Teil 18

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Erik starrte auf die dunkle Tischplatte und würde am liebsten irgendeinen Schädel darauf zertrümmern bis das Blut in den Rillen hinabsickerte und auf den Boden troff. Bis das Gehirn sich in der roten Masse zuckend verteilte und das Leben der Person ausging wie das Licht einer kaputten Taschenlampe.

Das einzige was ihn davon abhielt? Lyjana

Sie saß gegenüber ihre Augen ernst und direkt auf ihn gerichtet er würde ihr zu gerne sagen, dass er das Video gesehen hatte wie sehr er ihre Eleganz und ihre Würde bewunderte. Sein Vater saß ebenfalls im Verhörsaal und grinste selbstsicher. Er trug einen grauen Anzug, er hatte sich zurecht gemacht für den Richterspruch seines Sohnes und Erik grinste innerlich in sich hinein. Er würde seinen Vater gerne anschreien und beleidigen. Doch er schwieg seelenruhig weiter, während ein Mann die Fläche betrat, sein Gesicht war überspannt von Brandnarben. Erik wurde kalt als er einen der Camper erkannte. Wie zur Hölle hatte er das Inferno der Tankstelle überlebt.

John saß weiter hinten im Verhandlungssaal und Erik riskierte keinen Blick zu ihm, er würde jetzt beten wäre er gläubig. Beten, dass der Mann bestochen wurde und das erfolgreich. Die Staatsanwältin sprach ihn an und der Mann nickte und schwor seinen Eid.

„Bitte schildern sie die Ereignisse Herr Panzer."

„Ich war mit meinem Freund campen, als wir zurück zum Wagen liefen, da ein starkes Unwetter tobte und dann ganz plötzlich trafen wir auf Lyjana Hatheway. Aber wir erkannten sie nicht, sie wirkte verwirrt und verletzt, deshalb sprachen wir sie an und wollten sie zur nächsten Polizei Station bringen."

„War Frau Hatheway alleine?", fragte die Richterin dazwischen und der Mann nickte eifrig. Eriks Nerven spielten derweil auf einer Achterbahn, verdammt er dachte der Mann wäre Tod. Er hätte sicher gehen sollen, aber Lyjana war verletzt gewesen und ihm war es zu gefährlich gewesen in das Inferno hineinzulaufen.

„Wir waren die einzigen bei ihr, bis wir tanken mussten. Wissen sie unser Benzin Tank war schon vorher leer, also stiegen wir aus und da erkannte ich eins der Fahndungsposter und eben das sie die vermisste ist. Doch dann kam ein schwarzes Motorrad herangefahren und er stieg ab."

Sein dicklicher Finger deutete auf Erik und Lyjana sah besorgt zu ihm herüber das sah gar nicht gut aus. Für sie beide nicht, wenn er nicht herauskam dann würde Lyjana sterben.

„Er kam auf uns zu und wollte Lyjana mitnehmen, er war so besorgt. Das Mädchen schien mit ihm vertraut zu sein und weinte ganz schrecklich, sie erzählte von Gefangenschaft und das ER sie zu schrecklichen Dingen zwang. Daraufhin sagte Selweig es wäre gefährlich und das ER auf dem Weg war. Ich habe das alles nicht verstanden bis ein weiterer Mann einfach auftauchte. Das muss die Person gewesen sein vor der sie solche Angst hatten. Fragen sie mich nicht wie er herkam, er sah aus wie um die 60. Es kam zum Streit er bedrohte das Mädchen und Herr Selweig ging immer dazwischen und dann rief er etwas das mich bis heute wundert."

„Was war das Herr Panzer? Was rief Erik Selweig an diesem Abend seinem Vater zu?" Erik war in der Zwischenzeit hochkonzentriert merkte sich jeden Satz den der Mann sprach und wäre John nicht so hässlich würde Erik ihn jetzt küssen. Er hatte es geschafft einen der wichtigsten Zeugen zu kaufen oder zu erpressen – Erik war das egal.

„Ich habe sie entführt gottverdammt damit du sie nicht töten kannst. Wieso bedrohst du sie noch immer reicht dir nicht was du angerichtet hast? Man wird glauben ich wäre der Mörder dieser Frauen, du bedrohst mich um dich selbst zu decken. Du bedrohst die Frau die ich liebe um dich selbst zu schützen." Der Mann stoppte mit zittriger Stimme und sah zur Richterin.

„Sie fragen sich bestimmt warum ich den genauen Wortlaut kenne, aber seit dem Unfall durchlebe ich jede Nacht wieder diese Momente ich sehe sie immer wieder vor mir und ich weiß das ich versagt habe. Diese beiden Menschen hätten meine Hilfe gebraucht aber ich war nicht da. Es kam zum Streit und dann warf der ältere Mann eine der Zapfhähne auf den Boden und das Benzin lief aus. Herr Erik Selweig hat versucht den Mann niederzuwerfen als er das Feuerzeug nach uns warf. Mehr weiß ich nicht mehr die Tankstelle ging in Flammen auf und ich dachte ich sterbe. Aufgewacht bin ich erst wieder im Krankenhaus. Dort saß er vor mir."

Der Mann zeigte auf Erik und Lyjanas Blick folgte dem Fingerzeig es war gut das sie sich nichts anmerken lies, dass sie eine perfekte Maske aufgesetzt hatte. Genauso wie Erik betrübt auf den Boden sah um seine Rolle zu spielen. Es nervte ihn das der Mann scheinbar nicht wusste wie unhöflich es war auf Leute zu zeigen.

„Er sagte es täte ihm so leid, er würde alles bezahlen. Meine Krankenhausrechnung und alles andere. Er sagte, dass er nur versucht hat Frau Hatheway zu beschützen und dass diese Person die uns angriff, ihr Leben bedrohte, weil sie ihm etwas bedeutete. Er habe die Entführung erfunden um IHN von der Fährte abzulenken und glauben zu lassen sie wäre verschwunden. Aber dann hatte diese Person das Mädchen wieder in die Finger bekommen und –"

Der Mann brach in Tränen aus und wurde von Heulkrämpfen geschüttelt. Die Leute waren still selbst die Richterin war absolut sprachlos und streckte nur die Hand aus wie als wollte sie dem Mann in die Hand nehmen.

„Ich hab noch nie jemand gesehen der so selbstlos gehandelt hat. Er erzählte mir, dass er sich stellen wollte und alle Schuld auf sich nähme. Diese Person hatte versprochen Frau Hatheway in Ruhe zu lassen und das er seine Lyjana so sehr liebte, dass er selbst diese Scharade im Gerichtssaal aufrechterhalten wollte. Wissen sie ich habe nach diesen Schmerzen gedacht ich würde nur noch Hass fühlen. Aber ich weiß das keiner dieser zwei Personen Schuld an allem ist. Keiner von ihnen hat auch diese anderen Frauen umgebracht. Ich habe das Gesicht des Täters gesehen und er ist hier im Gerichtsaal, aber er sitzt nicht auf der Anklagebank."

„Herr Panzer, sind sie sich bewusst was sie da sagen? Erik Selweig ist nicht der Täter?", rief die Richterin aus und stand auf. „Haben sie Beweise?"

„Ja ich habe Beweise, denn der Mann kam erneut um mich zu bedrohen. Ich filmte und nahm die Begegnung auf und ich hatte einen Freund in Hörweite versteckt. Aber bevor ich das alles dem Gericht gebe und mein Leben und das von Erik Selweig und Lyjana Hatheway riskiere will ich ein Versprechen."

„Was möchten sie Herr Panzer."

Wieder richtete sich sein Finger auf doch zeigte er nicht auf Erik und auch nicht auf Lyjana. Der Mann der jetzt mit geweiteten Augen auf den zitternden Finger starrte, öffnete den Mund wollte etwas sagen sich verteidigen. Doch sein Vater blieb still, denn der Camper unterbrach ihn laut.

„Er ist der Täter. Ich habe ihn erkannt als ich hereinkam. Ich will Polizeischutz vor ihm und vor seinen Machenschaften, er ist ein Monster." Schrie der Mann hysterisch wie ein sterbendes Schwein.

Der Satz endete und der Gerichtsaal geriet ihnen einen Aufruhr. Erik sah wie sein Vater über die Ränge stürzte und auf den Camper losging und er wurde hastig aus dem Raum geführt. Er verrenkte sich fast den Hals um zu sehen ob es Lyjana gut ging. Sie war ebenfalls abgeschirmt und wurde aus dem Raum geführt. Sie wehrte sich aber gegen die Männer und sah ihn seine Richtung.

"Erik!"

"Alles ist gut, geh mit ihnen sie werden dich vor meinem Vater beschützen.", rief er ihr zu und sie nickte gab nach und lies sich aus dem Raum schleifen, die Richterin sah zu ihm. Sie hatte gehört was er gesagt hatte und auch sie wurde sofort in Richtung Ausgang gezerrt. Und als die Tür zuschlug und das letzte was er sah sein Vater war, der den Camper mit einem Schlag das Genick an einer Tischkante brach wusste er – jetzt würde alles gut werden. Die Richterin schrie so hoch und schrill das er die Augen zusammen kniff. Sein Vater hatte gerade vor den Augen aller, jemanden getötet nur weil er seine Wut nicht kontrollieren konnte und sich der Intrige die gegen ihn gespannt worden war nicht bewusst war.

Erik hatte gewonnen - und es war das beste Gefühl das er je hatte


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