Auftrag 1 Teil 2

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 V



Wie versteinert hockte ich in meinem Versteck und hatte die Blicke nur auf Karla gerichtet. Die andere Agentin stand da, unfähig sich auch nur einen Schritt zu bewegen. Sie starrte ihren Mann und Partner verstört an. Taumelnd stützte sich dieser an der Wand ab und griff sich an die linke Brustseite, nur um dann seine Hand verwirrt anzusehen, die voller Blut war. Er warf einen beunruhigten Blick zu seiner Frau. Dann knickten ihn die Knie ein und er brach zusammen.


Jetzt war die Situation außer Kontrolle. Ich wechselte anscheint wieder vom rationalen in die menschliche Seite und erwachte aus meiner Erstarrung.
Mit einem Aufschrei eilte ich zu dem Agenten und nahm seinen Kopf in meinem Schoß.

>>Wie geht es meiner Frau<<, fragte er mit schwacher Stimme. Mit jedem Wort, was er sprach, kam Blut aus seinem Mund. >>Gut<<, erklärte ich ihm und zeigte auf seine Frau die in der Ecke hockte.

>>Das ist gut<<, kam es leise von ihm. Besorgt sah ich auf den immer größer werdenden Blutfleck, der sich durch seinen Pullover sog. >>Halte durch, hörst du mich? Halt durch!"<< ,schrie ich ihn an.

Ihm fielen immer wieder die Augen zu. Seine Frau stand nun neben mir und zitterte am ganzen Körper. >>Sag ihr, dass ich sie liebe<<, kam von ihm wieder kurz.
>>Das kannst du ihr jetzt selber sagen"<<, erwiderte ich leise.

>>Du schaffst das, hörst du?<< erklärte ich ihm. Ich versuchte mit kurzen Blicken die Umgebung zu Erforschen, erblickte aber keinen.Ich drehte mich wieder zu dem Agenten, aber von ihm kam keine Worte mehr, er hatte seine Augen für immer geschlossen.

Seiner Frau weinte bitterlich und ich nahm sie in eine feste Umarmung und tröstete sie kurz. >>Kann ich dich allein lassen? Ich will nur kurz die Halle kontrollieren ob noch jemand da ist<<, sagte ich. Einige Meter in der Halle an einer etwas dunkleren Stelle, lag eine Person regungslos. Ich stellte fest das es sich dabei um Mik Melski handelte. Die zweite Kugel hatte wohl er abbekommen. Auch er hatte wohl viel Blut verloren. Doch neben seiner Leiche lag noch ein Messer. Dies kam mir komisch vor.

Ich blickte wieder hoch und sah einige Meter weit von mir, einen weiblichen Schatten. Es konnte sich eigentlich nur um Karla handeln , >>Bleib doch stehen<<, rief ich noch. Doch sie rannte davon.

Wenige Minuten später kam ein Rettungsteam, leider zu spät. Jedenfalls für den einen Agenten. Für Mik wäre es wohl eh zu spät gewesen. Das lag an dem Messer, was neben ihm lag. Jemand hatte damit auf ihn eingestochen. 

Die andere Agentin, wurde mit abtransportiert. >> Finde Sie<<, rief sie mir noch zu. Ich saß auf dem Bordstein, die Kälte und Nässe, die durch meine Kleidung drang, bemerkte ich überhaupt nicht, es war mir egal. Gedankenverloren sah ich die vielen Toten vor mir. Ich hatte schon viele sterben sehen. Ich konnte immer noch nicht glauben, was so eben alles passiert war.

Doch was blieb waren Bestürzung, Hilflosigkeit und Wut. Auch Wut auf sich selbst. Wie konnte die junge Frau mir entkommen. Mir V, der besten Agentin auf diesen Planten.

 Wo war sie hin? Hatte sie was mit dem Messer zu tun? Ich hoffte auf einen Anruf der vielleicht Klarheit brachte. Zum wiederholten Male sah ich auf mein Handy, was schon einige Male geklingelt hatte. Ich stand mit einem tiefen Atemzug auf und nahm das Gespräch an.


>> Sie ist im Hotel, sie sitzt gerade im Casino dort<< , erzählte mir die Stimme am Telefon.

Ich hatte also einen Hinweis und machte mich auf dem Weg zum Hotel. 

ENDE


Danke fürs Lesen und Voten. Ich hoffe es gefällt euch. 

V-Agentin mit HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt