Finale 2

268 18 0
                                    

V

 Ich saß in blauer Jeansund weißer Bluse auf einem Holzstuhl in dem kleinen Holzhaus am See, mitten in der Provinz. Konzentriert starrte ich auf den kleinen Laptop den mir Karla für die Kommunikation mit meiner Familie dagelassen hatte. Er war schon geöffnet und betriebsbereit vor mir auf dem Tisch aufgebaut. Es war außerdem unerträglich heiß in dieser Hüte.


Ich überlegte mein Vorgehen genau und machte mir ein paar Notizen. Ich hatte nur das Ziel, Ela wieder in meinen Armen halten zu können. Das Geld und der restliche Besitz waren mir total egal. Ich öffnete den Videochat und fand dort zu meiner Überraschung schon alle möglichen Kontaktadressen meiner Familie. Woher hatten sie alle Informationen über mich, überlegte ich kurz. Doch für große Überlegungen war keine Zeit und ich wählte die Nummer meines Bruders. Zu ihm hatte ich noch am ehesten Kontakt gehabt. Er freute sich mich mal wieder zu sehen und zu hören. Ich erklärte ihm die Situation.

>>Warum kontaktierst du nicht die Polizei?<<, fragte er. Ich erklärte auch ihm warum das nicht ging und das ich Ela nicht gefährden wollte. >>Ja, diese süße Maus war neulich bei mir. Ein immer noch heißer Feger<<, erklärte er mir. Ich wusste das auch mein Bruder  sie schon immer hübsch fand. Er sagte mir seine Hilfe zu, wollte alles Organisieren um dann von New York zu mir zu kommen.


Mein Bruder würde die Strapazen auf sich nehmen um zu mir kommen. Zehn Stunden Fahrzeit, eine sehr lange Autofahrt allein. Hoffentlich würde er rechtzeitig hier sein.

Den Rest des aufregenden Tages, saß ich draußen auf den Balkon und starrte auf den See. Ich hoffte das alles gut gehen würde und ich morgen hier wieder mit Ela sitzen konnte. Zwischendurch kontaktierte mich nochmals mein Bruder das er mit dem Geld unterwegs sei.

Der Nächste morgen. Ich hatte lange geschlafen. Bald würden sie kommen um das Geld zu holen. Die Sonne brannte schon heiß am Himmel. Als ein roter Wagen mit ein wenig Abstand zur Hütte unter einem Baum parkte. Es öffnete sich langsam die Fahrertür und diese blieb ein paar Sekunden lang offen stehen, dann schloss der Fahrer die Fenster und zog den Schlüssel ab. Es war mein Bruder. Ich konnte ihn trotz einiger Entfernung genau an seinen Bewegungen erkennen. Er blieb noch sitzen und beobachtete die nähere Umgebung durch die Frontscheibe des roten Wagens.

Dann nahm er den Griff der Tür und stieg aus. Er hatte einen silbernen Koffer in der Hand und blieb kurz vor dem Auto nochmals stehen. Er war nervös, dass konnte man Erkennen. So blies er auch erstmal langsam die Luft aus seinen Lungen, als die grelle Sonne in erfasste. In einer einzigen Bewegung schloss er den roten Wagen ab, steckte die Schlüssel in die Hosentasche und sah sich wieder skeptisch um und ging los. Am liebsten wäre ich im entgegen gerannt und hätte ihn umarmt und wild abgeküsst vor Freude. Aber auch ich war immer darauf bedacht, möglichst keine Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen und in Deckung des Hauses zu bleiben. Schnell marschierte er auf die Holzhütte zu.

Ich öffnete die Tür vorsichtig. Meine großen Augen starrten in sein verängstigtes Gesicht. Ich Versuchte meine Angst und meine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen und grinste als er die Tür hinter sich zu warf.

Ich öffnete den Mund,>>Nah, endlich. Hat das lange gedauert, Brüderchen?!<<, sagte ich.

Dieser legte den Kopf schief, als er auf mich zu ging. >>Lange? Ich bin sofort losgefahren, Schwesterherz<<, sagte er. Ich schüttelte den Kopf, grinste und fiel ihm dann aber in seine starken Arme. >>Ist schon gut! Ich bin froh, dass du da bist und wir das alles Lösen können. Bald ist Ela frei<<, sagte ich erleichtert.

Er lächelte, während er mich im Arm hielt und leicht an sich drückte. Nach einem kurzen Moment nahm er seine Hände und drückte mich von sich weg. Ich sah ihn in die Augen und fragte, >>Bist du verfolgt worden?<<, seufzte ich leise. >>Ehm, es waren zwei Männer in einem dunklen großen Wagen hinter mir. Mit dunklen Haare und komischen Umhängen. Seit der letzten größeren Stadt sind sie mir gefolgt. Irgendwann aber war der Wagen verschwunden. Ich warf einen Blick auf die Tür und das Fenster. >>Das heißt, die könnten schon draußen sein und uns beobachten.<<, erklärte ich. >>Wenn die Typen mit der Sache was zu tun haben, dann ja<<, sagte er.

Mein Bruder tastete seine Jacke ab und gab mir eine Pistole, die er sich in dem Schulterpolster versteckt hatte. >>Aber nur Herumballern, wenn es unbedingt sein muss! Keinerlei Risiko eingehen, Schwesterherz und in Deckung bleiben! <<, sagte er Übervorsichtig zu mir.

Plötzlich hörte ich eine Männerstimme von draußen. 

>>Heh! Schlampe !Wir wissen, dass du das Geld hast. Wir wissen auch das du nicht alleine bist. Du kommst gleich mit den Koffer raus.<<, sagte diese.  Ich sah verstört zu der Tür hinüber. Die Typen waren schon da, wo war aber Karla mit Ela. Die Stimme meldete sich wieder, >>Das gilt auch für den Typen der in den roten Wagen saß.

>>Wieviel Zeit wir haben um raus zu kommen?<<, fragte ich.
Die Stimme eines der Typen war wieder zu hören. >>Sofort<<, schrie er.

Ich erwiderte und sagte das ich erst Ela sehen möchte. Plötzlich brach das Chaos los! Schüsse fielen und Kugeln bohrten sich in die Hauswände des Hauses. Sofort duckte ich mich und auch mein Bruder ging in Deckung. Mit großen Augen starrte er auf die Holztür und betete innerlich, dass sie halten würde.

>>Was war an den Worten von den Jungs falsch zu verstehen oder willst du deine Freundin verlieren?<<, schrie plötzlich eine weibliche Stimme die ich sofort erkannte. Das Feuer wurde eingestellt und ich blickte aus dem Fenster. Da stand sie gemeinsam mit Ela und hielt ihr die Waffe an den Kopf.

Ich nahm den Koffer und ging Vorsicht hinaus. Langsam folgte mir mein Bruder. Ich stellte den Koffer vor mir ab. Einer von den Typen kam auf mich zu und nahm den Koffer. Er ging damit zum Auto. >>Du hast jetzt das Geld, jetzt lass sie frei<<, sagte ich in Richtung Karla.

 >>Wir prüfen erst den Koffer mit dem Geld, Süße<<, sagte sie.

Doch was dann kam damit hatte ich nicht gerechnet. Der Typ zeigte mit den Daumen nach oben. >> Alles ok<<, sagte er. Meine Augen richteten sich wieder zu Karla die ihre Waffe herunternahm.

Doch plötzlich fing Ela an zu grinsen. >>Hat doch alles geklappt Schatz. So wie ich dir es gesagt habe<<, sagte sie zu Karla und küsste diese intensiv.

Ich war schockiert, fassungslos und erstarrt. Ich blieb einfach stehen. Beide drehten sich um und gingen Kichernd zum Wagen. >>Pech gehabt!<<, rief mir Ela zu.

Ich kam wieder zu mir und zückte die Waffe die mir mein Bruder mitgebracht hatte. Ich hatte Wut auf alles und wollte losfeuern. Doch bevor ich abziehen konnte traf mich eine Kugel. Ich ging zu Boden. Mir wurde Schwarz vor Augen. Ich hörte immer noch das Lachen von den beiden. Dann den Wagen der davonraste und die Stimme meines Bruders. Doch dann wurde alles Schwarz um mich herum.

                                                                                              -ENDE-



Danke fürs Lesen und Voten!!!!

Ich hoffe die Geschichte hat euch gefallen!  






V-Agentin mit HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt