Kapitel 16 - Emma

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Mit einer unsanften Landung fand sich Emma mitten im Märchenwald wieder. Das wurde ihr sofort bewusst, als sie die Augen öffnete und den Naturgeruch einatmete. Schließlich war sie hier bereits schon einmal gewesen. Sie hatte allerdings keine Ahnung in welcher Zeit sie gelandet war. Da sie nicht alle Zutaten für den Spruch finden konnten, lag das nicht in ihrer Macht. Sie streifte sich den Dreck von ihrem einfachen Kleid, das Mary Margaret ihr gegeben hatte damit sie besser ins Bild passte, und lief einen schmalen Pfad entlang, in er Hoffnung er würde sie irgendwohin führen. Den Beutel mit dem Duplikat der Krone, die Leroy in schnellster Arbeit angefertigt hatte, trug sie bei sich. Tatsächlich landete sie auf einer Lichtung und konnte sich ein Bild davon machen, wo genau sie gelandet war. Sie sah weit und breit nichts außer Feld und weite Wiesen. Das könnte ein langer Spaziergang werden.

Nichts desto trotz machte sich Emma auf den Weg. Die Wiese war matschig und sie war froh, dass sie wie immer ihre Boots anhatte. Auf einmal hörte sie ein lautes Wiehern und Hufeklappern aus der Entfernung. Anstatt sich zu verstecken und abzuwarten, wer das überhaupt war, versuchte sie durch Winken auf sich aufmerksam zu machen. Sie musste jemanden nach dem Weg fragen und war froh, einen Menschen zu entdecken. Das dunkelbraune Pferd und sein Reiter - dem geflochtenen Zopf nach zu urteilen eher Reiterin - kamen direkt auf Emma zu und verlangsamten ihr Tempo, als sie Emma erspähten. Diese konnte ihr Glück kaum fassen. Der altblaue Mantel, did dunklen Augen und das unschuldige Lächeln - die Reiterin auf dem Pferd war Regina.

»Ruhig, Rocinante«, brachte sie ihr Pferd zum Stehen und stieg ab. »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie Emma mit klarer Stimme.

Diese musste sich erst einmal sammeln. Regina stand vor ihr, lebendig. Der Spruch hatte funktioniert. Es kostete ihr eine Menge an Selbstbeherrschung Regina nicht einfach an sich zu drücken und nicht mehr loszulassen. Sie musste herausfinden, in welcher Zeit sie gelandet war. Der sorglose und befreite Gesichtsausdruck - Regina war bestimmt noch nicht Königin.

Die Reiterin zog ihre Handschuhe aus und gewährte somit Emma einen Blick auf ihre Finger. Kein Ring - Regina war noch nicht unglücklich verheiratet. Wahrscheinlich kannte sie König Leopold noch nicht einmal.

»Sprechen sie meine Sprache?«, fragte Regina freundlich. »Ich bin Regina«, stellte sie sich vor und reichte Emma die Hand.

»Ja, ja tu ich. Ich bin Em... Leia. Ich bin Leia«, stammelte Emma und nahm Reginas Hand. Sie spürte ihre weiche Haut und die wärme, die sich auf ihrer Handfläche ausbreitete. Fast hätte sie nicht mehr losgelassen. Prinzessin Leia hatte ihr damals als Deckname gedient und er würde es jetzt auch wieder tun.

»Was machst du hier draußen? Gehst du spazieren?«, fragte Regina und streichelte liebevoll ihr Pferd.

»Eigentlich bin ich auf der Suche nach dem Gut von Prinz Henry. Ich suche Arbeit.« Das war die beste Ausrede, die Emma in dem Moment einfiel. Vielleicht wusste diese Regina schon etwas von der Krone und konnte ihr weiterhelfen.

»Kennst du dich mit Pferden aus?«, fragte Regina und reichte Emma die Zügel.

»Klar. Sie müssen gepflegt werden und... fressen Heu.«

Regina kicherte. »Dann kann ja nichts mehr schiefgehen. Nein, im ernst, kannst du reiten?«

»Na logisch, ich meine, jeder kann doch reiten.«

»Dann mal los!«, sagte Regina und gab Emma die Erlaubnis auf das Pferd zu steigen.

In Wirklichkeit hatte Emma noch nie auf einem Pferd gesessen, aber wie schwer konnte das schon sein? Sie stieg mit einem Fuß in den Steigbügel und zog sich umständlich auf den Rücken des Pferdes. Sie machte drei Kreuze in ihrem Kopf, dass sie richtig herum auf dem Sattel saß.

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