»Regina? Regina??« Emma saß auf dem kalten Boden des Glockenturms, Regina im Arm, und versuchte vergeblich sie wach zu rütteln. »Sie wacht nicht auf. Regina wacht nicht auf.«
Mary Margaret kniete sich zu ihr und legte einen Arm um ihr Kind.
»Regina«, schluchzte Emma und vergrub ihr Gesicht in Reginas Haaren. Dann weinte sie, aber es klang vielmehr so, als würde sie innerlich schreien. Und so fühlte sie sich auch. Es schmerzte, überall. Sie hatten viel zu wenig Zeit. Es gab so vieles, dass Emma noch mit Regina an ihrer Seite erleben wollte. Sie wollte all ihre Freunde und Verwandten zum Thanksgiving Dinner nach Mifflin einladen, an Weihnachten gemeinsam unter dem Weihnachtsbaum sitzen und Henry seine Geschenke überreichen, und New Years Eve bei Granny mit Feuerwerk und einem Glas Sekt feiern. Ohne Regina wären diese Dinge nicht einmal halb so viel wert. Mit diesem Gedanken konnte Emma sich unmöglich anfreunden. Sie hasste sich dafür, dass sie nicht gleich bei ihrer Ankunft in Storybrooke den Mut dazu hatte Regina zu sagen, wie sie empfand. Sie hatte so viel Zeit verschwendet. Zeit, in der sie gemeinsame Erinnerungen hätten schaffen können.
»Sie ist tot, Emma«, sagte Mary Margaret so sanft sie konnte und kniete sich neben ihr Kind. »Du musst jetzt stark sein, aber du bist nicht allein. Ich bin da und dein Vater auch. Wir sind da. Denk an Henry, er wird dich brauchen, wenn er wieder zurückkommt. Und das kann er nur, wenn wir es irgendwie schaffen Zelena zu besiegen.«
»Nein, das ist sie nicht. Sie ist nicht tot. Nicht solange ich am Leben bin.« Sie presste die Lippen zusammen und schloss die Augen. Natürlich dachte sie an ihren Sohn und wie sie ihn vor dem Schmerz behüten wollte, den Emma gerade empfand. Außerdem entging ihr nicht, was in der Stimme ihrer Mutter mitschwang. Sie glaubte nicht daran, dass Emma Zelena besiegen und gleichzeitig Reginas Leben retten konnte.
»Lass sie los, Emma.« Vorsichtig legte David seine Hand auf Emmas Schulter, um sie zum Gehen zu bewegen. »Wenn Zelena besiegt ist hast du alle Zeit der Welt, um zu trauern. Versprochen.«
Emma musste sich jetzt zusammenreißen. Noch war nichts verloren. »Halte durch«, sagte sie und küsste Regina auf die Stirn, ehe sie sich von David aufhelfen ließ und ihr Gesicht mit dem Ärmel ihres Pullovers trocknete.
»Als Zelena damals den Spruch angewendet hat, hat sie ein Symbol der Unschuld, der Weisheit, der Liebe und der Courage gebraucht.« Emma überflog die Seiten in einem alten Buch, das sie in Belles Bibliothek gefunden hatte, in der Hoffnung einen Hinweis zu finden, wie sie an diese Sachen herankam. »Verdammt, das ist nutzlos.« Emma pfefferte es zurück in das Regal und legte eine Hand an die Stirn. »Symbol der Unschuld, der Weisheit, der Liebe, der Courage...«
»Was hat sie damals nochmal alles verwendet? Neben Neal, meine ich.«, fragte Mary Margaret.
»Dads Schwert, ein goldenes Gehirn, dass Gold aus gesponnen hat, und Reginas Herz.« Als Emma Reginas Namen aussprach wurde ich auf einmal wieder ganz anders, aber sie versuchte es zu verdrängen um sich weiterhin konzentrieren zu können.
»Reginas Herz hätten wir ja schon mal«, stellte Mary Margaret fest.
»Nein, das werden wir nicht verwenden. Nicht noch mal.« Zur Not würde Emma es aufgeben, aber nur, wenn es wirklich keine andere Lösung gab.
»Wir bräuchten Henry. Der Junge ist das Symbol der Unschuld.«, sagte David und klappte ebenfalls ein Buch zu, in dem er gestöbert hatte.
»Vielleicht nicht der Unschuld...« Emma kniff die Augenbrauen zusammen.
»Was meinst du?«, fragte Mary Margaret hellhörig.
»Henrys Träne aus Camelot, als Violet ihm das Herz gebrochen hat. Wir haben nicht alles aufgebraucht und etwas in dem Fläschchen ist übrig geblieben. Und ich weiß genau, dass Regina es bei ihren Zaubertränken aufbewahrt. Das it das Symbol der Liebe, die erste Zutat!«, Emmas Stimme überschlug sich beinahe und sie spürte zum ersten Mal wieder so etwas wie Hoffnung.
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Broken Crown
FanfictionAlles, was Regina Mills sich immer gewünscht hatte, war ein Happy End. Doch für dieses muss man kämpfen - und dazu ist sie auch bereit, als sie merkt, dass Ihres den Namen Emma Swan trägt. Eine dunkle Macht sucht Storybrooke heim. Als Reginas Leben...