"Ihr habt WAS?!"
Jean zuckte zusammen und zog ihr Telefon rasch von ihrem Ohr weg, um es vor weiteren Audio Attacken Meredith's zu schützen.
"Oh mein Gott Jean wiederhol das, bevor ich panisch werde, dass ich Wahnvorstellungen habe!"
Sie seufzte resigniert.
"Wir haben uns geküsst."Von der anderen Seite der Leitung her war ein lautes Quietschen zu hören, fast wie das Jaulen eines aufgeregten Welpen.
"Oh mein Gott, Oh mein Gott. Ich wusste es!", jubelte Meredith und Jean schüttelte missbilligend den Kopf.
"Beruhig dich Mer'!"
Doch für Meredith gab es absolut kein Halten mehr. Sie führte einen begeisterten Freudentanz auf, ungeachtet der Tatsache, dass sie sich in der Öffentlichkeit befand und ihre momentane Begleitung zunehmend verwirrte.
"Was ist denn los?", fragte diese neugierig und Meredith bedeckte kurz den Hörer ihres Handys, um ihr zu antworten.
"Sie haben sich geküsst Linn! Erfolg auf voller Linie und wir mussten noch nicht einmal schwere Geschütze auffahren!"
Ein breites Grinsen erstreckte sich über das Gesicht der anderen Frau.
"Unglaublich! Unglaublich, dass die beiden es gebacken bekommen haben und unglaublich, dass Alicia mir noch nicht davon berichtet hat!"
Letzteres war begleitet von einem unzufriedenen Schnauben."Vermutlich zu früh, wenn man Jean glauben darf hatten die beiden gestern ein wenig zu viel Wein."
"Hey!", ertönte Jean's empörte stimme aus dem Handy. "Das hab ich gehört!"
Meredith kicherte gehässig und nahm ihre Hand vom Hörer.
"Ich wiederhole nur, was du mir berichtet hast!", meinte sie schelmisch und konnte schwören, dass sie Jean's Augen rollen hören konnte.
"Ich bin weder verkatert, noch hab ich Gedächtnislücken, also würde ich sagen, dass mein Weinkonsum gestern durchaus legitim war!", schnaubte sie und brachte Meredith zum Lachen.
"Wie du meinst Jeany-Beany!"
Eine Weile lang forschte Meredith genauer nach, sehr zu Jean's Leidwesen, bevor sie ihre Untersuchung notgedrungen einstellte.
"Du hör mal, ich bin froh, dass du mir geschrieben hast und mich über die frühsten Ereignisse aufgeklärt hast, auch wenn du nicht alle meine Fragen beantwortet hast-"
Jean unterbrach sie.
"Fragen wie, hat sie irgendwelche Piercings oder sowas an schmutzigen Stellen, gehören zu Fragen, die ich weder beantworten kann, noch möchte!"Meredith begann erneut schelmisch zu kichern.
"Auch wenn du nicht alle meine Fragen beantwortet hast, bin ich sehr froh auf neustem stand zu sein, nun entschuldige mich, ich und Linn müssen Pläne schmieden.""Pläne schmieden? Pläne wofür?", fragte Jean, doch bevor sie Meredith für ihre Vorhaben gerade stehen lassen konnte, legte diese schnurstracks auf.
***************
Sonnenlicht war nicht ihr Freund, als Alicia am nächsten Morgen erwachte.
Sie stöhnte, als sie sich des Pochens hinter ihre Schläfen bewusst wurde.
Zwei Flaschen Wein auf zwei Leute? Definitiv zu viel für sie!
Es dauerte einen Moment bis ihr alle Ereignisse des vorherigen abends wieder in Erinnerung traten und als es schließlich so weit war, fühlte sie sich, als hätte ein Lastwagen sie überrollt.
"Shit", murmelte sie, als sie unbeholfen aus dem Bett rollte und sich ins Bad schleppte.
Sie und Jean hatten...vermutlich jede Chance auf eine normale Freundschaft zwischen ihnen ruiniert und das nur, weil sie in betrunkenem Zustand ihre Finger nicht von Jean hatte lassen können.
Ihr war nach Heulen zu mute.
Sie schlüpfte unter die Dusche in der Hoffnung alle ihre sorgen für eine kurze Weile von sich zu waschen und wenn unter den Duschwasser auch einige Tränen ihre Wangen hinunter liefen, dann gab es zumindest keine Zeugen und keine Beweise.Während sie sich ihren Kopf klar wusch, plante sie im geheimen sich den Tag über in ihrem Haus zu verkriechen und Jean um jeden Preis für eine Weile zu meiden, bevor sie noch etwas tat, dass sie dann bereuen würde.
Sie seufzte, als sie schlussendlich wieder angezogen, jedoch immer noch mit nassen Haaren in ihrem Schlafzimmer stand. Sie hätte sich gerne wieder auf ihr Bett geworfen und ein wenig in ihrem Elend gebadet, doch die Türklingel hielt sie ab.
Sie wünschte nicht zum ersten Mal im Leben, dass sie einen Butler hätte.
Wiederwillig schlurfte sie durch ihr Wohnzimmer, um die Haustür zu öffnen, nur um wieder einmal sprachlos da zustehen, als sie Jean vor ihrer Tür erblickte.
Diese schien keinen Funken von Alicia's Verunsicherung zu verspüren.
Sie grinste ihr, zugegebener Maßen ein wenig verschüchtert, entgegen und trat erneut wortlos an Alicia vorbei in ihre Wohnung, als diese sich der Kommunikation unfähig erwies."Hey", sagt sie, als wie am Abend zu vor ihre Schuhe in der Ecke abstellte und sich auf den Weg zu Alicia's Sofa machte.
Die Eventmanagerin folgte ihr wortlos."Also, ich wollte vorbei kommen, um sicher zu gehen, dass zwischen uns alles okay ist", meinte Jean, als sie sich auf das Sofa floppen ließ.
Alicia nickte langsam, unsicher wie die Antwort auf besagte Frage genau aussah.
"Also so wie ich das sehe gibt es zwei Optionen. Entweder das gestern Abend war eine Summation von zu viel Wein und potentieller Frustration", sie zuckte unbekümmert mit den Schultern. "Und es hat Spaß gemacht, aber das war es dann auch."
Alicia's Brust verkrampfte sich.
"Oder aber, es mag zwar denn Alkohol zu verschulden sein, aber keine von stört es, dass er uns auf die schnelle geholfen hat, weil es etwas war, dass wir beide wollten und vielleicht sogar nochmal wollen könnten."Jean schien entspannt, die Beine auf Alicia's Sofa unter ihr zusammengefaltet, doch sie sah ihr mit neugierigen, abwartenden Blicke entgegen und erwartete nun offensichtlich, Alicia's Meinung zu dem Thema hören zu können.
Diese schluckte.
"Ich Ähm...", sie hätte zu gerne gefragt, wie Jean zu der Sache stand, doch da diese die Konversation begonnen und auch sonst alle Schritte in diese Richtung gemacht hatte, war es nun an ihre sich zu äußern.
Viel zu verlieren hatte sie nicht.
"Von mir aus gesehen, ist gestern etwas das ich definitiv gerne wiederholen würde, aber ich will nicht, dass du dich deswegen bedrängt fühlst", gestand sie leise, den Blick auf den Boden gerichtet.Sie wartete nervös auf Jean's Reaktion und war mehr als erleichtert, als sie schlussendlich kam.
"Gut", beschloss Jean knapp.
"In dem Fall, würdest du morgen Abend mit mir essen gehen? Wir haben in der Mitte angefangen, normalerweise führe ich schöne Frauen stattlich aus, bevor ich ihnen meine Zunge in den Hals schiebe und ich würde es hassen, das hier nicht richtig anzugehen."Alicia blickte überrascht auf. Dann nickte sie energisch.
"Ja! Ich meine, ja, ja das würde mir sehr gefallen."
Jean grinste sie an und bedeutete ihr dann mit einem Wink Uhrzeit Fingers näher zu kommen, was Alicia nur allzu willentlich tat.
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Katzenjammer
RomanceJean E. Harrison ist gerade erst in ihre neue Wohnung gezogen und schon schafft es ihr Kater Benjamin sie in große Schwierigkeiten zu bringen. Nicht nur muss er dafür sorgen, dass ihre direkte Nachbarin sie gleich vom ersten Tag an hasst, sondern er...