Kapitel 26.

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"Mach die Tür auf" schrie der typ von eben und drückte sich gegen die Tür. Ein spalt weit ging sie offen. Mir rollten tränen die Wangen runter. Ich lehnte mich noch mehr gegen die Tür aber er war einfach stärker. "Mach die Tür auf!" Schrie er erneut und lehnte sich noch mehr gegen sie. Ich bekam überall Gänsehaut. Der spalt wurde immer größer.

Mit einem schlag ging die Tür auf und der Typ schaute mich wütend an. Er kam ein paar Schritte auf mich zu. Ich wich zurück. Ich beobachtete jeden seiner Bewegungen. Man sah ihm an das er sturzbesoffen war und nicht zurück schreckte jemanden zu schlagen. Meine angst stieg immer mehr als er weiterhin nur auf mich zu lief bis ich gegen eine Wand stieß. Scheiße! "Du verdammtes Weib wagst es dich mir zu widersetzen." Zischte er. Ich senkte mein Blick da ich ihm nicht in die Augen gucken wollte. Mein Herz schlug so laut das er es eigentlich hören müsste.

"Schau mich an" sagte er wütend. Doch ich blickte mich im Raum um, um etwas zu finden das mir helfen könnte. "Schau mich an!" Er schrie und schlug neben mir gegen die Wand. Ich zuckte ruckartig zusammen und fing an zu schluchzen. Ich werde sterben. Diesen Satz dachte ich mir die ganze Zeit und schloss meine Augen. Ich spürte den stinkenden Atem auf meinem Gesicht und kniff meine Augen noch mehr zusammen.

Doch plötzlich spürte ich ihn nicht mehr. Hatte er die Luft angehalten? Langsam öffnete ich meine Augen und sah Ray der den Typ von mir weggezogen hatte. Erleichterung durchfuhr mich.

Ray hatte sein Kiefer angespannt und seine Hände waren zu Fäusten geballt. "Fass sie ja nie wieder an." Schrie er den Typen an den er an seinem T-shirt festhielt. "Hast du mich verstanden?" Schrie er erneut. ich bekam langsam angst vor Ray wie er da stand und wich etwas in eine Ecke des Zimmers.

"Aber diese Hure-" der typ konnte nichtmal zuende reden da schlug Ray ihm ins Gesicht. Vor schreck schrie ich auf und klappte in mich zusammen. Ich sahs auf dem Boden und weinte. Der typ lag am Boden und seine Nase blutete. Doch Ray schlug weiter auf ihn ein.

"Ray. Ray hör auf. Hör bitte auf" meine Stimme klang brüchig. Doch Ray schlug weiter auf ihn ein. "Ray!" Diesmal war ich lauter. Er hörte auf und blickte zu mir.

"Sky ich..." Sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig von wütend zu entschuldigend. Er stand auf und lief auf mich zu. Doch ich rückte weiter in die Ecke und guckte ihn verängstigt an.

"Nein..." Flüsterte er. "Nein nein sky ich tu dir doch nichts" er wollte mich in den Arm nehmen doch ich wich aus. "Nein lass mich" sagte ich unter Tränen. In diesem Moment hatte ich angst vor ihm. Ich hatte angst vor Ray. Ich hatte angst er tut mir was. Auch wenn er mich gerade gerettet hatte, ich hatte höllische Angst.

"Sky ich" er blickte runter. Man sah das er traurig war. "Es tut mir Leid" flüsterte er. "Nur hab keine Angst vor mir." Er blickte mir wieder in dir Augen. Diese wunderschönen Augen. Meine Tränen ließen nach.

Ray kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. Ich versteifte mich doch ließ es zu. Ich sahs auf seinem Schoß und er hatte die Arme um meinen Körper geschlungen. "Sky. Ich werde dir nie etwas antun. Ich will das du das weißt" er hob meinen Kopf sodass ich ihn angucken musste. Ich nickte leicht.

Er wird mir nie etwas antun. Ich redete mir das so lange ein bis es mir besser ging. Ich lockerte mich und legte meinen Kopf auf seine Brust. Nie.

Wir sahsen eine weile so da. Ray streichelte mir über den Rücken was mich beruhigte. Ich blickte zu ihm auf und er lächelte. Er hob seine Hand und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Seine Hand verweilte auf meinem Hals und wir starrten uns tief in die Augen.

Sein Gesicht kam meinem immer näher. Ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen. Sollte ich ihn Küssen? War ich bereit dafür? Doch ich konnte nicht groß darüber nachdenken den ich spürte seine warmen Lippen auf meinen. Sofort erwiderte ich den Kuss. Alles in mir fing an zu kribbeln. Ich legte meine Hand auf seine Brust und konnte dadurch seinen schnellen Herzschlag spüren. Unsere Lippen bewegten sich im Einklang. Er zog mich mit seiner einen Hand näher zu sich. Mit der anderen umschloss er meine Tallie. Meine Nacken Haare stellten sich zu Berge als er den Kuss weiter vertiefte. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und drückte ihn näher an mich.

Meine Gedanken waren wie vernebelt. Ich dachte garnicht über die Konsequenzen dieses Kusses nach. Doch es fühlte sich so richtig an. Seine Lippen auf meinen.

Erst als die Tür mit einem Schlag aufging fuhren wir auseinander. Unsere Lippen waren geschwollen und wir atmeten schwer. Ich blickte zur Tür wo eine aufgebrachte Dana stand. Mein Gesicht lief rot an als ich realisierte was gerade geschehen ist. "Sky wir gehen." Meinte sie streng. Ich stand zügig auf und lief auf sie zu. Ich war etwas erleichtert das sie gehen wollte da ich nicht wusste wie ich mich nach dem Kuss gegenüber Ray verhalten sollte. Doch irgendwas in mir war traurig da dieser Kuss zuende war. Und genau dieser Teil in mir brachte mich dazu Ray noch einmal anzugucken. Er sahs immer noch auf dem Boden mit zerzausten Haaren, geschwollenen Lippen und mit einem verdammt sexy grinsen schaute er mir direkt in die Augen. Peinlich berührt drehte ich meinen Kopf schnell weg und rannte hinter der aufgebrachten Dana her.

Wir setzten uns in ihr Auto und sie fuhr wütend los. Immer wieder schnaufte sie und murmelte etwas unverständliches vor sich her. Ihr Blick war auf die Straße gerichtet. Danas Handknöchel wurden weiß dadurch das sie das Lenkrad so fest umfasste.

Ich traute mich nicht zu fragen was los war deswegen Blickte ich aus dem Fenster und ließ sie inruhe.

"Weißt du was scheiße ist?" Schrie sie schon fast. Ich zuckte leicht zusammen. "Nein was?" Fragte ich liebevoll um sie nicht noch mehr aufzuregen. "Wen man jemanden sein Herz schenkt und er es auf den Boden wirft, als wäre es ein dreck wert." Am ende des Satzes wurde sie leiser. Eine Träne rollte ihre Wange runter.

Ich wusste erst nicht was ich tun sollte also schaute ich sie entschuldigt an. "Dana willst du mir erzählen was passiert ist?" Sagte ich mit einer ruhigen Stimme. Sie seufzte. "Es fühlt sich an als wurde mein Herz genommen und in Stücke gerissen" sagte sie unter Tränen. "Sky ich halt das nicht mehr aus. Der Schmerz der ist zu tief." Wimmerte sie. Ich konnte es nicht leiden wen Menschen weinten. Es machte mich traurig.

Dana wichte mit ihrem Handrücken die Tränen weg. "Wie kann er mir das antun?" Flüsterte sie. Ich drehte mich zu ihr. "Wer?" Sie blickte mich kurz an doch wandte ihren Blick dann gleich wieder auf die Straße.

Sie schluckte schwer. "James" nuschelte sie kaum hörbar, dennoch konnte ich es verstehen.

"Was hat er getan?" Ich wurde langsam wütend. Dana setzte den Blinker und fuhr auf einen leeren Parkplatz. Sie hielt an und drehte sich zu mir. Ich hob eine Augenbraue als sie endlich anfing zu reden. "Wir haben uns geküsst. Und es wurde immer leidenschaftlicher." Sie machte eine kurze Pause. "Und dann...dann" sie knetete ihre Hände und eine weiter Träne rollte ihre Wangen runter. "Was war dann?" Fragte ich sie leise und legte meine Hände auf ihre.

Langsam hob sie ihren Blick und schaute mir in die Augen. Ihre blauen Augen waren leicht rot und erneut sammelte sich Wasser in ihnen.

"Wir...also ich...ich hab...." Sie nahm nochmal tief Luft. "Ich hab mit ihn geschlafen." Sagte sie so schnell in der Hoffnung das ich es nicht hörte. Ich zog geschockt meine Hände zurück. "Warum?" Fragte ich nachdem ich mich wieder beruhigte. "Weil ich ihn liebe verdammt" schrie sie schon fast. "Weil ich ihn liebe" flüsterte sie nochmal und ließ den Kopf hängen.

Ich schluckte. "Und was hat er getan?" Sie hob wieder ihren Blick. "Nachdem wir miteinander geschlafen haben ist er einfach abgehauen. Er meinte es war schön doch er braucht jetzt einen drink." Ich nickte verstehend. "Und das tat dir weh?" Ich runzelte die Stirn. Sie schüttelte den Kopf. "Nein. Kurz nachdem er das Zimmer verließ, kam ich auch raus und ging nach unten um ihn zu suchen. Als ich unten war blickte ich mich um doch ich konnte ihn nirgends finden. Mein blick flog wieder zur Treppe...wo...wo er....wo er bereits mit einer anderen hochging."

NERDY CHANGEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt