Eltern

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Hallo und willkommen zur letzten Lesenacht für dieses Buch. Ich hoffe euch gefallen die Kapitel.

Lets start!



"Caroline Trevers komm aus den Federn sofort!" rief eine Stimme direkt an meinem Ohr und ließ mich hochschrecken.

"Was ist?!" rief ich verärgert.

Damien grinste mich an. "Ich dachte mir, du würdest gerne von den frischen Waffeln probieren, die ich für dich heute Morgen gemacht habe" meinte er.

Mit einem "Uff" legte ich mich wieder richtig ins Bett. "Kann ich die Waffeln auch hier probieren" fragte ich und zeigte auf das Gästebett, was seit einer Woche für mich bestinmt war. Ich hatte Damiens Haus nicht wirklich oft verlassen, nur für Meetings. Das Apartment war zu meinem Zufluchtsort geworden, seit dem Tag, als ich ein bisschen angeschwipst und mit Jace an der Leitung vor Damiens Tür stand.

Er schüttelte den Kopf. "Ich habe noch eine kleine Überraschung für dich auf Lager, wenn du jetzt aufstehst." lockte Damien mich und ging aus dem Zimmer.

Jace hatte sich die Geschichte letzte  Woche an der Leitung angehört und mir geraten ein paar Tage zu warten, mich zu sammeln, bis ich ein Gespräch mit meinen Eltern führen sollte. Und das war ein gute Idee gewesen. Wir hatten nicht wirklich über uns geredet, auch wenn jetzt klar war was Xavier für eine Rolle spielte. Es kam einfach nicht dazu, außerdem ging gerade zu viel in meinem Leben ab, das würde einfach nicht gut werden wenn wir da aufhörten, wo wir vor unserem Streit stehen geblieben waren.

Ich grummelte und stand dann doch auf, zog mir Jeans und Pulli über und verließ den Raum. "Ich hoffe die Überraschung sind ein paar Schokostückchen auf den Waffeln" meinte ich, als ich aufsah und sofort stehen blieb.

Sofort fuhr ich Damien an. "Was machen die beiden hier?"

"Ich habe deine Mutter heute Morgen angerufen. Du hast dich genug davor gedrückt, es wird Zeit es zu klären"

Natürlich wusste er von meinem verschollenen Vater und den vermeintlichen Familienstreit bescheid. Ich hatte es ihm nämlich erzählt. Er war mein bester Freund, eine der wenigen Personen dem ich vertraue, trotzdem gab es ihm nicht das Recht, sowas hinter meinem Rücken zu arrangieren.

"Wir sollten wirklich einmal in Ruhe miteinander reden, Caroline" hörte ich Ian sagen.

Ich atmete hörbar aus. "Jetzt wo ihr hier seit, können wir es auch hinter uns bringen" meinte ich und ging richtung Sofa und ließ mich darauf fallen. Meine Eltern kamen zu mir und setzten sich gegenüber von mir. Aus dem Augenwinkel sah ich Damien, der sich seine Jacke schnappte und leise die Haustür hinter sich schloss als er ging, nicht ohne mir nochmal die Daumen zu drücken.

Dann sah ich zu meiner Mutter, die mich direkt ansah, sogar jetzt hatte sie den Blick drauf. Diesen leicht abfälligen Blick, wahrscheilich hielt sie es in der Gegend nicht aus. Die Häuser hier waren umgeben von weiteren Hochhäusern. Es war keine arme Gegend, aber die Reichste auch nicht.

"Ich möchte das alles wirklich klären. Mein eigentlicher Wunsch wäre, dass wir nun nicht hier sitzen würden und dieses Gespräch nicht führen mussten. Aber Wünsche gehen auch nicht immer in Erfüllüng. Ich habe nicht viele Fragen, eigentlich nur eine Frage für beide von euch. Warum konntet ihr euch einfach nicht zusammenreißen, als ihr von mir erfahren habt und als ich geboren wurde?"

Mein Vater ergriff das Wort. "Es war keine einfache Entscheidung, Caroline. Ehrlich gesagt, war das die schwerste, die ich jemals treffen musste und ich werde sie für immer bereuen und das sind keine leeren Worte. Doch damals als du geboren wurdest, war es nicht ganz einfach für uns. Das klassische bammeln vor dem Versagen halt. Wir wollten nicht versagen, haben es aber nun doch gemacht. Ja, ich bin gegangen, als wir uns trennten, damals warst du gerade mal ein paar Monate alt. Ich hatte deiner Mutter und mir selbst eingeredet ich würde für dich wiederkommen, doch nach allem was ich in Amerika getan hatte, fand ich den Weg nicht zurück. Ich war ein vollkommen anderer Mensch. Ich habe mit Jace Mutter gespielt, alle ausgetrickst. Es war der Druck meines Vaters, der mich in etwas Anderem verwandelt hatte. Ich konnte nicht bleiben. Jahre vergingen und ich bekam immer weniger Fotos von dir von deinem Mutter und irgendwann gar nicht mehr, warum auch? Als ich mein Leben in Irland in Griff bekommen und meine jetzige Frau gefunden hatte, wollte ich dich wiedersehen, damals warst du unfähr 15, als ich wieder in Amerika war. Ich habe dich in einem Cafe mit einem Buch vor der Nase gefunden. Du sahst glücklich aus, da konnte ich mich nicht einfach vor dir setzten und dir mitteilen, dass ich dein Vater sei. Ich war wohl nach all den Jahren immer noch verdammt pfeige. Also bin ich wieder gegangen und ab da auch nicht wieder gekommen und das tut mir leid." bei dem letzten Satz brach seine Stimme und er fuhr sich über das Gesicht.

Es blieb wirklich ruhig für eine lange Zeit.

Mit 15 Jahren war ich wirklich fast jeden Tag in diesem einem Cafe. Ich hatte dort gelernt und meine Hausarbeiten gemacht. Es war ein eher ruhigeres Cafe gewesen.

Ich schaute zu meiner Mutter. "Hattest du davon gewusst?"

"Ich wusste, dass er wieder in Amerika war und er hat sich auch bei mir gemeldet, ich wusste auch dass er dich sehen wollte und gab ihm die Adresse des Cafes."

"Und warum hast du mir nichts gesagt?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Ich weiß es nicht mehr genau. Ich glaube ich habe Panik gekriegt, dass du mich verlassen würdest"

"Dir war also mal wieder nur wichtig, was du wolltest. Was ich wollte, war egal, oder nicht?"

"Nein, das nicht, doch du warst ein Kind. Außerdem was hätte es geändert? Er ist doch sowieso wieder gegangen"

"Kannst du es nicht einmal einsehen, dass ich gerne gewusst hätte, wer mein Vater war und ob er mich sehen wollte? Du hättest ehrlich sein müssen, du hättest mir das alles vor Jahren sagen sollen"

"Habe ich jetzt. Deswegen bin ich hier und es tut mir leid"

Das nächste kommt um 21 Uhr, vielleicht sogar noch früher, wenn ich sehe, dass ihr dafür seit ;)



Wir und unsere LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt