Kapitel 3

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Sich unauffällig zu verhalten schien für Jean nicht wirklich zu funktionieren.

"Du hast was?!"

Jean seufzte, als Meredith schockierte Stimme zu ihr durchs Telefon drang.

"Es war ein Unfall!"

"Ja, genau wie die Sache mit Bennie. Du scheinst Unfälle magisch anzuziehen Jeany! Also wie hast du es geschafft deine Nachbarin auf die Matte zu schicken?"

Meredith konnte sich das Lachen kaum verkneifen.

"Ich hab sie nicht auf die Matte geschickt!"

Jean weigerte sich diese Formulierung zu akzeptieren.

"Du erinnerst dich, dass ich noch die Stehlampe im Wagen hatte? Ich wollte sie gestern noch hochholen, damit mein Kram endlich vollständig in der Wohnung ist. Naja und wie sich herausgestellt hat ist sie zwar nicht schwer aber erstaunlich sperrig. Jetzt weiß ich endlich wie dein Bruder es geschafft hat, meine Topfpflanze zu zerstören, als er die Lampe aus der alten Wohnung rausgetragen hat!"

Meredith schnaubte amüsiert.

"Lenk jetzt nicht vom Thema ab Jean. Du weißt wie gern ich Geschichten über meinen Idioten von Bruder höre, aber momentan interessiert es mich viel mehr, wie du es geschafft hast deine Nachbarin von den Füßen zu hauen!"

Ihre Freundin kicherte. Manchmal fragte Jean sich warum sie überhaupt mit ihr befreundet war.

"Naja, sie war anscheinend gerade nach Hause gekommen, als ich gestern die Lampe aus meinem Wagen geholt hab. Sie stand am oberen Treppenabsatz, ich weiß nicht mal was sie da eigentlich getrieben hat! Jedenfalls hab ich wegen dem dämlichen Lampenschirm nicht wirklich was gesehen und bin naja bin in sie hineingelaufen."

Meredith brach in begeistertes Gelächter aus.

"Oh mein Gott! Ich find das viel zu witzig!"

"Halt die Klappe!", grummelte Jean.

"Okay okay. Wie ging es weiter?"
Jean konnte noch immer das sachte Schnauben ihrer Freundin hören.

"Gott du bist die schlechteste Freundin aller Zeiten! Die Lampe ist mit ihr kollidiert und sie ist mir vor die Füße gefallen! Hör auf zu lachen Mer oder ich verspreche ich erzähl dir nie wieder was!"

Sie konnte übers Telefon hören, dass Meredith sich nicht einmal mehr die Mühe gab, die Tatsache zu kaschieren, dass sie sich an Jean's Unglück erfreute.

"Hey ich kann nichts dafür, dass deine Stories immer so wahnsinnig komisch sind!"

"Die Tatsache, dass ich seit weniger als einer Woche hier wohne und es schon geschafft habe, den Hass meiner Nachbarin auf mich zuziehen ist nicht im geringsten komisch Mer! Das ist traurig und echt scheiße."

Jean schnaufte. Die ganze Situation war einfach unfassbar.

"Sei kein Baby Jeany-Beany, erzähl mir lieber was danach passiert ist!", drängte Meredith eifrig und Jean wusste, dass sie verloren hatte.

Ihre beste Freundin würde sie so lange belagern, bis sie jedes noch so kleine Detail vom Zusammenstoß mit ihrer Nachbarin erfahren hatte.

KatzenjammerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt