Lügen

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Carolines POV:

Die Woche verging sehr schnell. Denn nun war unser letzter Tag in Spanien gekommen. Wir würden uns auf dem Weg nach Südamerika machen, genauer gesagt nach Kolumbien. Dort herrschte viel Armut. Und auch wenn wir nur ein paar Familien helfen könnten, ist es trotzdem wichtig, dass wir unser Projekt auch da durchziehen.
Hier in Spanien war alles schon geklärt. Die Architekten wussten wie wir das Gebäude wollten und wo wir es wollten und die Genehmigung dafür hatten wir auch.
Wir würden die Fortschritte beobachten lassen, indem unser Architekt und gleichzeitig auch einer von Jace Freunden uns immer Bericht erstattete.
"Schade, dass die Zeit so schnell verflogen ist", meinte Lucy, als ich mit ihr und Jace den Aufzug betrat. Hinter uns zogen wir unsere Koffer.
"Tja ja war ganz schön, aber Kolumbien wird auch cool", meinte Jace, der schon seit dem Frühstück immer an seinem Handy herumtippte.
"Was machst du eigentlich die ganze Zeit damit?", fragte ich.
Er sah auf und schaute mich an. "Nichts Wichtiges", meinte er und ließ endlich sein Handy in seiner Hosentasche verschwinden und nahm meine Hand.
Der Flug war lang. Das Essen war schrecklich und die meisten Angestellten auch. Alles in einem wollte ich nur noch ins Bett nachdem unser Flug landete. In Kolumbien war es erst früh morgens, doch das war mir egal. Im Flieger konnte ich nicht schlafen, weil zwei Plätze hinter jemand geschnarcht hatte. Jace, der neben mir saß hielt den ganzen Flug meine Hand und sah nicht einmal aus dem kleinen Fenster. Nur Lucy schien geschlafen zu haben, denn sie sah nun ziemlich lebendig aus, als wir in unser Taxi einstiegen. Im Gegenteil zu mir und Jace.
"Ihr wollt bestimmt schlafen, oder?"
"Ja", grummelte ich und stieg aus als wir nach einer halbstündigen Fahrt endlich am Hotel angekommen waren.
Das Hotel war bestimmt schön, doch ich nahm es nicht so wirklich wahr. Das Einzige was ich noch wusste war, wie ich auf das Bett fiel und sofort einschlief.
Ein paar Stunden später öffnete ich meinen Koffer um mir was Neues nach der guten Dusche anzuziehen. Ich entschied mich für ein Kleid, es war locker und luftig, genau passend zu dieser Sommerzeit, denn heute standen keine Meetings mehr an.
Da Jace das Zimmer neben mir bekommen hatte, klopfte ich schließlich frisch geduscht und angezogen an der Tür. Als er wenig später aufmachte, war er in Jogginghose und einfachem T-Shirt zu sehen. Seine Haare waren vom Schlaf durcheinander, am liebsten würde ich sofort mit meinen Händen durchfahren.
"Hey du bist ja schon fertig", begrüßte er mich. "Ich wollte gerade duschen gehen, dauert nicht lange"
"Okay ich warte hier" sagte ich indem zeigte auf das Bett.
Den Fernseher an zu machen würde nichts bringen, da ich sowieso nichts verstehen würde, also beschäftigte ich mich damit aus dem Fenster zu schauen. Als plötzlich Jace Handy klingelte, schreckte ich auf. Da gleich dreimal derselbe Ton zu hören war hatte er wohl auch drei Nachrichten bekommen.
Neugierig griff ich danach und öffnete sein Handy.
Ich hatte mir absolut nichts dabei gedacht, doch das änderte sich sofort, als ich die Nachrichten sah.
Jace ruf zurück, Mann!
Ich habe Xavier nochmal überprüft, wie du sagtest-
Mehr konnte ich nicht lesen, doch das reichte vollkommen.
"Was machst du da?", hörte ich Jace hinter mir fragen.
Ich drehte mich um und sah ihn an.
"Willst du mich eigentlich verarschen?"
"Was meinst du?", fragte er und zog die Augenbrauen hoch. "Was ist denn los?"
Wortlos hielt ich das Handy hoch.
"Du hast jemanden angesetzt um Xavier nach zu spionieren!? Meinst du nicht du übertreibst ein bisschen?"
Er schloss kurz die Augen. "Caroline, es tut mir leid, wirklich. Aber es gibt Sachen, die ich meiner Familie und mir ersparen möchte."
"Was denn genau? Verdammt Jace!"
"Damals als ich kleiner war, wollte jemand die Firma meines Vaters am Boden sehen, es war knapp damals. Es ging nicht nur um die Firma. Fast hätten Mum und Dad nie wieder miteinander geredet, diese Sache war vollkommen aus dem Ruder gelaufen, damals und dieser Xavier, dass schwöre ich dir weiß etwas."
"Ist dir klar, dass du gerade irgendjemanden, der dir nie was getan hat hinterher spionierst!?"
"Caroline lass mich die Nachricht sehen"
"Hier viel Spaß", sagte ich und verschwand aus dem Zimmer.
"Caroline!"

Das war das letzte Kapitel der Lesenacht.

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