Ende oder Anfang - Teil 2

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V

 Wir hatten großes Glück und erreichten Ela ihren Wagen noch rechtzeitig. Wir hatten ihn nicht direkt am Haus geparkt um aufzufallen. Hastig stiegen wir ein, Ela auf den Fahrersitz und ich daneben.

Gerade noch rechtzeitig schaffte ich es, mich an der Türe festzuhalten, als Ela Gas gabt um im Schnelltempo loszufahren. Ich musste leise schadenfroh auflachen als ich sie so Beobachtete. Ela runzelte fragend die Stirn.

>>Also wirklich, diese Action, daran würde ich mich niemals gewöhnen können. Das hattest du nun in den letzten Jahren jede Woche?<<, fragte Ela mich.

>>Eigentlich schon, aber nicht jede Woche<<, grummelte ich etwas Unverständlich in ihre Richtung und schwieg. Ich schloss die Augen, denn die Müdigkeit überrannte mich auf einmal. Obwohl ich eigentlich voller Sorge sein müsste um Ela. Ich überlegte noch, ob die Polizei schon unsere Verfolgung aufgenommen hatte und  fiel schon in einen Schlaf.

Als ich wieder aufwachte, streckte ich meine steif gewordenen Glieder aus. Ich schmatze müde und rieb mir die Augen. Ela fuhr immer noch in einem gefährlichen Tempo durch die Straßen. Sie musste Stunden lang gefahren sein.

>>Nah, auch wieder wach?<<, begrüßte sie mich in einem leicht angespannten Ton. Ich erwiderte nichts darauf, da die Antwort meiner Meinung nach mehr als nur offensichtlich war.

>>Haben wir alles endlich abgehängt?<<, frage ich stattdessen hoffnungsvoll und setzte mich gerade hin. Ela zuckte mit den Schultert. >>Verfolgen tut uns Augenblicklich niemand. Jedenfalls ist nichts davon zu sehen<<, erklärte mir eine grinsende Ela.

Ich versuchte mich langsam wieder zu Orientieren uns suchte nach einer Landkarte im Auto.  Diese Wedelte nun plötzlich vor meiner Nase, den Ela hatte sie mir herübergereicht. Anhand von Schildern der Straße suchte ich nun auf der Karte den Punkt wo wir uns befanden. Chattahoochee Nationalpark, Nr.74 in der Nähe von Robbinsville. Wald und Wasser, das passt doch um erstmal unterzukommen dachte ich mir. Wildnis war ich seit Schottland ja gewohnt.


Da waren wir nun. Schweigend stiegen wir aus den Wagen aus. Das Licht der untergehenden Sonne strahlte durch die Bäume auf die kleine Lichtung und tauchte alles in ein romantisch orangenen Licht. Es war alles hier kitschig und romantisch schön. Es hätte für ein Happy End taugen können.

Wir waren frei und spontan, nutzten die Möglichkeit in dieser Holzhütte am See um unterzukommen. Wir hatten diese Hütte gefunden und sie gleich für unsere Zwecke beansprucht. Etwas später standen wir beide also schweigend auf den Balkon und blickten auf den See. Es waren bestimmt schon zehn Minuten oder länger. Es war zwar wunderbar schön mit dem ganzen goldenen Sonnenlicht und den langen Schatten und so, aber auch irgendwie nicht mehr ganz so warm. Ich blickte hoch in Elas Gesicht, das aus einer mehr oder weniger verschlossenen und abweisenden Mischung auf den See starrte. Es wunderte mich, weil wir grade eine angenehme Stimmung hier hatten. Träumte sie, machte sie sich Gedanken oder hatte sie Angst?

Aber, Gott, sie sah dabei schon ziemlich sexy aus.

Aber was hatte ich den in so einer Situation wieder für Gedanken. Schäme dich, zügelte ich diese. War ihr eigentlich bewusst, wie sie auf mich wirkte? Immerhin brachte sich mich dazu, diese Feststellung zu machen, wann immer ich ihr Gesicht genauer betrachtete, was mehrmals vorkam. Dieses Profil, diese Haare und diese Augen waren so schön. Sie trieb mich damit in den Wahnsinn.

Ich räusperte mich. Aha, eine Regung von ihr, toll.

>>Vanessa<<, begann sie etwas zu sagen und drehte sich etwas steif zu mir. >>Ja?<<, antwortete ich und war mal gespannt, was jetzt von ihr kam.

>>Was tun wir hier?<<, fragte sie mich. Schwupps fand ich mich in der Wirklichkeit wieder. Es gab ja einen Grund weswegen wir hier waren. Eigentlich machten wir hier ja keinen Urlaub, das hatte ich ja fast schon verdrängt.

Aber auch nach ihren kurzen Schweigen, war ich in gespannter Stimmung was noch kam von ihr. Ihre Frage war berechtigt gewesen und wir sollten uns Überlegen wie es weitergehen würde zu diesem jetzigen Zeitpunkt. Doch zu meine Überraschung sagte sie, >>Du könntest zum Beispiel erstmal damit anfangen, deine Arme um mich zu legen, ich friere nämlich. Wenn du das gemacht hast, dann könntest du mich ja eigentlich auch mal küssen<<<, erklärte sie zu meiner Überraschung. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Ich tat so als hätte ich es nicht gehört.

So öffnete ich erstmal die Tür die wieder in die Räume der Hütte führte. Der viereckige Raum war nicht groß und beinhaltete lediglich einen Tisch mit einer alten gepolsterten Bank in der hintersten Ecke, einer Tür an derselben Wand und einen gegenüberliegenden Kamin. Die Sonne war inzwischen komplett verschwunden uns es war echt kühl. Ich hoffte dass die Situation sich nicht plötzlich änderte, also begann ich stumm und ohne sie noch einmal anzusehen, ein Feuer zu machen. Ich stapelte aus Resten von Zeitungen und Holz, die noch in einem Korb davor lagen einen Haufen und zündet ihn an.

Danach setzte ich mich auf die gepolsterte Bank. Das Feuer brodelte und Ela überraschte mich mit ihren verhalten wieder. Bevor ich sie überhaupt richtig ansehen konnte, lag sie schon in meinen Armen und krallt sich an mir fest. Meine Gedanken waren nur noch bei ihr, diesem wunderbaren Geschöpf. Alle meine Sinne wurde beansprucht. Ela drückte mir langsam aber zärtlich einen Kuss auf die Lippen. Bevor meine Fantasie mit mir durchgehen konnte, drücke ich meine Lippen auf ihre. Ich merkte deutlich wie sie fordernder wurde. Ich war kurz davor in ihren Armen dahin zu schmelzen.

Langsam strich sie mir die dünne Jacke von den Schultern und begann mein weißes Hemd aufzuknöpfen. Ich hielt einen Moment inne, und betrachte sie intensiv. Ich versuchte jeden Augenblick mit ihr zu genießen. Augenblicken von denen ich immer geträumt hatte, wenn ich zwischen den Fällen auf meinem Bett in meiner Wohnung lag. Wie sie da vor mir saß, mit ihren geröteten Wangen und dem schüchternen Lächeln, mit den braunen Haaren, die ihr immer ins Gesicht fielen. Ihr flacher Bauch und die perfekten Rundungen, die sich genau an den richtigen Stellen befanden, das alles erregte mich. Ich war im Paradies und nicht in der Hölle.  

Danke fürs Lesen und Voten

V-Agentin mit HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt