29.06. #2

500 46 13
                                    

Taddl's Flat

PoV Taddl

Wir kamen bei mir Zuhause an und ich schloss die Wohnungstür auf, nur um sie wieder zu schließen, nachdem Ardy und ich eingetreten waren. Gerade war keiner meiner Mitbewohner da, also war Marley gerade im Studio und Luna würde erst später kommen, weil sie Chor hatte. "Was willst du essen?", wollte ich wissen, während ich mir meine Schuhe auszog. "Mmh, mir egal. Was, was schnell geht. Sonst musst du ewig in der Kuchen stehen", antwortete er schließlich und ich stimmte ihm mit einem Nicken zu. "Ich mach einfach Nudeln mit Tomatensoße, okay? Das geht schnell und ist einfach", schlug ich vor und Ardy segnete die Idee eilig ab. Er war wirklich ständig hungrig. Und trotzdem hatte er keine Probleme mit seiner Figur, obwohl er nicht mehr tanzte oder anderen Sport machte. Manche Menschen waren wirklich zu beneiden. "Mach schon mal ein bisschen Hausaufgaben während ich koche oder so", wies ich ihn an und verdrehte grinsend die Augen. "Ja Mama", gab er von sich, als er sich setzte und seine Sachen auspackte. Ich begann mittlerweile damit, Töpfe und sonstige notwendige Utensilien zu holen und warf während dem Kochen immer wieder aufmerksame Blicke zu Ardy, der über sein Heft gebeugt war und konzentriert arbeitete.
Erschrocken sah der Braunhaarige auf, als ich ihm einen Teller mit Nudeln und Soße vor die Nase stellte und ihm zusätzlich Gabel und Löffel in die Hand drückte. "Danke." Ich lächelte nur und begann selbst damit, meinen eigenen Teller zu leeren.
"Warum hast du mich deshalb eigentlich angesprochen? Also klar, du wolltest wissen, was ich lese, aber...deswegen spricht man ja für gewöhnlich niemanden an und ist dann auch noch so hartnäckig, wie du es warst?", murmelte Ardy irgendwann und ich sah überrascht auf. Kurz überlegte ich, ob ich es ihm erzählen sollte, doch dann fand ich, dass nichgs Verwerfliches daran war. "Marley und Luna haben gewettet, dass ich es nicht schaffe, herauszufinden, welches Buch du liest. Aber ab dem zweiten Treffen, war mir die Wette total egal", erklärte ich und er schien für einen Moment zu überlegen. "Also hab ich es den beiden zu verdanken, dass ich dich jetzt am Hals hab?", hakte er nach und ich nickte. "Wobei ich dich auch vorher interessant fand. Wahrscheinlich hätte ich mich aber nicht getraut, dich anzusprechen." "Dann hatte ich ja nochmal Glück", lächelte Ardy und sein Blick schweifte kurz verträumt zur Seite. "Gehst du eigentlich in Urlaub?", wollte ich wissen, nachdem einen Moment lang Stille geherrscht hatte und mein Blick auf den Kalender gefallen war, in dem die baldigen Ferien markiert waren. "Nö, bisher noch nicht. Und so kurzfristig wird sich das nicht ändern. Eigentlich reise ich gerne, aber dieses Jahr wollte ich daheim bleiben, wegen dem ganzen Abi-Stress und so", antwortete er und schon bei dem Gedanken ans Lernen verzog der Kleinere das Gesicht. "Als ob du in den Ferien etwas für die Schule machen würdest, Ardymon? Ich kenn' dich doch! Du wirst die ganze Zeit nur rumliegen und dann in der letzten Woche total Panik kriegen und dann alles in dich hineinstopfen, was an Lernstoff möglich ist", äußerte ich meine Bedenken zu seiner Ferienplanung und er zuckte lachend mit den Schultern. "Ich hasse Lernen einfach. Es ist mega langweilig und man kann stattdessen so viele andere Sachen machen", rechtfertigte der Ältere sich und ich hob fragend eine Augenbraue. "Ach ja? Was denn zum Beispiel?", wollte ich wissen. "Keine Ahnung, irgendwas Cooles halt", gab er zur Antwort und sah mich einen Moment lang grinsend an. "Und was machst du in den Ferien? Gehst du in den Urlaub?", wollte er dann wissen und stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab. "Ich werde meine Eltern besuchen gehen und vielleicht mal mit Marley und Luna irgendwo hin fahren. Wahrscheinlich an 'nen See oder so", entgegnete ich und sah nachdenklich nach oben. "Mmh, klingt gut. Ich könnte auch mal nach meiner Familie sehen", murmelte der Braunhaarige und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. "Willst du mitkommen?" Verwirrt sah er mich an und ich erkannte, dass er nicht genau wusste, was ich meinte. "Mit Marley, Luna und mir? An irgendeinen See oder so?", fügte ich hinzu und ich konnte sehen, wie es hinter seiner Stirn zu rattern begann. "Mmh, störe ich euch dann nicht? Ich meine...ihr seid ja beste Freunde und die beiden wollen dich bestimmt auch mal für sich haben, ohne dass ich dabei bin", antwortete der Kleinere und sein Blick fiel auf ein Bild an der Wand, das mich und meine Mitbewohner zeigte. "Ach Quatsch, die beiden mögen dich. Und sie wissen genau, dass ich ständig schlecht drauf wäre, wenn du nicht dabei bist", versuchte ich, ihn zu überreden. "Ach Taddl, du bist schrecklich", quengelte der Ältere lachend und ich streckte ihm grinsend die Zunge heraus. "Das Thema hatten wir doch schon mal, oder nicht?", seufzte Ardy lachend und ich zwinkerte dem Kleineren zu. "Ich nehm das jetzt mal als 'Ja'?" "Hä? Als 'Ja' für was?", entgegnete der Andere verwirrt und ich stand auf, während ich mir die Teller samt Besteck schnappte. "Na, dass du mit uns mitkommst!" Ich drehte mich um und lief zur Spülmaschine, um das benutzte Geschirr einzuräumen, doch Ardys Seufzen konnte ich trotzdem deutlich hören. Jedoch wusste ich genau, dass er lächelte und insgeheim erleichtert war. Es schien ihn wirklich zu freuen, dass ich ihn mit in den Urlaub nehmen wollte, denn nur Sekunden später, schlangen sich zwei Arme von hinten um meine Hüfte. Ein Blick nach unten, brachte mich dazu, aufzulachen. "Was?", nuschelte Ardy gegen meinen Nacken und obwohl ich lachte, überkam mich eine Gänsehaut. "Du stehst auf den Zehenspitzen", bemerkte ich glucksend und er schnaubte empört. Sein Atem kitztelte meinen Nacken und ich kämpfte dagegen an, mich zu schütteln. "Hör' auf damit", murrte Ardy beleidigt. "Womit?", ich versuchte, über meine Schulter zu ihm zu sehen, was mir halbwegs gelang. "Du disst mich ständig, weil ich kleiner bin als du", murmelte er und seinem Tonfall nach, hätte er schon längst meine Hüfte loslassen müssen, doch er hatte immer noch fest seine Finger ineinander verschränkt. "Ach Ardylein", murmelte ich und strich mit meiner Hand über seine. "Sei ehrlich, eigentlich magst du es doch, wenn ich dich damit aufziehe", behauptete ich schmunzelnd. "Tzz, was du alles denkst", schnaubte der Ältere und ich grinste leicht. "Du bist einfach zu goldig, Ardychen", rechtfertigte ich mich und er schnaubte erneut. "Hey, lass uns rausgehen", meinte er plötzlich und ich sah ihn überrascht an, nachdem ich mich nun umgedreht hatte. "Wo willst du denn hin?", wollte ich neugierig wissen. "An den See." Ich lächelte den Kleineren an, nahm seine Hand in meine und zog ihn sanft mit zur Tür. "Natürlich, mit dir würde ich überall hin gehen. Sogar zum Mond." Er lächelte sanft. "Vorerst reicht mir der See."

[1123 Wörter]

-Ra

saturday morning - [tardy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt