Kapitel 15

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Es war kurz vor acht, Alicia rangierte gerade durch ihre Küche in der Suche auf den Weingläsern, als es an ihrer Tür klopfte.

Die Hand die gerade nach dem Küchenschrank gegriffen hatte, in dem sich tatsächlich ihre nettere Ausführung von Gläsern befand, stockte auf halbem Wege und gab ein sachtes Zittern von sich.

Wenn sie nicht von der Tatsache, dass sie die Tür öffnen musste, abgelenkt gewesen wäre, hätte sie jenes zittern vermutlich als Anzeichen von Nervosität erkannt. So jedoch gab sie dem Zustand wenig Achtung und eilte zur Eingangstür, um ihren Gast hinein zu lassen.

Das öffnen der Tür eröffnete ihr einen Blick auf Jean und das enganliegende schwarze Top mit dem sie bei ihr aufgetaucht war.
Gefolgt von der Möglichkeit festzustellen, dass Jean passend zu ihrem Oberteil eine enge schwarze Sportleggins gewählt hatte.

"Hey", Jean grinste belustigt, als sie an einer leicht sprachlosen Alicia vorbei und in ihre Wohnung trat.
Sie kickte ihre Sportschuhe in die Ecke, die in Alicia's Wohnung für Schuhe reserviert war und schwang sacht eine Flasche vor sich her.

"Ich hab einen von meinen Weinen mitgebracht. Nicht, dass ich deinem Geschmack nicht trauen würde, aber er stand so einsam in meiner Küche herum und ich dachte, da es ja sowieso zum guten Ton gehört nicht mit leeren Händen bei Leuten zu erscheinen, erlöse ich ihn von seinem Elend und bringe die Flasche mit."
Sie grinste Alicia breit an, die immer noch dabei war, ihre Fassung wieder zu finden.

"Äh ja alles klar", stammelte sie schließlich, die Türe hinter sich ins Schloss fallend lassen.

Jean hatte sich in der Zwischenzeit auf den Weg in ihre Küche begeben.
Alicia beeilte sich ihr zu folgen und fing sie an ihrer Küchentheke wieder ein, wo die Brünette gemächlich darauf wartete, dass Alicia Gläser für die beiden bereit stellte.

"Also, was ist heute bei der Arbeit schief gelaufen?", fragte sie, als Alicia sich streckte, um an ihren Schrank zu reichen.

Diese schnaubte leise.
"Der Praktikant bringt mich um den Verstand. Was ist denn an Location für 200 Leute falsch zu verstehen? Alle Gebäude auf der Liste, die er mir zusammengestellt hatte, reichten maximal für 150! Zeitverschwendung! Ich weiß nicht warum Linn überhaupt denkt, dass es eine bereichernde Idee ist Praktikanten zu beschäftigen. Alles was das ist, ist nervenaufreibend!"

Jean kicherte und als Alicia sich zu ihr umdrehte, um die Weingläser vor ihre Nase zu stellen, sodass sie sie füllen konnte, konnte sie nicht umhin festzustellen wie häuslich sich ihre momentane Situation anfühlte.

"Ich bin sicher, dass du wundervoll darin bist, ihm genau das beizubringen, was er für seine spätere Karriere brauchen wird. Und wenn es bloß ist, dass man sich nie mit einer Frau anlegen sollte, vor allem nicht, wenn sie einem übergestellt ist!"
Sie schenkte Alicia ein weiteres strahlendes Grinsen und sie konnte nicht anders, als sich davon anstecken zu lassen.

"Wo du recht hast, hast du recht! Nun, mach die Gläser voll und lass uns das Ganze aufs Sofa verlegen, damit ich nicht mehr auf meinen Beinen stehen muss. High Heels sind zwar schick aber nicht unbedingt bequem!"

Sie erhielt ein zustimmendes Nicken und einen Augenblick später wanderten die beiden mit vollen Gläsern und zwei weiteren Flaschen zu Alicia's Wohnzimmer hinüber.
Die Flaschen landeten auf dem länglichen, hölzernen Wohnzimmertisch während sie und Jean sich auf ihr gemütliches Sofa fallen ließen.

KatzenjammerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt