefühl weil auch in ihrer Stimme ein bisschen mehr Hoffnung war. Wir drehten uns auf dem Bauch und fingen an uns vorranzurobben.

Was würden wir aber tun, wenn Jackson plötzlich zurückkam? Wenn er sieht wie wir hier im Keller herumkrochen? Würde er uns alle kaltblütig töten? Was passiert mit Jakob gerade?

Alle diese fürchterlichen Gedanken schwirrten mir die ganze Zeit durch den Kopf.

Danke für Lesen und Voten!!  



Danke für Lesen und Voten!!

V-Agentin mit HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt