Kapitel 10 - Emma

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Ein verzweifelter Schrei riss Emma aus dem Schlaf. Schweißgebadet saß Regina senkrecht im Bett und atmete, als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen. Emma war gestern zu müde gewesen um noch nach Hause zu fahren, also hatte Regina ihr Angeboten bei ihr zu übernachten. Es hatte etwas beruhigendes und gleichzig intimes in den Armen der Bürgermeisterin einzuschlafen, auch wenn es wirklich nur schlafen gewesen war.

»Hey, ist alles in Ordnung?« Emma rieb sich die Augen und berührte vorsichtig Reginas Schulter.

»Ich habe furchtbare Dinge getan. Ich sehe die leblosen Gesichter, die mich verfluchen.«, stammelte Regina. »Ich sehe Daniel, der mich verurteilt für das, was nach seinem Tod aus mir geworden ist.« Reginas Stimme brach unter einem Anflug von Tränen.

Emmas Magen verkrampfte sich. Regina traurig, und vor allem weinend zu sehen, zählte für sie zu den Dingen, die nur schwer zu ertragen waren. Sie wünschte sich nichts mehr, als dass Regina glücklich war. Emma knipste die Nachttischlampe an und legte ihre Arm um Regina. Sie zog sie mit zurück ins Bett und platzierte sanft ihren Kopf auf ihrer Brust. »Das ist die Vergangenheit. Jeder weiß, dass du dich geändert hast. Du bist eine Heldin.«, flüsterte Emma und küsste Reginas dunkelbraunes Haar.

Regina festigte den Griff um Emmas Körper. »Es lässt mich nicht los, Emma. Sie werden mich immer verfolgen. SIE wird mich immer verfolgen.«

Es kostete Emma keinerlei Überlegung um herauszufinden, von wem Regina sprach. Es war die Böse Königin, die sie einfach nicht loswerden konnte. »Sie existiert nicht mehr. Du hast sie besiegt.«

»Nein, sie ist immer noch in mir. Ich bin es gewesen, die so viele Menschen getötet hat. Ich ganz allein«, schluchzte Regina.

Etwas unbeholfen fuhr Emma durch Reginas Haar. Diese Seite an ihr war Emma fremd. So zerbrechlich und unsicher kannte sie die Bürgermeisterin nicht. Auf einmal war sich Emma nicht mehr so sicher, ob sie ausreichte. Ob sie genug war, um Regina glücklich zu machen. Emma war ihr ganzes Leben lang allein gewesen und hatte nicht gelernt wie es sich anfühlte, für das Glück eines anderen verantwortlich zu sein. Sie kannte es nicht Trauer zu empfinden, nur weil ein anderer weinte. Und dann kam Regina Mills.

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»Killian ist wieder aufgetaucht. Er war hier und hat gefragt, wo du steckst«, sagte Mary Margaret, als Emma das Apartment ihrer Eltern betrat.

»Was hast du gesagt?« Emmas Kehle verengte sich bei dem Gedanken daran ihren Exfreund irgendwann auf den neusten Stand bringen zu müssen.

»Die Wahrheit natürlich, dass ich es nicht weiß. Ich möchte mich nicht einmischen, aber vielleicht solltest du dich mal wieder in eurem... deinem Haus blicken lassen.« Mary Margaret grinste und musterte Emmas provisorisch zurückgebundenes Haar und die dunklen Schatten unter ihren Augen. »Lange Nacht gehabt?«

Emma sah verlegen zu Boden, aber konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. »Wo ist Henry?«

»Er ist mit David unterwegs, lenk jetzt nicht ab«, stichelte Mary Margaret neugierig.

»Ja, ich war bei Regina. Ist doch nichts dabei, oder?« Lässig stemmte Emma die Hände in die Hüften um sich nicht anmerken zu lassen wie nervös es sie machte über Regina zu sprechen. Seit Zelenas Überfall hatte sie keine Gelegenheit für ihre Mutter ergeben unangenehme Fragen zu stellen. Alle waren zu sehr damit beschäftigt gewesen sich auf das Kommende vorzubereiten.

»Nein, es freut mich, dass es zwischen euch gut läuft. Hast du mit Killian schon darüber gesprochen? Er vermisst dich wirklich, Emma. Du musst ehrlich zu ihm sein«, sagte Mary Margaret beinahe kleinlaut.

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