Es fühlte sich seltsam etwas einfach nur zum Spaß zu tun. Regina strich über die alten und verstaubten Bücher der Bibliothek von Storybrooke, als hätten sie gerade keine anderen Sorgen. Und wenn sich ihre und Emmas Hände berührten, spürte sie das Verlangen danach, dass es wirklich so wäre. Sie spürte Emmas Griff um ihre Hüften und drehte sich zu ihr um. Bevor sie etwas erwidern konnte fand sie sich in einem Kuss wieder. Regina vergrub die Finger in Emmas weichem Haar und dachte an all die Dinge, die sie mit Emma tun wollte, wenn sie wieder alleine waren.
»Henry«, murmelte Regina, deren Verantwortungsbewusstsein keine Ruhe geben wollte.
»Er ist der Fiktion-Abteilung für Teenager und junge Erwachsene«, antwortete Emma und brachte Regina erneut zum Schweigen. Sie gab sich keinerlei Mühe zu verstecken, was sie empfand und eigentlich hatte Regina nichts gegen die zufälligen Berührungen und Anspielungen. Henry wusste längst, dass seine Mütter sich dateten. Allerdings hatten sie ihn noch nicht darüber informiert, dass sie längst eine Stufe weiter waren.
»Du riechst gut.« Mit den Lippen berührte Regina Emmas Hals und atmete tief ein.
»Ist ja auch dein Parfum.«
»Ich weiß.« Vorsichtig legte Regina ihre Arme um Emmas Hals und drückte sie an sich, sodass sie ihren Kopf in Emmas Nacken vergraben konnte, um den Duft ihrer Haare einzuatmen. Erfreut stellte sie fest, dass diese noch nach Emma rochen.
Diese ließ sich auf die Umarmung ein und streichelte Reginas Rücken, ehe sie ihre Aktion abrupt beendete. »Das gibt es nicht«, sagte sie und steuerte direkt auf ein gelb leuchtendes Buch zu. »The Perks of Being a Wallflower von Stephen Chbosky. Das kam raus als ich sechzehn war und ich konnte es nicht aus der Hand legen.«
Regina sah dabei zu, wie Emma verträumt durch die Seiten blätterte. Sie stellte sich vor wie sie mit sechzehn in irgendeinem Café saß und las, um ihre neu gewonnene Freiheit vom Heimleben zu genießen. »Um was geht es in dem Buch?«
»Um einen introvertierten Jungen auf der High School, der Briefe an seinen imaginären Freund schreibt. Du musst das unbedingt lesen, es ist echt gut.«
Wenn sie aus der Sache heil herauskamen, würde Regina alles lesen, was Emma ihr vorschlug. Sie wollte nicht an ihr Leben denken, das sie führte, als sie sechzehn war. Sie nahm das Buch entgegen und überflog die erste Seite. Sie wollte sich die Haare aus dem Gesicht streichen, aber Emma war schneller.
»Moms?«, rief Henry und spähte in hinter dem Bücherregal hervor. »Wir können gehen, ich habe mich für die Bücher hier entschieden.«
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»Seid ihr jetzt zusammen oder tun wir immer noch so, als ob ihr nur Freunde seid?«, sagte Henry in einem Tonfall, als würde er gerade über das schöne Wetter plaudern.
Regina jedenfalls verschluckte sich prompt am heißen Kakao.
Beruhigend legte Emma ihre Hand auf Reginas. »Sind wir?«
In diesem Moment hätte Regina ihre Freundin erwürgen können dafür, dass sie jetzt diejenige sein musste, die ihren Sohn auf den neusten Stand bringt. Als wäre das Aufklärungsgespräch nicht peinlich genug gewesen. Doch wenn sie in Emmas Augen sah wusste sie, dass alles gut war. Gut und richtig. »Ich denke.«
»Super! Dann kann Emma endlich bei uns einziehen?«
»Ist sie das nicht längst?« Regina hatte es genossen, dass es sich in den letzten Tagen so angefühlt hatte, als ob Emma bei ihnen leben würde. Sie kochte Abendessen für drei, musste Henry nicht mehr bei den Hausaufgaben helfen, weil Emma das übernahm, und saß nicht mehr allein vor dem Kamin. Sie richtete ihren Blick auf Emma. »Es sei denn du lebst lieber erst einmal mit deinen Eltern zusammen.« Schließlich hatte Emma nie die Chance dazu.
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Broken Crown
FanfictionAlles, was Regina Mills sich immer gewünscht hatte, war ein Happy End. Doch für dieses muss man kämpfen - und dazu ist sie auch bereit, als sie merkt, dass Ihres den Namen Emma Swan trägt. Eine dunkle Macht sucht Storybrooke heim. Als Reginas Leben...