Sein

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Das Sein ist.
Es ist nicht gestaltlos. Aber es ist rauchig. Ohne feste Umrisse. Ein konzentrierter Wirbel aus burgunderroten Schlieren.
Um das Sein ist nichts, was das Sein kennt. Da ist keine Farbe, aber das Sein kennt auch keine Farbe mehr. Es weiß: es ist burgunderrot. Aber was Burgunderrot ist- nichts.
Das Sein wird unwirbelt von einer Folge aus Monotonie. Da sind Bilder. Das Sein weiß, was sie sind.
Aber es sieht nicht.
Das Sein fühlt sich seltsam. Es ist verstörend für es, mit dieser Umgebung umzugehen.
Denn es ist keine Umgebung.
Wahrscheinlich schwebt das Sein. Es ist sich nicht sicher. Es glaubt nicht, dass da überhaupt ein Grund ist.
Das Sein fühlt, dass Minuten vorüberziehen. Es spürt siebzehn Minuten, und es will noch dreizehn. Das Sein bewegt sich durch nichts hindurch, um sich die Bilder anzusehen. Dabei kann es sie nicht sehen...
Aber es fühlt etwas über eine Veranstaltung. Eine Gala of Arts and Science. Über ein paar berühmte Menschen.
Nichts über das Sein.
Das Sein fühlt sich sonderbar. Ein Etwas saugt an ihm... ein... Wind... von einer anderen Welt...
Das Sein zählt.

Neunundzwanzig sechsundfünfzig
Neunundzwanzig siebenundfünfzig
Neunundzwanzig achtundfünfzig
Neunundzwanzig neunundfünfzig

Das Sein gibt nach, und seine Schlieren zerfließen mit der Umgebung.

MorpheusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt