Kapitel 19

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Grelles Morgenlicht flutete Alicia's Schlafzimmer und neckte Jean's Augenlider.
Als ihr schlussendlich der Geruch von Pfannkuchen in die Nase stieg flatterten ihre Augen auf.
Sie konnte Alicia in der Küche hantieren hören und spürte wie ihre Mundwinkel sich hochzogen.

Sie schlüpfte eilig aus dem Bett, nur um zu realisieren, dass sie splitternackt war und nicht wenig wund an Stellen von derer Existenz sie noch nicht einmal gewusst hatte.
Sie grinste breiter und schnappte sich einen der dünnen Morgenmäntel, die Alicia an einem Haken an ihrer Schlafzimmertür aufgehängt hatte.
Der seidige Stoff fühlte sich gut auf ihrer Haut an.

Sie öffnete die Zimmertür behutsam und folgte der Geräuschkulisse in den Raum, wo ihr gestriger Abend besonders interessant geworden war.
Der Geruch nach frischem essen intensivierte sich und als sie schließlich ins Wohnzimmer trat und in die Küche spähte sah sie Alicia vorm Herd stehen, ihr Körper spärlich von einem weiteren Mantel bedeckt.
Ihre Wangenmuskeln taten vom Grinsen weh.

Sie realisierte erst jetzt, dass Alicia das Radio angestellt hatte und leise Musik durch den Raum filterte. Ihre Hüften schwangen im Rhythmus des Songs und lockten Jean näher.

Sie schlich sich von hinten an Alicia an, die zu sehr in ihre eigene Welt versunken schien, um ihre Präsenz zu bemerken.

„Guten Morgen", flüsterte Jean ihr ins Ohr, als sie schlussendlich ihre Arme um Alicia's Mitte schlang.

Alicia erschrak im ersten Moment, entspannte sich dann jedoch und kuschelte sich in Jean's Arme.

„Guten Morgen", wisperte sie zurück und wandte ihren Kopf weit genug, um Jean's Lippen sanft zu küssen.

Diese barg ihr Gesicht in Alicia's Nacken, als die Blondine sich wieder dem Herd widmete.

„Du riechst fantastisch", murmelte Jean und Alicia kicherte.

„Ich stinke nach Schweiß und anderen Körperflüssigkeiten und brauche dringend eine Dusche", meinte sie amüsiert.

Jean knabberte sacht an ihrem Hals.
„Und wer sagt, dass das ein schlechter Geruch ist? Du riechst wie wir beide zusammen."

Alicia lächelte zufrieden, als sie das letzte bisschen Teig in die Pfanne gab.
„Und duschen", wandte Jean ein. „Darfst du nur wenn du mich mitnimmst."

Alicia drehte sich in Jean's Armen und schlang ihre eignen um Jean's Körper.
„Erst essen, dann haben wir beide wenn ich mich nicht täusche eine ungesunde Menge an Nachrichten zu beantworten und dann, dann darfst du mich in die Dusche ziehen und mit mir tun, was auch immer du möchtest", murmelte sie, bevor sie Jean einen sanften, wenn auch kurzen Kuss auf den Mund gab.

„Na gut", grummelte diese, ließ jedoch brav von Alicia ab, um sich darum zu kümmern, dass Gläser und Besteck auf den Tisch kamen.

Alicia folgte ihr bald darauf zur Kücheninsel, zwei Teller in den Händen und ein breites Lächeln auf den Lippen.

„Warum so fröhlich?", neckte Jean spielerisch und Alicia's Grinsen wurde breiter.

„Ich hatte letzte Nacht die Frau meiner Träume in meinen Armen, wie soll man da am nächsten morgen nicht fröhlich sein?", entgegnete sie.

Jean konnte sich ein Lächeln ihrerseits nicht verkneifen. Alicia sprach neckisch, doch die Wahrheit hinter ihrer Aussage ließ die Brünette nicht kalt.

Anstelle einer Antwort griff sie nach ihrem Besteck und machte sich über ihr Frühstück und überließ es Alicia auch mit dem Essen zu beginnen.

Sie hatte kaum zwei Bissen genommen und Alicia wissen lassen, wie gut ihre Kochkünste waren, als sie ihr Telefon von da vibrieren hören konnte, wo sie es die Nacht zuvor auf dem Wohnzimmertisch zurück gelassen hatte.

„Vermutlich Meredith, die wissen will wie dein Date gelaufen ist", meinte Alicia und Jean hatte nicht den geringsten Zweifel, dass ihre Vermutung richtig war.

„Hat sich Linn schon bei dir gemeldet?", fragte sie und Alicia nickte zustimmend.

„Hab vorhin einen kurzen Blick auf mein Handy geworfen und ein paar Nachrichten und ein, zwei verpasste Anrufe bemerkt, hab mich aber bisher nicht zurückgemeldet, weil ich den morgen mit dir noch ein wenig genießen wollte. Ich glaube aber, dass wir uns bald melden sollten, bevor die beiden hier auflaufen."

Jean nickte energisch und sprang auf, um ihr Handy zu holen, während Alicia sich simpel wieder zur Küche umwandte, um ihr eigenes zur Hand zu nehmen.

„Hör dir dass hier an", meinte sie, als Jean sich wieder zu ihr gesellte.

Linn:
„Alicia! Wie war es?! Du hast dich noch nicht gemeldet!"
„Komm schon, ich will alles wissen! Wenn sie dich nicht ordentlich behandelt hat, knüpfe ich sie mir vor!"
„OMG! Ihr seid sowas von mit einander zur Gange! Glückwunsch du Küken!"
„Du wirst mir morgen alles erzählen müssen!"
„Hör auf mich zu ignorieren - ich bin neugierig"
„Meredith sagt, dass Jean sich auch nicht meldet! Ihr seid doch wohl nicht immer noch zwischen den Laken?!"
„Ok ich will es gar nicht genau wissen - meld dich wenn du aus deinem Liebesnest auftauchst."

„Wenn du das schon krass findest, hör dir an was Meredith mir geschrieben hat!"

Mer:
„Jeany-Beany! Wie läuft dein Date?!"
„Hat sie sich wieder in die Eiskönigin verwandelt und dich paralysiert?"
„Nein mal ernsthaft - wie war es?!"
„Ohh - Ohhhh - ich hatte sowas von recht oder?"
„Du bist mit ihr im Schlafzimmer gelandet!!"
„Ihr seid es sowas von am Treiben! Und dass ist alles mein Tun weil ich dein Outfit ausgesucht habe!"
„Du kannst dich später bei mir bedanken!"
„OMFG Jean! Ihr seid ja wie die Karnickel! Meld dich wenn du aus deinem Sexkoma erwachst! Wie ein sehr ungezogenes Dornröschen!"
„Mal im Ernst Jeany wenn du dich nicht bald bei mir meldest oder Alicia bei Linn, dann kommen wir und Greten euch die Türen ein! Zieht euch also an, ich will nicht traumatisiert werden!"

Die beiden brachen in schallendes Gelächter aus, bevor sie sich bei ihren Freundinnen meldeten, um die Inversion der besorgten Frauen zu verhindern.

„Und was nun?", fragte Jean, immer noch sacht am Kichern, als sie Alicia wenige Zeit später half ihre Spülmaschine mit dem Geschirr vom Frühstück zu füllen.

Alicia grinste und zog Jean in ihre Arme, ihre Hände auf Jeans Rücken, wo sie sanft über ihre Wirbelsäule und die weiche Haut an ihrer Hüfte streichen konnten.
„Nun steigen wir zusammen unter die Dusche und waschen die klebrigen Überreste letzter Nacht weg und dann gehen wir zu dir rüber und gehen sicher, dass Ben auch sein Frühstück bekommt."

„Hmm gefällt mir", murmelte Jean, als sie sich einen weiteren Kuss stahl.

„Mir auch, so gut sogar, dass ich mich fast daran gewöhnen könnte."

Jean schnappte leicht nach Luft und sah auf, um Alicia's Augen gründlicher Prüfung zu unterziehen.

„Du meinst das?", fragte sie schließlich und Alicia gab ihr ein entschiedenes Nicken, bevor sie ihre Lippen erneut auf Jean's legte.

„Du wirst mich nicht so leicht wieder los", wisperte sie, bevor sie Jean in Richtung ihres Badezimmers zog.

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